Als sozial-integrative Maßnahme, wurde im Rahmen des Projektes „Soziale Stadt im Memminger Westen“, ein offener Mittagstisch ins Leben gerufen. Im Jugendraum der Versöhnungskirche können nun alle Mitbürgerinnen und Mitbürger des Stadtteils zweimal pro Woche kostengünstig zu Mittag essen. Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger und Pfarrer Martin Kreiser, stellten gemeinsam die abwechslungsreiche und vor allem gesunde Küche der Öffentlichkeit vor.
Der Hausherr, wie sich Pfarrer Martin Kreiser scherzhaft nannte, begrüßte den Oberbürgermeister und die gekommenen Gäste, sowie die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer. In seiner kurzen Rede betonte er vor allem: „Wir wollen einen Ort der Begegnung schaffen und der Vereinsamung vorbeugen“. Der offene Mittagstisch sei für Ältere und Alleinstehende, aber auch und dies sei der entscheidende Unterschied für alle anderen Bewohner des Stadtteils, egal ob jung oder ausländischer Herkunft, erklärte Kreiser. Die Vision des Pfarrers ist: „Das durch diesen Mittagstisch ein Netzwerk für nachbarschaftliche Hilfe entsteht und das gemeinsame Miteinander im Stadtteil wächst“.
Das formulierte Ziel hieß: „Einen Ort der interkulturellen und generationenübergreifenden Begegnung zu schaffen. Dies ist uns mit diesem offenen Mittagstisch sehr gut gelungen“, erklärte Referats- und Projektleiter Manfred Mäuerle. Die Trägerschaft wurde von der Versöhnungskirche übernommen und die Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt. Zwischen der Evangelischen Kirche und der Stadt Memmingen wurde eine Vereinbarung geschlossen, in der die Kirchengemeinde sich bereiterklärt im Rahmen des Projektes "Soziale Stadt" einen stadtteiloffenen Mittagstisch zu betreiben, wobei die Preisgestaltung für das Essen nach dem Kostendeckungsprinzip und nicht nach Gewinnerzielung bemessen wird, erklärte Mäuerle weiter. Im Gegenzug habe sich die Stadt Memmingen verpflichtet notwendige Investitionsmaßnahmen durchzuführen.
Die Kosten wurden zu 60 Prozent über das Bund-Länder-Programm „Soziale Stadt“ getragen. Die restlichen 40 Prozent steuerte die Stadt Memmingen bei. Insgesamt wurden circa 28 000 Euro investiert und die Räumlichkeiten den Bedürfnissen angepasst und eine den Lebensmittelhygienevorschriften entsprechende Küche eingebaut.
Der Oberbürgermeister lobte die gute angewandte Sozialarbeit und dankte der Kirchengemeinde um Pfarrer Kreiser und dem Kirchenvorstand. Besonderen Dank sprach er den ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern beider Konfessionen aus, die diese Umsetzung erst möglich gemacht haben und sich um das leibliche Wohl der Gäste des Mittagstischs kümmern.
Der Mittagstisch ist an zwei Tagen in der Woche geöffnet und bietet jeweils Dienstag und Donnerstag zwischen 12.00 und 13:30 Uhr Essen an. Die Kosten pro Gericht inklusive Getränk betragen für Erwachsene 3 Euro und für Kinder 2 Euro. Die Zubereitung und Essensausgabe wird von Frauen aus dem Memminger Westen, den „guten Geistern“, wie sie der Oberbürgermeister nannte ehrenamtlich organisiert und durchgeführt.
Durch Zusatzangebote soll der Mittagstisch ergänzt werden. So bietet das Diakonische Werk Memmingen nach dem Essen am Dienstag von 13.00 bis 14.00 Uhr eine Beratungsstunde in sozialen und pflegerischen Angelegenheiten an. Darüber hinaus werden entsprechende Themen und Angebote diskutiert und angestrebt wie z. B.: Ernährung und Gesundheit, Vorlesen von Senioren für Kinder und die Einbeziehung weiterer bislang wenig vertretener Bevölkerungsgruppen um dadurch generations- und kulturübergreifend zu wirken.
- Wer ehrenamtlich im Projekt mitarbeiten möchte oder Rückfragen zum offenen Mittagstisch hat, kann sich an das Projektbüro „Soziale Stadt“, Telefon 6406935 oder 6406936 sowie das Pfarrbüro der Versöhnungskirche im Eisenacher Weg 2, Telefon 61721 wenden.
