Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger hat in seinem Amtszimmer gemeinsam mit dem Leitenden Forstdirektor Rainer Nützel und Stadtförster Georg Jutz den neuen Forstwirtschaftsplan für das Memminger Waldgebiet "Brunnen" vorgestellt. Anhand einer aktuellen Bestandsaufnahme gibt der Plan die "Spielregeln" vor, nach denen in den kommenden 20 Jahren die 77 Hektar große Waldfläche bewirtschaftet werden soll.
Die Untersuchung des Nutzungsrechtewaldes "Brunnen" habe ergeben, dass die Waldfläche aktuell zu zwei Dritteln aus Nadelbäumen und zu einem Drittel aus Laubbäumen besteht, berichtete Rainer Nützel, Leitender Forstdirektor beim Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. "Das Laubholz hat dort in den vergangenen Jahren um knapp 20 Prozent zugenommen", stellte Nützel fest und lobte die Arbeit der acht "Rechtler" unter der Leitung von Hans Wiedenmayer, die das Gebiet bewirtschaften.
Für die kommenden 20 Jahre sieht der neue Forstwirtschaftsplan laut Nützel vor, "dass die kleinflächige Wirtschaftsweise fortgeführt wird". In dem Auwald mit Erholungscharakter wolle man keine großflächigen Kahlschläge durchführen. Darüber hinaus sei geplant, die Jungdurchforstung konsequent zu pflegen. Auch Problemen wie dem Eschentriebsterben oder dem Wildverbiss werde man sich stellen müssen.
Hintergrund ist, dass nach Artikel 19 des Bayerischen Waldgesetzes ein Kommunalwald vorbildlich zu bewirtschaften ist. "Dies gilt auch für den Kommunalwald Brunnen", betonte Nützel. Die Kosten für die Erstellung des Gutachtens und des daraus folgenden Forstwirtschaftsplanes trägt zur Hälfte der Freistaat Bayern, zur anderen Hälfte die "Rechtler", die im "Brunnen" das komplette Nutzungsrecht des Waldes auf städtischem Boden haben.
