Für die kalten Wintertage fehlt der Familie aus Memmingen Heizöl. Außerdem müsste dringend die Stromanlage repariert werden. Aber das Geld ist knapp. Sehr knapp. Um mit ihren Kindern über die Runden zu kommen, müssen Mutter und Vater viel Kraft aufwenden und jeden Cent zweimal umdrehen. Ihre Rest-Centbeträge aus der monatlichen Gehaltsabrechnung haben deswegen Mitarbeiter der LEW Lechwerke jetzt der bedürftigen Memminger Familie gespendet.
Die Idee nennt sich Cent-Parade: Monat für Monat verzichten rund Dreiviertel der LEW-Mitarbeiter in Schwaben freiwillig auf die Centbeträge in ihrer monatlichen Gehaltsabrechnung. Der zusammenkommende Betrag wird vom LEW-Vorstand verdoppelt und Menschen in der Region gespendet, die unverschuldet in Not geraten sind.
„So helfen wir seit 20 Jahren Menschen, die unverschuldet in Not geraten sind“, sagte der LEW-Betriebsratsvorsitzende Thomas Siprak im Vorfeld der Spendenübergabe, die im Amtszimmer des Memminger Oberbürgermeisters stattfand. Dort empfing der Rathauschef die bedürftige Mutter mit ihren Kindern, die sich zwar alle etwas nervös aber überglücklich über die Hilfe zeigten.
„Diese Spende mildert unsere Situation“, sagte die Mutter und kämpfte kurzzeitig mit den Tränen. „Das Geld entlastet mich psychisch und physisch.“ Jeden Monat kämpfe die Mutter mit unvorhergesehenen Ausgaben, die den Alltag belasten.
Mit dem gespendeten Geld der LEW-Mitarbeiter will sich die Familie Holz und Heizöl für die kalten Wintertage kaufen und die Stromanlage reparieren lassen.