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WALLENSTEIN - HISTORISCHE WOCHE IN MEMMINGEN

Erstellt von Pressestelle |

Die Bürgerschaft einer Stadt spielt ihre Geschichte

 

382 Jahre nach Albrecht Wenzel Eusebius von Wallenstein, der im Jahre 1630 Memmingen einen Sommer lang in den Mittelpunkt großer europäischer Politik rückte, spielen die Memminger Bürgerinnen und Bürger ihre Geschichte und kommen damit einer Tradition nach, die im Jahre 1925 ihren Ursprung hat. Damals wurde nämlich zum ersten Mal mit gewaltigem Aufwand "Wallensteins Einzug" nachvollzogen. Hunderte von Bürgern wirkten trotz einer wirtschaftlich schwierigen Zeit mit.

Die jetzige Form von "Wallenstein" wurde 1980 aus der Taufe gehoben und in Verbindung mit dem jährlich stattfindenden Fischertag geplant. Nach einem zunächst unterschiedlichen Rhythmus für die Wallensteinwoche, findet seit 1992 die historische Woche alle vier Jahre statt. Die heutige Konzeption wurde mit der Vorstandschaft des Fischertagsvereins entwickelt.

"Wallenstein - Die Geschichte Memmingens im Jahre 1630" findet in diesem Jahr vom 29.Juli bis 5.August zum neunten Mal statt. Mittlerweile zählen die Spiele zu den bedeutendsten historischen Aufführungen in Europa.

Rund 4 000 Mitwirkende, Bürgerinnen und Bürger aller Stände und jeden Alters, schlüpfen in historische Kostüme und spielen ihre eigene Geschichte. Mehr als 300 Pferde werden gesattelt oder eingespannt, um die teilweise vergoldeten Kutschen, die nachgebildeten Marketenderwagen und die Kanonen zu ziehen. Große Bedeutung haben auch die Tätigkeiten der rund 30 Handwerker, die ihre Berufe - ebenfalls in historischen Kostümen - mit teilweise originalen oder nachgebildeten Werkzeugen ausüben.
 
Eine Woche lang werden an fünf Abenden historisches Theater auf dem Marktplatz sowie tägliche Lagerspiele, als ein buntes Varieté der damaligen Zeit, geboten. Dies geschieht inmitten eines an der Memmingen umgebenden alten Stadtmauer gelegenen Lagers. Spannende und fesselnde Reiterspiele werden auf historischem Grund im Reichshain absolviert.

Das typische Lagerleben der damaligen Zeit ist durchgehend an verschiedenen Standorten zu sehen. Ein weiterer Höhepunkt wird der in diesem Jahr wieder angebotene "Tanz auf dem Kopfstein" und der damit verbundene Fackelzug, am Montag, den 2. August, um 20:30 Uhr sein.

In diesem Jahr wird am 4. August erstmals im "Stadtpark Neue Welt" eine historische Gefechtsübung durch Soldaten- und Gastgruppen aufgeführt. Die beiden Sonntage bilden die Haupttage, an denen der Generalissimus - auch "der Friedländer" genannt - selbst einige seiner hohen Gäste in einer großen Heerschau abholt und mit ihnen in die Stadt einzieht. Über zwei Stunden lang werden die Gruppen mit ihren Darstellern der damaligen Zeit an den Zuschauern vorbeiziehen und sich nach dem Einzug in ihren Lagern bzw. Quartieren niederlassen.

Diese Schau ist alles andere als ein Festzug üblicher Prägung. Weder Musikkapellen, winkende Zugteilnehmer, lachende Gesichter, noch "Schildchenträger" werden zu sehen sein. Dagegen wird es einem "kalt den Rücken hinunterlaufen", wenn beispielsweise die Pappenheimer mit ihren geschlossenen Visierhelmen vorbeitraben, die Pikeniere mit ihren bis zu fünf Meter langen Lanzen vorüberziehen, sich Verwundete vorbeischleppen oder die von Großgespannen gezogenen Kanonen unterschiedlichsten Kalibers in die Stadt gebracht werden.

Wenn es so etwas wie lebendigen Geschichtsunterricht gibt, dann ist er bei der historischen Wallensteinwoche in Memmingen zu erleben. Nicht zuletzt deshalb ist auch das Wort "Fest" im Zusammenhang mit der Veranstaltung verpönt. Der Generalissimus war mit seinen Truppen in die Wirren und Gräueltaten des 30- jährigen Krieges eingebunden, die auch heute noch keinen Anlass zur Freude geben. Durch seine Anwesenheit brachte er lediglich mit seinen Truppen einen Sommer lang Ruhe und Sicherheit in die Stadt. Wallenstein in Memmingen ist deshalb nichts anderes als ein historisches Nachspiel. Das aber in gigantischem Ausmaß; ein Erlebnis, das man nicht versäumen sollte.

Informationen zu den einzelnen Veranstaltungen in der Historischen Woche und zum Kartenvorverkauf können unter den unten angeführten Kontaktdaten abgerufen werden.

Kontakt:
Geschäftsstelle des Fischertagsvereins
Am Einlaß 5 ½
87700 Memmingen
Telefon 08331 / 495065
Telefax 08331 / 495015
info(at)fischertagsverein.de
http://www.wallenstein-mm.de/

 

Veranstaltungslogo
Veranstaltungslogogramm
Zwei adelige Damen
Im Rathaus wurden jetzt vom Fischertagsverein das Programm und die einzelnen historischen Gruppen vorgestellt. So beispielsweise die Damen des Adels
Ein Musketier mit seiner Marketenderin
oder ein Musketier mit einer Marketenderin
Das Bierfass wird angezapft
Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger (rechts) zapft zusammen mit Wolfgang Kesselschläger von der Memminger Brauerei im Anschluss an die Pressekonferenz das erste Fass des dunklen Wallensteinbiers...
Die Ehrengäste lassen sich das dunkle Bier schmecken
... und lassen es sich gleich schmecken (v.l.n.r.): Wolfgang Kesselschläger, Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger, Organisationsleiter Michael Ruppert (verdeckt), Volker H. Kraus (Vorsitzender des Fischertagsvereins), Dr. Klaus Hörman alias Wallenstein und Staatsminister a. D., Josef Miller.
Fanfarenbläser kündigen Wallenstein an
Vom Balkon der Grußzunft kündigten Fanfarenbläser den Feldherrn an. Für Mitwirkende und Bürgerschaft gab es Freibier auf dem Marktplatz.
Gruppenfoto vor dem Rathaus
Alle Mitwirkende im historischen Kostüm am Schluss der Veranstaltung vor dem Memminger Rathaus. Fotos: Pressestelle Stadt Memmingen