Memmingen schreitet als Primus unter den Allgäuer Städten in der Nutzung der Sonne als Energiequelle weiter voran und wird dafür mit dem Gewinn der Allgäuer Solarmeisterschaft in der Kategorie Mittelstädte belohnt. Bürgermeisterin Claudia Knoll nimmt in Vertretung von Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger die Ehrung in Kempten entgegen. „Nach dem deutschlandweit fünften Platz in der Solarbundesliga wird Memmingen zum zweiten Mal in kurzer Zeit für seine erfolgreiche Nutzung der Sonnenergie geehrt“, freut sich Bürgermeisterin Knoll.
„Memmingen ist Spitzenreiter, obwohl wir Photovoltaikanlagen im denkmalgeschützten Altstadtensemble nur sehr eingeschränkt zulassen. Dies zeigt, dass ökologisch nachhaltiges Handeln nicht mit einer Störung des Stadtbildes einhergehen muss“, so Knoll. In Memmingen sind Solaranlagen in der Altstadt nur erlaubt, wenn sie von außen nicht einsehbar sind. Sinnvoller, so die Bürgermeisterin, sei es, Flächen auf Gewerbe- und Industriebauten für die Sonnenergie zu nutzen, wie es in Memmingen vielfach von privater Seite praktiziert werde. Doch auch die Stadt leistet selbst einen Beitrag zur ökologisch nachhaltigen Energieversorgung: Sie hat nicht nur Dächer unter anderem für das Modell der Bürger-Solaranlagen zur Verfügung gestellt, sondern betreibt seit Juni selbst zwei Photovoltaikanlagen. Auf dem Dach des ehemaligen Rathauses im Stadtteil Amendingen sowie dem Vöhlin-Gymnasium wird selbst über 50 Kilowatt peak Strom erzeugt. Damit können über 20 Zweipersonenhaushalte mit Strom versorgt werden.
Bei der Allgäuer Solarmeistermeisterschaft wird analog der Solarbundesliga der durch Solarstromanlagen erzeugte Strom sowie die durch Solarthermie genutzte Fläche jeweils pro Einwohner erfasst. Nur Orte aus dem bayerischen Allgäu sind teilnahmeberechtigt. Bei der Auszeichnung in der Solarbundesliga im Juni kündigte Oberbürgermeister Dr. Holzinger an, den Weg der ökologischen und nachhaltigen Energieversorgung in der Stadt weiter zu gehen. Bereits 2003 machte Memmingen durch das Modell der Bürger-Solaranlage auf sich aufmerksam. Bürger konnten dabei Anteile an Solaranlagen auf den Dächern öffentlicher Gebäude zeichnen. Diese Photovoltaikanlagen befinden sich auf den Dächern des Existenzgründungszentrums, des Bauhofs, der Elsbethen- und Lindenschule sowie des Parkhauses Steinbogenstraße. Viele Privatleute und Unternehmen sind in den letzten Jahren auch durch finanzielle Anreize dem Beispiel gefolgt und nutzen ihre Dächer zur Energie- oder Wärmeerzeugung.