Stadt Memmingen:Traditionelle Feste

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    • Freitag & Samstag
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          Traditionelle Memminger Feste und Veranstaltungen

          Am vorletzten Donnerstag vor den (bayerischen) Sommerferien findet jedes Jahr in Memmingen das Kinderfest statt, am Samstag darauf der Fischertag

          Alle 4 Jahre (wieder 2020) folgt daraufhin der Wallensteinsommer.

          Auch "Memmingen blüht" im Mai (am Samstag vor dem Muttertag) und das "Stadtfest" im Juni sind mittlerweile Tradition geworden.

          Im Oktober werden die Stände, Buden und Fahrgeschäfte des Memminger Jahrmarktes aufgebaut.

          Rechtzeitig zum ersten Advent wird der Christkindlesmarkt bei Fackelschein von dem Oberbürgermeister und dem Christkind eröffnet.

          Kinderfest

          Das Kinderfest geht mit seiner über 440 Jahre alten Tradition auf den Brauch des Schulspazierganges im Frühjahr zurück. Dabei wurden die drei besten Schülerinnen und die drei besten Schüler zu Königinnen und Königen gekürt.

          Heute erhalten alle beteiligten Kinder der Memminger Grund- und Hauptschulen Geschenke. Zum erfolgreichen Schuljahresende gibt es gemeinsame Gottesdienste, anschließend Gesang und Tanz auf dem Marktplatz.

          Am Nachmittag ziehen die Kinder in einem phantasievollen Festzug zur Spielwiese auf dem Stadiongelände.

          Das im Umzug mitgetragene "Stängele" entstand aus den ursprünglich geschmückten Ruten und den Königsinsignien Zepter und Krone. Es ist das eigentliche Kinderfestsymbol.

          Geschichte des Kinderfestes

          Die Geschichte des Kinderfestes ist eng mit der Schulgeschichte der Stadt Memmingen verbunden. Sein mittelalterlicher Ursprung liegt wie bei ähnlichen Festen anderer Städte im Dunkeln, dürfte aber in einer Frühlingswanderung der Schulklassen und in der Auszeichnung der besten Kinder zu suchen sein.

          Die erste Erwähnung stammt aus dem Jahr 1571; genauere Informationen zum Ablauf des Festes erhalten wir in der "Ordnung der Königin inn denn Meidlin Schuolen" vom 2. Juni 1587. Der dort beschriebene bzw. vorgeschriebene Ablauf enthält Elemente, die in mehr oder weniger veränderter Form auch das moderne Kinderfest kennzeichnen. Nach dem Frühlingsexamen "im Catechismo unnd aller anderer Lehrnung, Zuecht, Gehorsam und  Gütte der Schrifft" gingen die Mädchen am Morgen und zu Mittag zur Kirche, worauf in des Schulmeisters Wohnung gemeinsam gegessen wurde, wozu die Schülerinnen "zwey rotte und zwey weiße Brott, ein par Ayer und einenn Kreutzer" mitbringen durften. "Darauff der Rayge mit aller Zuecht gehalten werde." Die besten Schülerinnen wurden mit Prämien belohnt, zu Königinnen gekrönt und festlich eingekleidet. Nach dem Reigentanzen am Nachmittag luden die Eltern der Königinnen ihre Schulmeister, deren Frauen und die Königführerinnen zum Essen ein. Einige Tage später fand schließlich ein Spaziergang statt. Wegen vieler Mißbräuche fand 1789 letztmals die Krönung der besten Schülerinnen und Schüler statt.

          Nach der Mediatisierung der Reichsstadt 1802 blieb das Programm des Kinderfestes fast unverändert bestehen. Einem gemeinsamen Singen von Liedern auf dem Marktplatz - vor und nach den Festgottesdiensten - folgte nachmittags der Umzug der Schulkinder mit Musik vom Schulhof, später vom Hallhof in den Reichshain. Dort fanden unter der Aufsicht von Lehrern verschiedene Spiele statt. Während des 2. Weltkrieges fiel das Kinderfest aus personellen Gründen, aber auch wegen der Knappheit von Lebensmitteln, Süßigkeiten und Kleidung aus.

          1946 fand erstmals wieder ein Kinderfest statt; wegen der wirtschaftlichen Verhältnisse war eine kontinuierliche Durchführung aber erst wieder ab 1949 möglich. Der Motor für das Wiederentstehen des Kinderfestes war der damalige Stadtrat Ernst-Wilhelm Hermann in Zusammenarbeit mit einige Lehrern. Im Jahre 1950 textete er das erste, dann jährlich wiederkehrende Kinderfestlied (Melodie von Fridolin Schropp). Ein weiteres Kinderfestlied "Reigen auf dem grünen Rasen" (Text von Sepp Skalitzky, Melodie von Adalbert Meier) kam 1969 zum ersten Mal zur Aufführung. 1975 wurde der Liederkanon durch den "Weckruf" (Text und Melodie von Adalbert Meier) ergänzt.

          Seit 1955 finden Kinderfest und Fischertag in der Woche vor den Sommerferien statt. Wichtig für den weiteren Bestand des Kinderfestes war seine umfassende Reform 1974 unter dem damaligen Vorsitzenden des Kinderfestausschusses Herbert Müller. Der Grundgedanke des Kinderfestes, die "Belobigung" von Schülerinnen und Schülern hat sich über vier Jahrhunderte hinweg erhalten und steht im Mittelpunkt des Festes, das Jahr für Jahr Zehntausende begeistert.

          Literaturhinweis:
          Werner Habereder / Christoph Engelhard: Das Memminger Kinderfest.
          Geschichte und Tradition, Memmingen 1998 (erhältlich beim Stadtarchiv Memmingen)

          Zwei Tage danach findet der traditionelle Fischertag statt...

          Schon vor Jahrhunderten wurde aus dem nahegelegenen Benninger Ried ein kleiner Bach, ursprünglich zur Be- und Entwässerung in die bestehende Ansiedlung "Mammingin" geleitet. Einmal jährlich musste dieses ruhig fließende Gewässer nun abgelassen und gereinigt werden. Vor der Reinigung allerdings galt es schon damals, die Forellen auszufischen. Jährlich wechselnd durfte die Arbeit von den Gesellen der verschiedenen Handwerkerzünfte verrichtet werden. Heute können die Memminger Stadtbachfischer am Fischertag in den Stadtbach "jucken" und ... mit viel Glück vielleicht sogar Fischerkönig werden!

          Am Freitagabend verkündet der Büttel, begleitet von den wackeren Mannen der Stadtgarde den Ratsbeschluss zum morgigen Fischertag. Und wenn Garde und Büttel ihr Tagwerk in einer der gemütlichen Weinstuben ausklingen lassen und dem kommenden Morgen entgegensehen, zieht der Nachtwächter durch die Altstadt und gibt mit seinem Gesang die vollen Stunden an.

          Nach dem Fischerzug aller großen und kleinen Fischer am Samstag früh um 7.15 Uhr und dem anschließenden Fischerspruch des Oberfischers auf dem Schrannenplatz geht mit dem Böllerschuss Punkt 8 Uhr das eifrige Fischen los; der Glückliche, dem die schwerste und damit die sog. "Königsforelle" ins Netz schlüpft, wird noch am selben Vormittag zum König gekrönt und von einem jubelnden Volk gefeiert. Sein Vorgänger erhält zum Trost eine deftige Brotzeit und wird mit einem ebenso deftigen Fußtritt vom Thron gestoßen.

          Geschichte des Memminger Fischertages

          Vom Benninger Ried kommend fließt die Memminger Ach durch die ehemalige Reichsstadt Memmingen. Ihr kanalisiertes Wasser diente jahrhundertelang dem Antrieb von Mühlrädern, den Gewerben der Färber, Bäcker, Bierbrauer, Bader und Wäscher (mit einem teilweise sehr hohen Wasserverbrauch) sowie den Schmieden und einfachen Bürgern (Kühlmittel). Da das Wasser des Stadtbaches allerlei Schwemmgut mit sich führte und zugleich auch die Abwässer der Stadt aufnahm, war eine regelmäßige Reinigung des Bachbettes dringend vonnöten. Dazu wurde das Wasser abgelassen, wodurch auch schadhafte Stellen an Brücken und Mühlanlagen behoben werden konnten.

          Notwendigkeit und Brauch, den Stadtbach unmittelbar vor dem Reinigen gemeinschaftlich auszufischen, sind seit dem 16. Jahrhundert schriftlich überliefert. Seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert bilden sie den Kern des Fischerfestes / Fischertages. Fröhliche Festumzüge und gesellige Bälle erfreuten die Memminger Bevölkerung, die als Gemeinschaft das Fischrecht am Bach innehatte. In der festen Absicht "etwas Bleibendes" zu schaffen, wurde der Fischertag des Jahres 1900 von einem städtischen Komitee in besonderer Weise ausgestaltet. Stadtgeschichtliche Themen begleiteten den Festzug und standen im Mittelpunkt eines Festspieles. Seither ist der Fischertag - von einem eigens gegründeten Verein organisiert - das große jährliche Memminger Heimatfest.

          Wesentliche Elemente des Fischertages

          Durch die Jahrzehnte hindurch haben sich die wesentlichen Elemente des Fischertages mehr oder weniger unverändert erhalten; seit 1950 kamen weitere Elemente hinzu:

          • Aufführungen der Theatergruppe des Fischertages in der Woche vor dem Fischertag
          • Vorabendprogramm mit Ausrufung des Fischertages am Marktplatz und gemütlichem Beisammensein auf den Plätzen und Gassen der Altstadt am Freitagabend
          • morgendlicher Fischerzug zum Fischerspruch am Schrannenplatz am Fischertag
          • Ausfischen des Stadtbaches ab 8.00 Uhr
          • Krönung des Fischerkönigs in der Stadionhalle
          • Nachfischen im Stadtbach und Biwak auf der Grimmelschanze am Nachmittag
          • abendlicher Umzug des Fischerkönigs durch die Altstadt
          • geselliges Abendprogramm vor oder in der Stadthalle
          • Heimatstunde des Fischertagsvereins am Sonntagvormittag
          • Aus den "Großen Fischertagen" mit besonders gestalteten Festumzügen und Theatervorstellungen zur Heimatgeschichte sind ab 1980 die Wallensteinspiele hervorgegangen.

          Literaturhinweis:
          "Schmotz, Schmotz, Dreck auf Dreck, Schella König, wüaschta Sau".
          100 Jahre Fischertagsverein in Memmingen, Memmingen 2000 (erhältlich beim Fischertagsverein Memmingen)

          Wallenstein-Sommer in Memmingen

          Die Erinnerung an Wallensteins Aufenhalt in Memmingen 1630 hat ihre Ursprünge in den Rückblicken auf besondere Ereignisse der Stadtgeschichte in den Fischertagsumzügen: Während der Großen Fischertage 1925 und 1930 wurde "Wallensteins Einzug in die Reichsstadt" neben anderen stadtgeschichtlichen Themen durch F.W. Göppel organisiert und inszeniert. Bei der Vorbereitung für den Großen Fischertag 1980 wurde eine Neukonzipierung des Umzuges angestellt. Mit dem Ziel, der Memminger Bevölkerung ein Angebot zur vielseitigen Betätigung auf freiwilliger Basis zu unterbreiten und damit Gemeinschafts- und Frohsinn, Geschichtsbewußtsein und Eigeninitiative zu stärken, wurden Inhalt und Ablauf des Großen Fischertages ganz auf die Wallenstein-Thematik abgestellt.

          Diese Thematik eignet sich in besonderer Weise für ein Festspiel auf den Plätzen und Schanzen der historischen Altstadt Memmingens. Die Chroniken, vor allem die des Sebastian Dochtermann, liefern Stoff für die Durchführung von Fest, Festzug und Theaterspiel. Zur Aufführung gelangt eine kurze Zeit während des 30jährigen Krieges, die viele Zeitgenossen als "Atempause" empfanden: "dan weill der herzig in der statt gelegen, ist glückh und heill gewest" (Dochtermann-Chronik). Von Anfang an wurde einer historisch bis ins Detail originalgetreuen und möglichst perfekten Ausstattung aller Beteiligten (Kostüme, Werkzeuge, Waffen) größte Bedeutung zugemessen. Insbesondere durch ein fruchtbares Zusammenwirken von Fischertagsverein, Stadt, Wirtschaft und großer Teile der Bürgerschaft konnten ca. 1500 Waffen und 4000 Kostüme nach historischen Vorbildern gefertigt werden. Ca. 3000 Memminger nehmen in verschiedensten Gruppierungen am Festspiel teil.

          Der "Wallenstein-Sommer" wurde nach 1980 mehrfach veranstaltet: 1983, 1987, 1992 und seither in einem regelmäßigen Turnus von vier Jahren. Die Spiele dauern eine Woche, beginnend am Sonntag nach dem Fischertag. Ablauf und Schwerpunkte orientieren sich am 1980 erstellten Konzept des langjährigen Hauptorganisators und Oberfischers Hermann Pfeifer:

          • Festabend zur Eröffnung des Wallenstein-Sommers (einige Tage vor dem Fischertag),
          • Beschau der Weberwar (am 1. und 2. Sonntag): Wallenstein begutachtet auf dem Markt die Erzeugnisse verschiedener Handwerker,
          • Einzug Wallensteins in die Stadt, begleitet von Gesandten und Herrschaften, zusammen mit 2500 Soldaten, 300 Pferden, prunkvollen Kutschen und  Marketenderwagen sowie mit mehreren Trossen (am 1. und 2. Sonntag),
          • Darstellung alter Handwerksberufe mit historisch echten oder nachgebildeten Werkzeugen aus dem 17. Jahrhundert (am 2. Samstag und Sonntag),
          • Historischer Markt auf dem Marktplatz,
          • Historisches Schauspiel (Freilichtaufführungen auf dem Marktplatz, täglich),
          • Lagerspiele auf der Grimmelschanze und Reiterspiele am Reichshain (täglich),
          • Historischer Gottesdienst in St. Martin in historischer Form und Ordnung, mit Teilnahme der historisch gekleideten Bevölkerung und Einzug des Prinzen Ulrich von Dänemark (am 2. Sonntag).

          Literaturhinweis:
          Wallenstein-Sommer 1630 in Memmingen.
          Die Bürger einer Stadt spielen ihre Geschichte, Memmingen 1997 (erhältlich beim Fischertagsverein Memmingen)

          Jahrmarkt

          Märkte sind wichtige Bestandteile städtischen Lebens; das Marktrecht steht deshalb häufig am Beginn der Stadtentwicklung, auf ihm bauen Wohlstand und Reichtum auf. Der an einer Handelskreuzung gelegenen welfisch-staufischen Siedlung Memmingen bestätigte 1286 König Rudolf von Habsburg das Recht, am Dienstag einer jeden Woche einen Markt abzuhalten. Ab dem 16. Jahrhundert ist auch der Samstag als Markttag belegt. Weitere Märkte für Holz und Wein, Fische, Kraut, Wolle, Pferde, Vieh, Geflügel und Getreide prägten über Jahrhunderte das Bild der Stadt und finden sich in den Namen einiger Plätze noch heute.

          Der erstmals 1541 erwähnte dreitägige Jahrmarkt, beginnt seit Mitte des 18. Jahrhunderts am Dienstag nach Galli (im Oktober), seit 1806 auf dem Weinmarkt, später ausgeweitet auf Roßmarkt, Schweizerberg, Westertorplatz und in die Maximilianstraße. Ein "Rummelplatz" kam spätestens um 1900 hinzu und vergnügt mit seinen Fahrgeschäften und Buden die Besucher am St. Josefskirchplatz, Königs- und Kaisergraben sowie am Westertorplatz.

          Literaturhinweis:
          Heinz Beyer: Memminger Jahrmarkt. ... das Auf und Ab in der Zeit von 1910 bis 1995, Memmingen, 1996 (einzusehen im Lesesaal des Stadtarchivs im Grimmelhaus)

          Christkindlesmarkt

          Seit über 50 Jahren findet in Memmingen der Christkindlesmarkt statt. Ursprünglich wurde er ins Leben gerufen um den Memminger Schaustellern auch in der kalten Jahreszeit eine Verdienstmöglichkeit zu bieten. Anfangs fand er auf dem Hallhof statt, seit der Umgestaltung des Marktplatzes in einen verkehrsfreien Platz hat er dort seine Heimat gefunden.

          Rechtzeitig zum ersten Advent wird der Christkindlesmarkt bei Fackelschein von dem Oberbürgermeister und dem Christkind eröffnet.  Bis kurz vor Weihnachten bieten dann rund 30 Stände umrahmt von Rathaus, Großzunft, Steuerhaus und schönen Bürgerhäusern ihre Waren rund um Weihnachten an. Auch für das leibliche Wohl ist an vielen weihnachtlich geschmückten Buden bestens gesorgt. Die Besucher werden durch Gesangs- und Bläsergruppen unterhalten und für die kleinen Gäste kommt der Kasperle, der Nikolaus verteilt an den Wochenenden Geschenke und das Christkind erzählt am Samstag Nachmittag Märchen. Ebenfalls auf dem Christkindlesmarkt eine Besonderheit, die Memminger Himmelsstube. Ein beheiztes Zelt in dem die Adventszeit mal lustig, mal besinnlich gegangen wird und auch einen Ort des Rückzugs und der Besinnung bietet.

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            Mai bis Oktober

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                  Weitere Infos

                  Genaue Termine und weitere Informationen über sonstige Traditionelle Feste in Memmingen finden Sie auch im Veranstaltungskalender, Rubrik Traditionelle Termine.