Stadtgrün und Friedhöfe
Stadtgrün und Friedhöfe
Grünanlagen
Stadtgrün macht unsere Stadt attraktiver und lebenswerter, es wird genutzt zur Naherholung und Entspannung direkt vor der Haustür. Stadtgrün und die Ökologischen Grünflächen verbessern jedoch nicht nur unsere Lebensqualität, sondern erfüllen auch zahlreiche ökologische Funktionen. Es wirkt sich positiv auf das Stadtklima aus, trägt zur Verbesserung der Luftqualität bei und bietet Lebensraum für zahlreiche Tiere und Pflanzen.
Memmingen verfügt über ein vielfältiges Netz von Parks und Grünanlagen. Das Gesamtfläche der Grünanlagen beträgt ca. 100 Hektar.
Aufgaben - Tätigkeitsfelder
Bäume lassen uns mitten in der Stadt die Natur erleben. Sie verändern sich mit den Jahreszeiten, bieten Schatten und den Tieren Lebensraum. Das Baumkataster das 2022 fertiggestellt wurde, enthält über 14.800 Bäume. In diesem Kataster werden die Bäume in ihrer Art, Größe und Alter erfasst. Mit der Erstellung des digitalen Katasters ist der Zustand der Bäume dokumentiert und es werden die anfallenden Pflegemaßnahmen ersichtlich.
Vor allem die Eschen im Stadtgebiet müssen engmaschig kontrolliert werden, um eine Schädigung durch den Hallimasch Pilz, wie auch das sogenannte Eschentriebsterben frühzeitig zu erkennen und im Notfall den Baum zu fällen.
Die Hecken im Stadtgebiet sind ebenso wie die Grünflächen wichtig für die verschiedensten Insekten und Vögel. Hier muss ebenfalls beachtet werden, dass die Stauden und Sträucher erst geschnitten werden, wenn die Blüte vorüber ist sowie die Vögel ihre Brutzeit abgeschlossen haben. Bei der Vielzahl an Heckenstrukturen im Stadtgebiet und der Menge an Sträuchern in den Parks und Grünanlagen, ist es nicht möglich, alle gleichzeitig zu pflegen. Wir hoffen daher auf das Verständnis der Bürger.
Schaukeln, Klettern, Planschen, Ballspielen und Skaten: der Stadt Memmingen ist es eine Herzensangelegenheit, eine Vielfalt an Spiel- und Sportplätzen anzubieten. Mit 42 Spielplätzen, 2 Fitnessparks, einer Skateranlage, 670 Parkbänken und 3 Volleyballplätzen ist das Angebot in den letzten Jahren ständig gewachsen. Der Wartung- und Reinigungsaufwand ist jedoch sehr hoch. Dieser Aufwand entsteht nicht nur durch die Nutzung, sondern leider auch durch Vandalismus.
Gewässerunterhaltung ist eine öffentlich-rechtliche Verpflichtung der Stadt Memmingen. Die Unterhaltung eines oberirdischen Gewässers umfasst seine Pflege und Entwicklung und die Erhaltung des Gewässerbettes. Weiterhin die Sicherung eines ordnungsgemäßen Wasserabflusses, die Erhaltung der Ufer, insbesondere durch Erhaltung und Neuanpflanzung einer standortgerechten Ufervegetation. Auch die Freihaltung der Ufer für den Wasserabfluss, die Erhaltung und Förderung der ökologischen Funktionsfähigkeit des Gewässers, insbesondere als Lebensraum von wildlebenden Tieren und Pflanzen.
Die Wartung und Reinigung der Stadtbrunnen ist ein weiteres Aufgabengebiet, das alljährlich viele Stunden an Arbeit kostet. Das Amt für Stadtgrün betreut über 35 Kilometer Gewässer und 15 Brunnen.
Blumenbeete sind Farbtupfer im innerstädtischen Bereich. Vor allem die Parkanlagen und die Denkmäler werden im jahreszeitlichen Lauf bepflanzt. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtgärtnerei planen die Gestaltung jeder Blumenrabatte sorgfältig und so erblühen sie jedes Jahr mehrmals unterschiedlich. Raffiniert kombinierte Staudenpflanzungen bieten über die ganze Saison Blütenschmuck und haben dank ihrer Natürlichkeit einen ganz eigenen Charme. Der Pflegeaufwand für ein Staudenbeet ist deutlich geringer als für die Wechselflorbeete. Die Stauden und Wechselflorpflanzen werden in den eigenen städtischen Gewächshäusern neben dem Waldfriedhof vorgezogen.
Insgesamt ist das Pflegekonzept für die Memminger Grünflächen immer ein Kompromiss zwischen der vielfältigen Nutzung, Ökologie und Wirtschaftlichkeit. Ob Liegefläche, Spazierweg oder Veranstaltungsort, jeder hat andere Anforderungen an das Öffentliche Grün. Mit den „Mähfläche“ und dem „Straßenbegleitgrün“ sind zwei Mäh- und Pflegegruppen im ganzjährigen Einsatz.
Damit Insekten und Vögel einen geeigneten Lebensraum finden, hat das Amt für Stadtgrün verschiedene Maßnahmen umgesetzt.
Seit vielen Jahren wird komplett auf Unkrautvernichtungsmittel verzichtet. Der chemische Pflanzenschutz wurde durch biologische Pflanzenschutzmittel und den Nützlingseinsatz ersetzt. Bei der Düngung im öffentlichen Grün wird nur der betriebseigene Kompost und biologische Dünger eingesetzt, sowohl im öffentlichen Grün aber auch bei der Produktion der Pflanzen.
Die Mäh- und Schnittmaßnahmen wurden umgestellt. Keine Fläche wird mehr mit Mulchmäher gepflegt. Das Mulchen der Fläche – auch im Bereich von Böschungen oder Bachufern – zerstört den Lebensraum für Kleinstlebewesen und trägt hohe Nährstoffe in die Fläche ein. Die Maschinenausstattung wird Schritt für Schritt für diese Anforderungen umgestellt. Kreiselmähwerk und Mähsauger werden nicht mehr verwendet und durch Balkenmäher und nützlingsschonende Mähwerke ersetzt. Vermehrt ist dadurch auch Handarbeit – z.B. das Abrechen der Fläche – notwendig um diese abzumagern. Somit werden die natürlichen Standorteigenschaften für die heimische, natürliche Vegetation geschaffen. Ausgenommen sind Rasenflächen der Sportanlagen und Bolzplätze.
Viele Flächen wurden auf extensive Pflege umgestellt. Es entsteht mit den Jahren eine hohe Pflanzenvielfalt und die Zahl der Insekten hat stark zugenommen. Eine Mahd die nur ein bis zweimal im Jahr ab dem Sommer durchgeführt wird, ist für die biologische Vielfalt notwendig.
Diese Umstellung soll den Memminger Bürger*innen und Anwohner*innen anschaulich vermitelt werden, weshalb einige Aktionen ins Leben gerufen wurden um Verständnis zu schaffen:
- In der Grimmelschanze wurden entlang der Stadtmauer 10 Felder von ein- und mehrjährigen Blumenwiesen angelegt, die von den Bürgerinnen und Bürgern bewertet werden konnten. Im Laufe der Vegetationszeit durften sie eine Bewertung der Blühflächen per Stimmzettel abgeben. Die Samenmischungen der Flächen mit der größten Zustimmung kommt mittlerweile vermehrt in der Stadt zum Einsatz.
- Für das bessere Verständnis wurde auch die „Memmiene“ – ein Hinweis Schild mit der eigens entworfenen Memminger Biene – zum Leben erweckt. Sie weist auf Flächen hin, die sich gerade in einer Umstellungsphase befindet oder wenn eine Neuanlage zur Unterstützung der biologischen Vielfalt an Pflanzen und Insekten geschaffen wird.
- Neben dem Waldfriedhof entlang der Münchner Straße wurden allerlei insektenfördernde Maßnahmen ergriffen. Wir arbeiten dort mit dem bayernweiten „Blühpakt“ zusammen. Die Benjeshecken, Totholzstämme und Sand- und Steinflächen sollen die Vielfalt der Tiere und Pflanzen fördern.
Zusätzlich zu diesen Aktionsflächen wurden nicht nur Staudenmischpflanzungen und Blumenwiesen angelegt, sondern auch Nistmöglichkeiten für Insekten geschaffen.
Eine weitere wichtige Maßnahme ist das Abmagern von Flächen an Säumen, Zäunen, Mauern, Gräben und beim Straßenbegleitgrün. Hier kann durch wenige Schnitte im Jahr und das Abfahren des Schnittgutes ein hochwertiges Grün, bzw. eine besonderen Blühfläche geschaffen werden.
In den vergangenen Jahren wurden 28 Streuobstwiesen angelegt, die ebenfalls extensiv genutzt werden.
Das Amt für Grünanlagen pflegt die Biotopflächen im Stadtgebiet der Stadt Memmingen. Dabei arbeitet man eng mit dem Amt für Umwelt und Klima und dem Wasserwirtschaftsamt zusammen. Dabei werden 200 Hektar vom Amt für Stadtgrün und 10 Hektar von Landwirten gepflegt.
Bestattungswesen
Die Memminger Friedhöfe
Das Amt für Stadtgrün und Friedhöfe ist nicht nur für den größten städtischen Friedhof, den Waldfriedhof zuständig, sondern auch für den jüdischen Friedhof, den Alten Friedhof, die Ruhestätten in Amendingen, Buxach und Volkratshofen sowie dem städtischen Teil des Friedhofs in Steinheim. Dort kümmert sich unser Friedhofsteam um die Pflege der Grünflächen, Bäume, Hecken und die Instandhaltung der Wege. Des Weiteren wird im Waldfriedhof das anonyme Urnengrabfeld, die Anlagen der Kriegs- und Ehrengräber der Stadt Memmingen gepflegt und von den Friedhofsmitarbeiter*innen jahreszeitlich bepflanzt. Auch die Grabherstellung und Bestattung gehört zu den Aufgaben des Friedhofsamtes. Weitere Aufgaben sind im Winter das Schneeräumen und Streuen der Hauptwege in den zuständigen Friedhöfen.
Die Friedhofsverwaltung ist unter anderem für die Terminvergabe und Ausrichtung der Trauerfeiern sowie Beerdigungen zuständig. Sie steht Ihnen Rede und Antwort bei Fragen rund um die Bestattungsmöglichkeiten, Abwicklung der Trauerfeier, Auskunft über Gräber und dessen Verlängerung bzw. Belegzeiten auf den städtischen Friedhöfen.
Der Memminger Waldfriedhof ist seit dem Jahr 1920 der Hauptfriedhof der Stadt Memmingen und steht unter Denkmalschutz. Die Gesamtfläche aller Friedhöfe beträgt ca. 18,3 Hektar. Davon hat der Waldfriedhof eine Fläche von 14,5 Hektar und zählt rund 7.700 Grabstätten.