Die Stadt Memmingen und die Siebendächer Baugenossenschaft werden in enger Kooperation für das Areal Schrannenplatz mit der ehemaligen Elsbethenschule eine städtebauliche Revitalisierungsmaßnahme durchführen. Die Siebendächer Baugenossenschaft hat das Gebäude der Memminger Zeitung erworben, welche zusammen mit Radio Prima 1 in das künftige „Dienstleistungsgebäude“, das auf dem ehemaligen KOMM-Gelände an der Donaustraße entsteht, umziehen wird.
Als eine gelungene PPP-Maßnahme (Public Private Partnership – also eine Kooperation der Öffentlichen Hand mit privaten Firmen) bezeichnete Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger das Sanierungskonzept für das Schrannenplatzquartier. Die Stadt Memmingen wird zusammen mit der Siebendächer Baugenossenschaft e. G. die Gestaltung des Schrannenplatzes als einen der wesentlichsten Punkte in der südlichen Fußgängerzone neu gestalten. Dieses bereits im Zuge des Stadtentwicklungsprozesses der perspektive memmingen angedachte Vorhaben soll sich hierbei nicht nur auf den Platz selbst, sondern auch auf die angrenzenden Gebäude beziehen. Möglich wurde dies jetzt durch den Kauf des Gebäudes der Memminger Zeitung durch die Siebendächer Baugenossenschaft. Der Memminger Zeitungsverlag soll in ein, ebenfalls von der Siebendächer auf dem KOMM-Areal entstehendes Geschäftshaus umziehen. „Jetzt kann für den gesamten Bereich einschließlich der alten Elsbethenschule und Bereiche des Stadttheaters ein Architektenwettbewerb durchgeführt werden“, erläuterte das Memminger Stadtoberhaupt. „Die Neugestaltung des gesamten Areals soll bis zum Jahr 2010 abgeschlossen sein“, so Dr. Holzinger weiter.
Markus Brehm, Geschäftsführer des Allgäuer Zeitungsverlags, verwies auf die seit längerer Zeit geführten Sondierungsgespräche, welche jetzt mit der Kooperation mit der Siebendächer erfolgreich abgeschlossen werden konnten. „Früher stand auf dem Areal am Rande des Landesgartenschaugeländes ein KOMM-Supermarkt, ab dem Frühjahr 2008 wird dort ein „KOMMunikationszentrum“ entstehen. In dieses Medienhaus wird neben dem Memminger Zeitungsverlag auch Radio Prima 1 und die Memminger Niederlassung von Allgäu Mail einziehen“, erläuterte Brehm im Rahmen der Pressekonferenz. „Es ist für uns wichtig den Medienstandort Memmingen zu stärken und so vor Ort intensiv und aktuell berichten zu können“, so Brehm weiter. Brehm dankte Oberbürgermeister Dr. Holzinger für die Unterstützung und Josef M. Lang als Vorstand der Siebendächer für die stets offene und faire Art und Weise der Verhandlungsführung.
„Mit Abschluss der Verhandlungen wird es jetzt möglich sein, ein großes Stück Altstadtsanierung voran zu bringen“, führte der Vorstand der Siebendächer, Josef M. Lang aus. „Der Architektenwettbewerb wird mit dem Ziel durchgeführt, die Einkaufsqualität zu einem „Altstadterlebnis“ aufzuwerten. Eine Tiefgarage wird auch ein nahes Parken ermöglichen“, so Lang. Ebenfalls werden mit den Eigentümern in diesem Areal Gespräche geführt. Stadt und Siebendächer gehen davon aus, dass dieses Sanierungsvorhaben auch private Initiativen anstoßen wird.
Oberbürgermeister Dr. Holzinger sieht in diesem Vorhaben eine, das Stadtbild wesentlich prägende Stadtsanierungsmaßnahme, welche in der Größenordnung mit dem Bau der Stadthalle und der damals mit einhergehenden Auslagerung der jetzigen Memminger Brauerei zu vergleichen ist. Im Zuge der Umgestaltung werden auch die Theaterwerkstätten und die Verwaltung des Landestheaters neue Räumlichkeiten erhalten.
Vorstand Lang schätzt, dass das Volumen des Gesamtprojektes, also die Maßnahmen am Schrannenplatz und die Investitionen auf dem ehemaligen KOMM-Gelände, rund 20 Millionen Euro beträgt.