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Rathaus in Narrenhand

Erstellt von Pressestelle |

Narren erstürmen Rathaus / Oberbürgermeister übergibt Stadtschlüssel

Pünktlich am 11.11. um 11:11 Uhr war es wieder soweit. Die Narren stürmten das Rathaus und nahmen das Stadtoberhaupt in ihre Gewalt, bis dieser ihnen schließlich die Rathausschlüssel übergab. Memmingen, die „Hochburg schwäbisch-allemanischer Fastnacht“, ist nun in wieder in Narrenhand.

Memmingen, Marktplatz, es ist kalt und windig. Stimmungsmusik ertönt aus Lautsprechern, Krapfen werden verkauft, Glühwein wird ausgeschenkt. Es ist der 11.11. und die Narren Memmingens und Umgebung sind in den Startlöchern auf dem Weg zum Markplatz. Gegen 10.45 Uhr ziehen die Schlossbergschalmeien Niederrieden, die Garden des TV Memmingen, die Buxheimer Deifl, Bollohe Michel und die Memminger Stadtbachhexen auf dem Marktplatz ein. Vom Prunkwagen des 11er Rates ertönen erste Warnungen an das Stadtoberhaupt. Mit Mikrofon fordert der Sprecher des 11er Rates, Dr. Klaus Rüßmann, lautstark Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger auf, zu kapitulieren und die Rathaustore zur öffnen. Doch dieser entgegnet nur keck: „Ihr kommt doch eh nicht rein!“. Und das obwohl ihm in diesem Jahr die Stadtgarde nicht zur Verteidigung beisteht.

Um 11:11 Uhr poltern die Narren schließlich gegen die Rathaustore. Kurze Zeit später schwengt der Dr. Holzinger von seinem Amtszimmer im ersten Stock eine weiße Fahne. Er kapituliert. Die Hausmeister geben ihren Widerstand auf und öffnen das Rathaustor. Stadtbachhexen und Garde voran stürmen in den ersten Stock und eskortieren den Rathauschef nach unten. Den Rathausschlüssel, die Insignie der Macht, ist Oberbürgermeister kurz darauf ebenfalls los. Er übergibt ihn dem Elferrat und damit die Stadt in die Hände der Narren.

Es folgt ein „Derblecken“ der Stadtpolitik. Die Maximilianstraße als „Prachtstraße und internationale Flaniermeile mit internationaler Mode und Gastronomie“, beispielshaft ist hier von der neuen Sandwich-Kette die Rede, kommt ebenfalls zur Sprache wie „Dachser-City“, diese „blauen Container an der Autobahn“, deren Vorort Memmingen mittlerweile zu sein scheint. Ganz begeistert ist die Narrenschaft vom Memminger Flughafen. Die Verbindungen in die Karnevalshochburgen Köln und Venedig haben es ihnen angetan. Nur eines fehlt Dr. Rüßmann: „Rio de Janeiro als Städtepartnerschaft“ schlägt er Oberbürgermeister Dr. Holzinger unter lautem Beifall vor.

Auch auf das geplante kombinierte Frei- und Hallenbad kommt Dr. Rüßmann zu sprechen. Bei den Ausgrabungen auf dem Elsbethenareal habe man alte Römer-Pläne eines „Planscharium Maximum Memmingorum“ gefunden. Doch auch hier war Oberbürgermeister Dr. Holzinger um keine Antwort verlegen. Wenn man 2 000 Jahre auf ein Bad habe warten können, komme es auf ein paar Jahre mehr oder weniger auch nicht an. Um aber gleich nachzuschieben, dass der Architektenwettbewerb im Februar Ergebnisse für das Freibad-Gelände liefern werde. Beeilen muss sich das Stadtoberhaupt aber trotzdem. Die ihm überreichte Saisonkarte gilt nur für seine Amtszeit. Alternativ kann Dr. Holzinger schließlich noch die Ideen der Narren aufgreifen, sich dem Bau eines Autobahn-Rückhaltebeckens in Kotzenbrühl anzuschließen und es in dreifacher Größe zu bauen.

OB Dr. Holzinger inmitten von Gardemädchen
Der Rathausstürm war erfolgreich: Die Gardemädchen des TV Memmingen eskortieren das Stadtoberhaupt nach unten. Fotos: Pressestelle der Stadt Memmingen
Die Narren vor dem Rathaustor
Zuvor hatten die Narren vehement gegen die Rathaustore gehämmert, bis diese schließlich geöffnet wurden.
Triumphal wird der Rathausschlüssel von den Narren gefeiert
Der 11er Rat präsentiert stolz den Stadtschlüssel, den Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger ihm übergab.