Mitglied des Landtages und bekannter Memminger Stadtrat Herbert Müller, war vor seiner Wahl zum Landtagsabgeordneten, 19 Jahre als Lehrer für Kunsterziehung und Werken tätig. Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger verabschiedet gemeinsam mit der Schulamtsdirektorin Johanna Heiß-Wimmer, den ehemaligen Fachoberlehrer in den Ruhestand.
Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger begrüßte den Ehrengast Herbert Müller, gemeinsam mit Schulamtsdirektorin Johanna Heiß-Wimmer, ihrer Stellvertreterin Elisabeth Fuß und dem Staatlichen Schulrat Werner Habereder im Rathaus. Der Oberbürgermeister dankte der Schulamtsdirektorin dafür, diesen offiziellen Akt im Memminger Rathaus vollziehen zu dürfen und nicht wie üblich im Staatlichen Schulamt in Mindelheim. „Diese Verabschiedung hat nichts mit dem Landtag zu tun, sondern mit dem erlernten Beruf von Herbert Müller“, erläuterte der Rathauschef eingangs, gegenüber den Vertretern der Presse und des Fernsehens. „Herzlichen Dank für die geleistete Arbeit in und für die Stadt Memmingen“, dankte der Oberbürgermeister dem Fachlehrer a. D. (außer Dienst).
Herbert Müller begann im Alter von 20 Jahren seine berufliche Laufbahn mit einer Ausbildung zum Fachlehrer für die Fächer Zeichnen und Werken am Staatsinstitut in Augsburg. Im Jahre 1965 unterrichtet er erst als Fachlehreranwärter im Neu-Ulmer Stadtteil Pfuhl, bis er nach nur einem Jahr in seine Heimatstadt an die Bismarckschule versetz wurde. „Diese Versetzung 1966, kam ganz ohne mein Zutun zustande, es hat mir sehr gut gefallen in Pfuhl“, betonte Müller auf die Frage ob er um diese Versetzung gebeten habe.
„Insgesamt waren Sie 19 Jahre als Lehrer tätig und von 1966 bis 1984 an der Bismarckschule in Memmingen“, bilanzierte Schulamtsdirektorin Johanna Heiß-Wimmer. Aus dem Personalakt und alten Aufzeichnungen konnte die Schulamtsdirektorin fol-gende Fakten ermitteln: Erste Unterrichtsstunde in Kunsterziehung des Fachlehrers zur Anstellung Herbert Müller: „Im Fach Kunsterziehung regt er die Schüler zu hingebender Arbeit an, Bemerkung des damaligen Oberschulrat“. Des weiteren seien schon damals die vielen ehrenamtlichen Aktivitäten, wie beispielsweise die evangelischen Jugend, sehr lobend erwähnt worden. Im Jahre 1982 wurde Müller dann von der SPD als Landtagskandidat nominiert und war noch bis zum 01. Juni 1984 als Fachoberlehrer an der Bismarckschule tätig. „Seit dem 02. Juni 1984, übt Herbert Müller jetzt die Tätigkeit eines Landtagsabgeordneten aus“, so einer der letzten Einträge im Schulakt des Fachlehrers a.D.“, resümierte die Schulamtsdirektorin, die sich im Namen von allen Kolleginnen und Kollegen für die unkomplizierte und vor allem immer humorvolle Zusammenarbeit der vergangen Jahre bedankte und für den Ruhestand viel Freude und Zufriedenheit wünschte.
„Ich bin als erstes sehr sprachlos über den Rahmen dieser Verabschiedung und das gezeigte Medieninteresse“, sagte Müller sichtlich gerührt. „Ich habe meine Zeit als Lehrer sehr genossen und mir hat der Umgang mit dem wertvollsten Gut unseres Landes, den Schülerinnen und Schülern, immer sehr viel Freude bereitet“, betonte Müller. An eine Ereignis konnte sich der ehemalige Lehrer noch besonders gut erinnern, als er vor 44 Jahren ins Rathaus kam. „Ich wurde damals vom frisch gewählten Oberbürgermeister Rudolf Machnik (SPD) vereidigt. Dass ich mich bei einem Sozialdemokraten vorstellen und heute verabschieden darf, bereitet mir eine kleine Freude“, schmunzelte Müller. Des weiteren bedankte er sich herzlichst für die lebendige und gute Zusammenarbeit mit dem Staatlichen Schulamt und der Stadtverwaltung. „Man schätzt den Dienst und das Engagement der Lehrerinnen und Lehrer zum Wohle der Gesellschaft viel zu wenig“, so das abschließende Resümee des Fachlehrers a. D. Herbert Müller.
