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Rocky tritt den Dienst an

Erstellt von Pressestelle |

Ein Labrador als KiTa-Hund – Kinder machen einen Hundeführerschein

Gerade mal zwei Jahre ist der graubraune Labrador Rocky alt, also in Hundejahren noch ein Teenager. Und trotzdem fängt er jetzt schon an zu arbeiten: als offizieller KiTa-Hund! Luisa Fischer, die Leiterin des Heinrich-Galm-Kindergartens, ist Rockys Besitzerin und hat bereits in ihrer Facharbeit zur staatlich anerkannten Erzieherin über tiergestützte Pädagogik geschrieben. „Ich war damals schon fasziniert und wollte unbedingt die vielen Vorteile, die diese Arbeit bringt, hier in Memmingen mit einbringen“, erzählt Fischer. Zum Beispiel sind die Kinder ruhiger, entspannen sich beim Streicheln des Tieres oder lernen, wie man sich kümmern muss. Schließlich gibt es viele, die daheim keine Haustiere haben.“

Damit Rocky mit Frauchen gemeinsam arbeiten gehen darf, mussten vorher ein paar Dinge berücksichtigt werden. Zum einen hatte Rocky im Frühjahr eine mehrtägige Probephase durchlaufen, ob er die Arbeit mit den Kindern gut findet. Zum anderen, musste vorher ein Konzept erstellt werden, das mit dem Gesundheitsamt, dem Veterinäramt, dem KiTa-Amt und der Versicherung abgesprochen ist und das nun öffentlich zugänglich auf der Homepage einsehbar ist. Ebenso mussten die Eltern eingebunden werden und Zweifel und Bedenken besprochen werden, bevor die Kinder und Rocky gemeinsam Zeit miteinander verbringen durften.

An vier Tagen in der Woche darf der Labrador nun zweimal 45 Minuten „arbeiten“, die restliche Zeit, hat er frei. „Auch wenn sich das nicht nach viel Zeit anhört, zusätzlich hierzu muss jeder Einsatz von mir geplant und dokumentiert werden“, berichtet Luisa Fischer, die Leiterin im Zollergraben sowie dem Heinrich-Galm-Kindergarten ist und Rocky in beide Einrichtungen mitnimmt. Geplant ist zum Beispiel, dass jedes der rund 86 Kinder einen Hundeführerschein macht. Das bedeutet, dass die Mädchen und Jungen lernen, wie und wo man einen Hund anfassen darf. Wie man einen Hund füttert. Oder was ein Hund braucht um sich wohl zu fühlen. 

Sehr hilfreich ist, dass Labradore regelrechte Familienhunde sind und Rocky zusätzlich schon lange die Hundeschule besucht hat. „Er liebt Kinder und eignet sich charakterlich sehr gut für diese Arbeit“, betont die 30-jährige Memmingerin. Dadurch könne zum Beispiel auf Kinder eingegangen werden, die ängstlich reagieren, wenn sie Hunden begegnen. Trotzdem betont sie, dass es hier in Memmingen nur deshalb einen KiTa-Hund gebe, weil das alle ihre Kolleginnen und Kollegen und der Träger gemeinsam befürworten.

„Wir vom KiTa-Amt unterstützen dieses Konzept sehr gerne. Zum einen freuen wir uns immer über ein Mehr an Vielfalt in unseren Einrichtungen. Zum anderen ist unserer Meinung nach der gut begleitete Umgang mit Tieren für Kinder pädagogisch sehr wertvoll“, betont Amtsleiter Bernhard Hölzle.

Zusammenfassend formuliert Luisa Fischer das Projekt so: „Ein Hund ist immer aufregend und ich und Rocky wollen, dass eine Begegnung mit einem Hund für die Kinder hier zukünftig positive Aufregung ist.“

Steht oft im Mittelpunkt: Rocky im Zollergraben-Kindergarten. (Bilder: Manuela Frieß - Pressestelle der Stadt Memmingen)
Rocky bei der Arbeit, mit Luisa Fischer (rechts) und einigen Kindern.