Stadt Memmingen:Edith-Stein-Schule

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Baustellenrundgang - Rückbau fast fertig

09.02.2023

Beim Rundgang mit Oberbürgermeister Manfred Schilder, Rektorin Gila Barth und Konrektor Thomas Herz kann Architekt Markus Merz schon eine beeindruckende Liste an erledigten Aufgaben aufzählen: Die zwischen dem Schulgebäude und dem Hort gelegene Aula, der sogenannte gelbe Saal und der Mehrzweckraum des Horts, sind bereits Geschichte. Der Zwischenbau wurde komplett entfernt und die neuen Fundamente fertiggestellt. Hier wird auf einer größeren Grundfläche die neue Aula entstehen und nach dem Umbau die Küche zu finden sein. Architekt Markus Merz ist optimistisch, dass nach dem Rückbau und den Anbauarbeiten zum Herbst die sogenannte Baudichte hergestellt werden kann. Sprich der Baukörper mit neuen Fenstern und Türen versehen und nach den Arbeiten im Sommer der Bau wieder dicht ist.

Zusätzlich schildert er die Herausforderungen die das Bauen im Bestand mit sich bringt: Es müssen in den bestehenden Gegebenheiten neue Räume untergebracht und trotzdem mit dem Bestand behutsam und sensibel umgegangen werden. Um den Anforderungen einer modernen Grundschule gerecht zu werden, wird es in Teilbereichen den Klassenräumen vorgelagerte, sogenannte Lernlandschaften geben. In diesen Bereichen können die Schüler klassenübergreifend unterrichtet und gefördert werden. Zusätzlich zu den Klassenräumen kommen die Räume für Schulungen und Weiterbildung hinzu, da die Edith-Stein-Schule nicht nur Grundschule, sondern auch Seminarschule ist. Des Weiteren soll Platz für Differenzierungsbereiche geschaffen werden, Räume, in denen Förderunterricht und Gruppenarbeit stattfinden kann.

Nach der Sanierung besitzt das Gebäude dann einen modernen Energiestandard, wird mit Hackschnitzeln geheizt und hat eine PV-Anlage auf dem Dach, die einen Großteil des hauseigenen Energiebedarfs decken wird. 

„Obwohl die Wände der Schule sehr massiv wirken, hat der Statiker errechnet, dass eine Aufstockung des bestehenden Gebäudes nicht möglich ist. Deshalb kommen jeweils an die beiden Stirnseiten Erweiterungsbauten in Verlängerung des Schulgebäudes dazu, in denen unter anderem auch die Fluchttreppenhäuser untergebracht werden“, berichtet Merz. Insgesamt werde die Schule dann zwar fast 100 Meter lang sein, die Reduzierung der Fläche für den Pausenhof konnte mit dieser Lösung jedoch so gering wie möglich gehalten werden.

Im Zuge der Baumaßnahmen wird auch die Turnhalle saniert. Auch hier sind die Arbeiten schon weit gediehen. Es sollen wie beim Schulgebäude die Fenster ausgetauscht und die Außenhüllen und das Dach neu gedämmt werden. Weiterhin werden die Umkleideräume und WC-Anlagen erneuert sowie eine barrierefreie Umkleide mit WC eingebaut. Oberbürgermeister Manfred Schilder besichtigte die Gebäude mit großem Interesse. „Wichtig ist in diesem Zusammenhang zu erwähnen, dass bis jetzt keine unliebsamen Überraschungen zutage getreten sind. Und wir deshalb auch ganz im Zeitplan liegen“, freut sich das Stadtoberhaupt. Rektorin Gila Barth hatte nach dem Umzug der Schülerinnen und Schüler das alte Gebäude nicht mehr betreten, stand jedoch bei der Planung des Umbaus im engen Austausch mit dem städtischen Bauamt und den Architekten: „Wir haben uns sehr viele Gedanken gemacht; alle Räume, alle Zimmer geplant und ich denke, das wird wirklich toll!“

Konzept der Generalsanierung und Erweiterung

01.02.2023

Historie

Die 4-zügige Grundschule mit Einfachturnhalle und Hausmeisterwohnung wurde 1964 als Volksschule im Osten Memmingens errichtet. Das bestehende Gebäudeensemble, das komplett in Massivbauweise erstellt wurde, setzt sich aus einem dreigeschossigen Hauptgebäude, einer ehemals offenen, überdachten, eingeschossigen Pausenhalle, einer Turnhalle mit eingeschossigen Anbauten für die Sanitär- und Umkleidebereiche, sowie einer eingeschossigen Hausmeisterwohnung zusammen.
Im Jahr 2006 erfolgte der Anbau für den 3-gruppigen Hort auf der Südostseite des Grundstücks. Es handelt sich dabei um einen zweigeschossigen Gebäudekörper. Die bis zu diesem Zeitpunkt offene Pausenhalle wurde mit einer Klimahülle versehen und zu einer Aula umgebaut.


Aufgabenstellung

Die in die Jahre gekommenen Schule soll durch den Umbau und der Erweiterung den gestiegenen Anforderungen an den Schulbetrieb gerecht werden. Dies insbesondere im Hinblick auf den Inten-siv- und Förderunterricht, den Ausbau der offenen Ganztagesbetreuung mit Mensa und Küche, die Errichtung von Differenzierungsbereichen und Lernlandschaften für flexibles Lernen und Unterricht, sowie die zunehmende Bedeutung von Inklusion und die steigenden Schülerzahlen.

Gleichzeitig wird die Turnhalle durch den Einbau eines Behinderten-WC’s, einer Umkleide für Be-hinderte, sowie weiterer WC-Räume bei den Umkleiden an die aktuellen Erfordernisse angepasst. Zudem wird die Turnhalle künftig barrierefrei erschlossen.

Die energetische Sanierung der Schule und der Turnhalle umfasst die Erneuerung der Anlagen-technik, den Einbau von neuen Fenstern, das Dämmen der Außenwände und der Dächer. Weiter-hin wird auf dem Dach des Schulgebäudes eine Photovoltaikanlage installiert.  


Eingriffe in die vorhandene Gebäudestruktur

Das Bestandsgebäude weist räumlich bereits eine hohe Qualität mit klarer Gliederung und Organi-sation der Raumeinheiten auf. Bei den Umbauarbeiten wird angestrebt die vorhandenen Strukturen weitestgehend zu erhalten und die erforderlichen Eingriffe und Veränderungen auf das notwendige Maß zu beschränken. Die Raumstruktur der Klassenräume in den Obergeschossen kann dabei weitestgehend übernommen werden. Etwas größere Eingriffe sind infolge der Neuorganisation der Räumlichkeiten im Erdgeschoss notwendig. Hier gilt es die zusätzlichen Räume der offenen Ganz-tagsschule, die Fachklassenräume, die Verwaltung und die Räume des Lehrkörpers unterzubrin-gen.


Erweiterungen

Zur Umsetzung der Ganztagesschule und den weiteren Anforderungen aus dem mit der Regierung von Schwaben abgestimmten Raumprogramms werden ca. 955 m² zusätzliche Flächen benötigt. Dies erfolgt durch Erweiterungen des Schulgebäudes auf der Südwest- und auf der Nordostseite. Die Erweiterungen orientieren sich dabei strukturell am Bestand und führen die vorhandenen Raumzonen und die tragenden Wandbereiche fort. Gleichzeitig dienen sowohl die südwestliche, als auch die nordöstliche Erweiterung dazu die Rettungswegsituation im Gebäude zu verbessern, in-dem dort zusätzliche Fluchttreppenhäuser untergebracht werden und den erforderlichen Raum für die geplanten Lernlandschaften zu schaffen, bei welchen es sich um einen wesentlichen Bestand-teil des neuen pädagogischen Konzepts handelt. Einen wichtigen, zentralen Baustein des Schulle-bens stellt die neue Aula mit Mensa und dem seitlich angelagerten Küchenbaukörper dar. Der Neu-bau wird zwischen Schule und Hort angeordnet und dient beiden Einrichtungen. Insgesamt wurde bei den Erweiterungsbauten Wert auf einen sparsamen Flächenverbrauch gelegt, um die Außen-flächen für den Schulbetrieb großzügig zu erhalten. 


Gesamtmaßnahme

Nachdem berechtigterweise immer mehr Augenmerk auf Themen wie Klimawandel und Energie-politik gelegt werden muss, wird das Schulgebäude im Zuge der Baumaßnahme energetisch saniert, um den Energiebedarf auf das notwendige Minimum zu reduzieren. Dies umfasst im Wesentlichen die Dämmung der Außenwandflächen und des Dachs, sowie die Erneuerung der Fenster. Gleichzeitig führen moderne, hocheffiziente Anlagentechniken wie eine Hackschnitzelfeuerstätte, welche die bisherige Gasheizung ersetzt, zentrale Lüftungsgeräte und eine Photovoltaikanlage zu einem nachhaltigen, zukunftsweisenden Energiekonzept unter Einsatz regenerativer Rohstoffe. Die Hackschnitzel für die Heizung kommen vom städtischen Forst. Für die Nutzer bedeuten die Maß-nahmen hohe Behaglichkeit in den Räumen durch kontrollierten Luftwechsel, angenehme Raum-temperatur und warme Oberflächen. Weiterhin wird die Schule flächendeckend digital vernetzt (Stichwort „digitales Klassenzimmer). 
Der Rückbau von Schwellen, sowie raumakustische Maßnahmen zur Verbesserung der akusti-schen Wahrnehmung dienen dabei der Barrierefreiheit und dem Integrations- und Inklusionsgedanken.


Aktuelles Baugeschehen und geplanter weiterer Bauverlauf

Das Verbindungsbauwerk zwischen Schule und Hort, in welchem die ehemalige Pausenhalle der Schule und der Mehrzweckraum des Horts untergebracht waren, wurde bereits abgerissen. Die erforderlichen Gründungsarbeiten für die neue Mensa mit Schulküche und Aula wurden bereits begonnen. Weitere größere Abbrucharbeiten sind im Frühjahr, in Form des Rückbaus der beste-henden Dachkonstruktionen auf Schule und Sporthalle, geplant. Derzeit findet in den Gebäuden der Abbruch von Innenwänden und abgehängten Decken statt. Zeitgleich werden nach statischen Vor-gaben Innenwände erstellt, um die Lastabtragung und Aussteifung im bestehenden Gebäude, auch nach Abbruch von Innenwänden, zu gewährleisten und die erforderlichen Raumeinheiten zu schaf-fen. Gemäß Bauzeitenplan sollen die Rohbaubauten für die Aula, Mensa und Küche im Juni und für die Erweiterungsbauten an den Stirnseiten des Hauptgebäudes im September dieses Jahres fertig sein. Die Baudichtigkeit aller Gebäudehüllen ist für den Herbst des Jahres vorgesehen.


Bauweise      

Die Erweiterungsbauten werden in Massivbauweise erstellt.  


Raumprogramm:    

Das schulaufsichtlich genehmigte Raumprogramm der Regierung von Schwaben umfasst im Wesentlichen

  • 18 Klassenzimmer für den allgemeinen Unterricht mit den entsprechenden Ergänzungsräumen
  • Arbeitsbereiche für pädagogisches Personal mit Lehrerzimmer, Schüler- und Lehrerbibliothek, Seminarraum, Raum für den mobilen sozialen Dienst
  • Verwaltungsräume
  • Räume für die Ganztagesbetreuung
  • Mensa mit Küche, gemeinsam genutzt von Schule und Hort          
  • Aula


Kosten

Die aktuellen Kosten liegen bei ca. 18,7 Mio. €, wobei ca. 1,6 Mio. € auf die Turnhalle entfallen.


Gebäudedaten    

Nutz-, Verkehrs- und Technikflächen:            

  • Schulgebäude: 
    • Bestand nach Umbau ca. 4.180 m²
    • Erweiterungsbauten ca. 1.025 m²
    • Gesamtflächen ca. 5.205 m²
  • Turnhalle ca.491 m²

Bruttogrundflächen

  • Schulgebäude ca. 6.900 m²
  • Turnhalle ca. 590 m²