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Sieger beim Bayerischen Landeswettbewerb

Erstellt von Pressestelle |

Vorbild für andere Projekte

„Die Zangmeisterpassage kann Vorbild für andere Quartiere sein“, meinte Memmingens Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger erfreut als er erfuhr, dass die Bewerbung der Stadt beim bayerischen Landeswettbewerb „Stadt recyceln – Revitalisierung innerstädtischer Brachflächen“ auf fruchtbaren Boden gefallen war. Das von der „Siebendächer Baugenossenschaft“ in den neunziger Jahren sanierte Areal wurde von den Juroren als derart gelungen betrachtet, dass Memmingen zu den fünf Landessiegern gehört, zu denen auch Burkardroth (Landkreis Kissingen), Fürt, München und Selb (Landkreis Wunsiedel) zählen.

An dem im Herbst 2005 von der Obersten Baubehörde des bayerischen Innenministeriums ausgelobten Landeswettbewerb nahmen Kommunen aus allen Teilen Bayerns teil. 36 Wettbewerbsbeiträge aus kleinen Gemeinden bis hin zu Großstädten zeigten eindrucksvoll, mit welch unterschiedlichen Strategien und Nutzungskonzepten sich die Kommunen in den letzten Jahren mit dem Thema der Revitalisierung innerörtlicher Brachflächen auseinandergesetzt haben. Die Beiträge belegen, dass die Bedeutung des Brachflächen recyclings als Aufgabe einer nachhaltigen Stadterneuerung vielerorts erkannt worden ist.

Ziel des Wettbewerbs war es, Kommunen auszuzeichnen, denen es gemeinsam mit Grundstücks- und Immobilieneigentümern, Stadtplanern, Architekten und Bewohnern in den letzten zehn Jahren gelungen war, große innerörtliche Brachflächen zukunftsweisend zu überplanen und qualitätsvoll zu realiesieren.

Josef M. Lang, Chef der Siebendächer Baugenossenschaft, spricht von einer „Bestätigung für unsere Arbeit“. In die Zangmeisterpassage, investierte die Genossenschaft 22,5 Millionen Mark. Im Vorfeld der Sanierung verhandelte Lang mit 23 Grundstückseigentümern. Das Areal war bis zum Sanierungsbeginn in den neunziger Jahren ein Schandfleck in der Innenstadt. Heruntergekommene verwaiste Häuser dämmerten ihrem endgültigen Verfall entgegen. Ein schäbiger Hinterhof verfestigte den düsteren Eindruck, den man von diesem Quartier gewann. Dann machte sich die Siebendächer Baugenossenschaft unter planerischer Leitung von Architekt Wolfram Arlat daran, die Dinge in eine andere Richtung zu lenken. „Man spürte anfangs ein Misstrauen, das die Leute dem Objekt entgegen brachten. Sie haben sich immer gefragt, ob wir uns mit dem Kauf des maroden Plunders nicht verstiegen haben“, erinnert sich Lang in einem Buch über das Großprojekt.

Heute präsentiert sich das Areal als innerstädtisches Schmuckstück. Reizvoll das Nebeneinander von alter Bausubstanz und moderner Architektur, die beispielsweise durch viel Glas geprägt ist. Um das zu erreichen mussten drei Baudenkmäler saniert und die Passage im Zuge eines Umbaues erst neu geschaffen werden.

Das Quartier verwandelte sich in eine ausgezeichnete Geschäfts- und Wohnanlage. Arztpraxen und eine Apotheke haben dort ebenso ihren Platz wie ein Café oder ein Reisebüro. In den Räumen einer früheren Textilfabrik finden jetzt Tagungen und Seminare statt. „Es war eine schwierige, aber reizvolle Aufgabe, in so ein Stadtensemble wieder Leben zu bringen“, resümiert Lang.

Bereits 1999 stand die Zangmeisterpassage im Mittelpunkt baulichen Interesses, als ihr in Leipzig der „Deutsche Bauherrenpreis für Sanierung“ verliehen wurde.

Die Preisverleihung in München
Bei der Preisverleihung in München (von links): Mathias Rothdach (Stadtplanungsamt), Dr. Ing. Wolfram Arlat (Architekt), Josef Martin Lang (Vorstand Siebendächer Baugenossenschaft), Memmingens Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger, Innen-Staatssekretär Georg Schmid. Foto: Pressestelle
Die neugestaltete Zangmeisterpassage.
Eine Augenweide ist das neugestaltete Quartier „Zangmeisterpassage“. Architekt Arlat kombinierte hier in gelungener Art und Weise modernste Architektur mit historischer Bausubstanz. Foto: Siebendächer
Der Komplex vor der Sanierung.
Heruntergekommen und abrissreif präsentierte sich Anfang der neunziger Jahre noch das Areal der ehemaligen Katunfabrik in Memmingen. Foto: Siebendächer