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Wallenstein, das Jahr 1630 und Memmingen

Erstellt von Pressestelle |

Zum zehnten Mal verwandelt sich die Stadt Memmingen

 

In Memmingen hatte der Feldherr und Oberbefehlshaber der kaiserlichen Armee im Dreißigjährigen Krieg, Albrecht Wenzel Eusebius von Waldstein (1583–1634), besser bekannt als „Wallenstein“, im Jahr 1630 sein Kriegslager im dortigen Fuggerbau aufgeschlagen. Dort war es auch, dass ihn zu Beginn eben dieses Jahres die Mitteilung über seine Absetzung erhielt. Zu diesem Schritt hatten die Fürsten der Liga den Kaiser auf dem Kurfürstentag in Regensburg gezwungen. Wallenstein war schon in frühen Jahren durch Gewalttätigkeiten aufgefallen, derentwegen er auch die protestantische Akademie in Altdorf im Jahr 1600 verlassen musste. Dennoch war er ein gebildeter Mann, der an den Universitäten in Padua und Bologna studiert hatte und somit über umfassende Kenntnisse der italienischen Sprache verfügte. Sein Ende fiel freilich eher unrühmlich aus: er wurde am 24. Februar 1634 im böhmischen Eger von kaisertreuen Offizieren ermordet. Er darf also durchaus als der charismatische Haudegen gelten, als der er auch beispielsweise in Friedrich Schillers Klassiker „Wallenstein“ dargestellt wird.

Weniger Friedrich Schiller als vielmehr der Memminger „Fischertagsverein“ ist der geistige Vater des historischen Festspiels „1630 – Wallenstein in Memmingen“, das heuer bereits zum zehnten Mal in Memmingen aufgeführt wird.

Seit Gründung des Vereins im Jahr 1900 organisierte dieser alle fünf Jahre einen historischen Festzug. 1975 schließlich wollte man alte Pfade verlassen und etwas Neues probieren. Und so fand 1980 der erste „Wallenstein-Sommer“ statt, der sich seither immer weiter entwickelt hat. Im Juli dieses Jahres ist es nun wieder soweit: Mit etwa 5.000 Mitwirkenden, 300 Pferden, prunkvollen Kutschen und zahlreichen Fuhrwerken lässt der „Fischertagsverein“ Memmingen vom 24. bis 31. Juli die Zeit des 30-jährigen Krieges neu aufleben und die Zeit in der Stadt um fast 400 Jahre zurückdrehen. Mit den befreundeten Gruppen, die aus Deutschland und England an reisen, nehmen Akteure aller Altersgruppen in originalgetreuen Gewändern an der Festwoche teil. „Wir wollen diese schwere Zeit der Besetzung Memmingens nicht verharmlosen oder romantisieren“, erklärt Michael Ruppert, erster Vorsitzender des „Fischertagsvereins“. Die Monate des Aufenthalts des Generalissimus Albrecht von Wallenstein seien nicht einfach gewesen, doch hätten sie eine kleine Pause inmitten des endlos langen Krieges (1618 bis 1648) bedeutet – insofern war es „eigentlich ganz gut, dass er da war“.

Auch im 10. Wallensteinsommer findet ein Einzug an beiden Sonntagen statt, das bewährte Rahmenprogramm wie Lagerleben, Reiterspiele (diesmal mit Reitern aus der Ukraine) und die Gefechtsdarstellung (eine der größten in Deutschland), Gottesdienst und Handwerkertagen bleibt erhalten, ebenso wie das beliebte Historienspektakel auf dem Marktplatz und der Fackelzug, dem ein Tanz auf dem Kopfsteinpflaster vorausgeht.

Anlässlich des Jubiläums wird das Programm ergänzt durch einen historischen Markt an drei Schauplätzen und ein fetziges Konzert auf dem Marktplatz mit der Mittelalter- Rockgruppe „Faun“. Zwei Fotoausstellungen zeigen Impressionen der Wallensteinsommer von 1980 bis 2012. Kartenvorverkauf und detaillierte Informationen sind hier zu finden.

 

 

 

Veranstaltungslogogram
Veranstaltungslogogramm
Fanfarenbläser auf dem Balkon
Vom Balkon der Großzunft eröffnen Fanfarenbläser die Auftaktveranstaltung für Wallenstein 2016.
Soldaten ziehen auf den Marktplatz ein
Die einzelnen soldatischen Gruppen ziehen auf den Marktplatz ein. Hier die Musketiere.
Bernd Klotz begrüßt als Wallenstein die Gäste am Mikrofon vor der Großzunft. Mit dabei: Michael Ruppert und OB Dr. Ivo Holzinger
Der Generalissimus Wallenstein alias Bernd Klotz begrüßt zusammen mit dem Vorsitzenden des Fischertagvereins, Michael Ruppert (links), und Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger die Gäste auf dem Marktplatz.
Pikeniere
Angetreten auf dem Marktplatz: die Pikeniere.
Das erste Fass wird angezapft
Bernd Klotz als Wallenstein zapft das erste Fass mit dunklem Wallensteinbier an. Mit dabei: Wolfgang Kesselschläger von der Memminger Brauerei, Vorsitzender Michael Ruppert und Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger (von links) Fotos: Michael Birk, Pressestelle Stadt Memmingen