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Unfallgefahr an Bahnhofsunterführung soll reduziert werden

Erstellt von Pressestelle |

Verkehrsbeirat berät Abhilfemaßnahmen, um Sicherheit zu erhöhen

Der Verkehrsbeirat tagte im Sitzungssaal des Rathauses und behandelte dabei sowohl Themen wie die Sicherung der Bahnhofsunterführung und neuer Tempo 30 Zonen sowie die Aktion „Toter Winkel“ und die Ergebnisse des Fahrradklimatests 2018. Das Arbeitsgremium, das aus Vertreterinnen und Vertretern des Straßenverkehrsamts, des Tiefbauamts, des Stadtplanungsamts, der Polizei und des Stadtrats besteht berät unter dem Vorsitz des Oberbürgermeisters Regelungen rund um den Straßenverkehr im Stadtgebiet. 

Als erstes stellte Sandra Wegele von der Polizeiinspektion Memmingen die Verkehrsunfallstatistik der Stadt Memmingen 2018 vor. Hierbei war ein leichter Anstieg der Gesamtunfälle von 1.630 auf 1.669 zu verzeichnen, wobei es einen Rückgang der tödlichen Unfälle von drei auf zwei gab. Zu den häufigsten Unfallursachen zählten ungenügende Sicherheitsabstände und Fehler beim Abbiegen, Wenden, Rückwärtsfahren, Ein- und Anfahren. Bei Radfahrern führte die falsche Straßenbenutzung zu den meisten Kollisionen.

Der zweite Tagesordnungspunkt behandelte den Antrag auf die Einführung einer Tempo 30 Zone in der Hopfenstraße, der Moltkestraße, der Rheineckstraße und der Köberlestraße. Die Geschwindigkeitsbegrenzung in dem Wohngebiet zwischen der Bodenseestraße und dem St.-Josef-Kirchplatz wurde vom Verkehrsbeirat einstimmig befürwortet. Dadurch soll auch die Schluwegsicherheit zur Bismarck- und Elsbethenschule verbessert werden. Die rechtlichen Voraussetzungen sind in diesem Bereich gegeben, erläuterte Birgit Haldenmayr, Leiterin des Straßenverkehrsamts. „Da es sich um ein Wohngebiet handelt, keine Vorfahrtsstraße betroffen ist und bereits die Vorfahrtsregel rechts vor links gilt, kann hier ohne weiteres eine Tempo 30 Zone eingerichtet werden.“

Auch in der Vorderen und Hinteren Gerbergasse wird es zu einer Veränderung kommen. Zukünftig dürfen Fahrradfahrer in diesen Gassen in beide Richtungen fahren. Die Freigabe hierfür erteilte der Verkehrsbeirat ebenfalls.

Um der Unfallhäufung an der Radfahrunterführung der Augsburger Straße entgegenzuwirken, reagierte die Stadt Memmingen bereits damit, die höhere Bepflanzung am Rand zu entfernen und neu zu beschildern. Hier ereigneten sich bereits viele Unfälle mit Radfahrern. Als nächster Schritt wurde vorgeschlagen, eine sogenannte Protected Bike Lane auf dem Mittelstreifen in den Kurven zu installieren, um die Fehlbenutzung der Fahrbahnen, die zu schweren Unfällen führen kann, zu verhindern. Die Idee wurde jedoch abgelehnt, da viele eine zu hohe Sturzgefahr durch die 15 Zentimeter hohe Begrenzung befürchteten. Daher wurde zunächst beschlossen, die Straßenlaterne auf der Seite zur Bahnhofsstraße aus der Kurve zu versetzen und reflektierende Katzenaugen auf den Mittelstreifen zu kleben, die überfahrbar sind. Damit sollen die Fahrradfahrer darauf aufmerksam gemacht werden, auf ihrer Seite des Weges zu bleiben.

Der nach der Dr.-Lauter-Str. endende Fahrrad- und Fußgängerweg zwingt Radfahrer und Fußgänger dazu, die Dr.-Karl-Lenz-Straße zu überqueren. Hierfür ist weder eine Ampel noch ein Zebrastreifen vorhanden. Um die Gefahrenquelle zu beseitigen, stimmte der Verkehrsbeirat dafür, eine Querungshilfe für Radfahrer und Fußgänger zu schaffen. Eine Mittelinsel wird auf Höhe des Fensterbauers Fackler errichtet und die Randbereiche bei den Bushaltestellen angepasst.

Die Bike and Ride Anlage am Memminger Bahnhof wird erweitert werden. Eine Empfehlung für die Planung eines 2-stöckigen Systems, das insgesamt 20 Boxen für Fahrräder bietet, wurde ausgesprochen. Per Handy-App können Pendler und andere Interessierte dann täglich eine Box für ihr Fahrrad anmieten. Die Frage, ob vorübergehend auch Fahrradparkplätze im neuen Parkhaus am Bahnhof eingerichtet werden können, konnte noch nicht abschließend beantwortet werden.  

Die Aktion „Toter Winkel“ der Kinderunfallhilfe, in deren Rahmen Aufkleber auf Busse und LKWs geklebt werden, ist weiterhin in vollem Gange. Der Warn-Aufkleber wird im Sichtbereich der Radfahrer auf der Lkw- oder Bus-Rückseite angebracht und zeigt den Gefahrenbereich rechts neben dem Fahrzeug. Die Aufkleber sollen Verkehrsteilnehmer so für den toten Winkel sensibilisieren und die Verkehrssicherheit erhöhen. An den kommunalen Lkws des städtischen Gartenamtes und des Bauhofs wurden die Aufkleber schon angebracht. Die Stadt ist auch mit den ÖPNV im Gespräch, damit sich diese an der Aktion beteiligt.

Zum Abschluss stellte der ADFC den Fahrradklimatest von 2018 vor. Die Stadt Memmingen erreichte in Bayern den erfreulichen Rangplatz 1 von 33 Kommunen und bundesweit Platz 24 von 311. Im Vergleich zum Test von 2016 gab es jedoch eine leichte Verschlechterung. So wurden der Winterdienst auf den Radwegen, die Breite der Radwege und das hohe Sicherheitsgefühl als durchweg positiv bewertet. Dahingegen wurde die Fahrradmitnahme in öffentlichen Verkehrsmitteln als wenig attraktiv eingestuft. Auch das fehlende oder geringe Angebot öffentlicher Leihfahrräder und der häufige Fahrraddiebstahl führte zu Minuspunkten.

Um der Unfallhäufung an der Radfahrunterführung der Augsburger Straße entgegenzuwirken soll die Straßenlaterne auf der Seite zur Bahnhofsstraße aus der Kurve versetzt und reflektierende Katzenaugen auf den Mittelstreifen geklebt werden. (Foto: Stadt Memmingen)