Südlich der Stadtweiherstraße wurde in die dortige ehemalige Kiesgrube im Zeitraum von etwa 1971 bis 1977 mit Unterbrechungen Hausmüll abgelagert. Die baurechtliche Genehmigung sah vor, zum Schutz des Grundwassers vor Einbringung des Mülls eine Lehmauskleidung herzustellen. Auch eine Drainageleitung am Rand der Deponie wurde eingebaut, um anfallendes Sickerwasser zu fassen und dieses im Gruppenklärwerk zu reinigen. Es wurden ca. 50.000 m³ Abfall eingefüllt, der nach Abschluss des Deponiebetriebs mit einer Rekultivierungsschicht überdeckt wurde. Die Fläche wurde anschließend aufgeforstet.
Seit 2011 werden auf Forderung der Regierung von Schwaben und dem Wasserwirtschaftsamt Untersuchungen zur Gefährdungsabschätzung durchgeführt. Hierzu wurden im Laufe der Jahre zehn Grundwassermessstellen errichtet, aus denen jährlich Grundwasser entnommen und dieses auf Schadstoffe untersucht wird. Es zeigt sich nun im Abstrom der Altdeponie eine erhebliche Grundwasserverunreinigung. Eine Prüfung der alten Drainageleitung ergab, dass diese nicht mehr ausreichend funktionstüchtig ist.
Um das Grundwasser im Buxachtal zu schützen, wurde der Neubau einer Sickerwasser-Drainageleitung geplant und von der Stadt Memmingen beauftragt. Die Investitionskosten für die ca. 200 Meter lange Drainageleitung, die in einer Tiefe von 3 bis 7 Meter verlegt wird, betragen ca. 1,1 Millionen Euro. Um Maßnahmen der Deponienachsorge wie diese zu finanzieren, wurde in der Vergangenheit im Rahmen der Müllgebührenkalkulation eine Rücklage gebildet. Somit führt diese Baumaßnahme nicht zu steigenden Müllgebühren.
Die Bauarbeiten beginnen am Montag, 26.02.2024 und sollen nach derzeitiger Planung Anfang Juni abgeschlossen sein. In diesem Zeitraum ist die Stadtweiherstraße im Bereich der Baumaßnahme gesperrt.
