Die Alte Leichenhalle im Memminger Osten soll denkmalgerecht saniert werden. Umfangreiche restauratorische Voruntersuchungen der Außenfassaden und der Stuckdecke im Innenraum sind bereits abgeschlossen. Nun hat die Regierung von Schwaben Fördermittel in Höhe von 1,08 Millionen Euro aus dem Programm für Städtebauliche Erneuerungsmaßnahmen im Bund-Länder-Städtebauförderungsprogramm II – Soziale Stadt – bewilligt. Die Gesamtbaukosten belaufen sich auf rund 1,86 Millionen Euro „Ich freue mich sehr über die Förderzusage der Regierung von Schwaben. Die Förderung macht es uns möglich, dieses wunderbare Denkmal am Alten Friedhof zu erhalten“, erklärt Oberbürgermeister Manfred Schilder. Der Baubeginn ist für Mai geplant.
Bei den Sanierungsarbeiten soll die Halle im Erdgeschoss vergrößert werden, indem ein Flur und die seitlich angeordneten ehemaligen Leichenkammern zum Hauptraum hinzugenommen werden. Damit erhält die Stadtkapelle Memmingen, die die Alte Leichenhalle bereits in der Vergangenheit für ihre Musikproben genutzt hatte, zukünftig einen rund 150m² großen Probenraum. Die geplanten baulichen Maßnahmen wurden mit dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege abgestimmt. Die Bauarbeiten werden voraussichtlich bis Mitte kommenden Jahres dauern.
Die Leichenhalle am Alten Friedhof im Memminger Osten wurde von 1873-1876 gebaut. Nach der Eröffnung des Waldfriedhofs wurde der Alte Friedhof 1920 geschlossen, bestehende Grabrechte auf den Familiengrabstätten ließen jedoch noch viele Jahre Bestattungen zu. Die Alte Leichenhalle war daher bis zur Einweihung der Aussegnungshalle am Waldfriedhof im Jahr 1959 noch in Gebrauch.