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Wenn Eltern auseinandergehen…

Erstellt von Pressestelle |

Stadt Memmingen will mit neuem Flyer die Lage von Kindern in Trennungssituationen verbessern

 

„Liebe Mama, lieber Papa, ich brauche Mutter und Vater! Helft mir, zu Euch beiden Kontakt zu halten und streitet Euch nicht vor mir!“ Wünsche von Kindern in Trennungssituationen zieren einen neuen Flyer von Stadtjugendamt und städtischer Erziehungsberatungsstelle, der sich an betroffene Eltern wendet und jetzt von Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger im Rathaus vorgestellt wurde.

Eltern bleiben Eltern, selbst wenn die Partnerschaft in die Brüche geht. Damit Mütter und Väter in Trennungssituationen die Bedürfnisse ihrer Kinder nicht aus den Augen verlieren, haben die städtische Erziehungsberatungsstelle und das Stadtjugendamt ein Faltblatt entworfen, das zwölf fiktive Kinderwünsche enthält.

„Ich möchte nicht mit Euren finanziellen Auseinandersetzungen belastet werden!“, steht auf dem druckfrischen Flyer neben Sätzen wie: „Seid fair zum neuen Partner des anderen. Schließlich muss und will ich gut mit ihm auskommen.“

Die Wunschliste soll die Gefühlswelt und Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen in Trennungssituationen beschreiben – allerdings ohne vorwurfsvollen Unterton – und dadurch im besten Fall helfen, Fehler zu vermeiden und schweren Krisen vorzubeugen.

„Eine Trennung ist nicht nur für die Eltern eine große Veränderung, sondern auch für die betroffenen Kinder ein tiefer und sehr belastender Einschnitt“, sagte OB Holzinger bei der offiziellen Vorstellung des neuen Flyers in seinem Amtszimmer.

„Wir müssen uns der Alltagsrealität hoher Trennungs- und Scheidungsquoten stellen“, erklärte der städtische Jugendamtsleiter Jörg Haldenmayr. Im Rahmen elterlicher Auseinandersetzungen würden die Belange der Kinder oft übersehen, diese mitunter auch instrumentalisiert, was einen sehr schädlichen Einfluss auf die Kinder haben könne. „Manches Leid, manches Missverständnis ließe sich vermeiden“, betonte Haldenmayr. „Oft kommen die Eltern aber erst dann auf uns zu, wenn Probleme unlösbar erscheinen oder sich schlechte Entwicklungen verfestigt haben.“

Jugendamt und Erziehungsberatungsstelle würden zwar völlig unabhängig voneinander beraten, stünden aber immer wieder vor derselben Problematik: „Sie können oft erst dann unterstützen und helfen, wenn der Trennungsprozess bereits weit fortgeschritten ist oder sich die Konflikte hocheskalierend zugespitzt haben“, so Haldenmayr.

Damit es erst gar nicht so weit kommt und betroffene Eltern rechtzeitig die städtischen Angebote wahrnehmen, soll der neue Flyer möglichst frühzeitig die Klienten erreichen. Hierzu plant die Stadt, das Faltblatt in breiter Auflage zu streuen.

„Es handelt sich um ein sehr wichtiges präventives Anliegen, das Kinderbelange in allen Phasen eines Trennungsprozesses in verständlicher Form darlegt“, erläuterte Haldenmayr.

Der neue Flyer liegt beim Stadtjugendamt aus, in der städtischen Erziehungsberatungsstelle, bei der Koordinierenden Kinderschutzstelle KoKi, im Projektbüro Soziale Stadt im Memminger Westen und bei der Gleichstellungsbeauftragten Claudia Fuchs im Memminger Rathaus.

 

 

Zum neuen Flyer gibt es auch eine passende Internetseite unter: www.memmingen.de/kinderwuensche.html.

 

Informationen: Beratungen für Eltern in Trennungs- und Scheidungssituationen beim Stadtjugendamt und der städtischen Erziehungsberatungsstelle können anonym stattfinden und unterliegen der Schweigepflicht. Termine nach Vereinbarung. An jedem Mittwoch führt die Erziehungsberatungsstelle eine offene Sprechstunde ohne vorherige Terminvereinbarung durch. Kontakt: jugendamt@memmingen.de oder eb@memmingen.de.

 

Bei der Präsentation von Flyer und Poster, auf denen zwölf Wünsche von Kindern in Trennungssituationen vermerkt sind (von links): der neue Leiter der städtischen Erziehungsberatungsstelle, Dr. Ulrich Birkholz, Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger, Stadtjugendamtsleiter Jörg Haldenmayr und Sozialreferatsleiter Manfred Mäuerle. Foto: Häfele/Pressestelle Stadt Memmingen