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Neue Kita in Amendingen geplant

Erstellt von Pressestelle |

Alois Goldhofer-Stiftung stellt Villa des verstorbenen Unternehmer-Ehepaars Karoline und Alois Goldhofer zur Verfügung. Kita soll im Herbst 2017 starten. Stadtrat spricht sich einstimmig für das Projekt aus

Memmingen soll eine neue Kindertageseinrichtung bekommen. So hat es die 2013 verstorbene Unternehmergattin Karoline Goldhofer-Prützel in ihrem Testament vorgesehen: Das frühere Wohnhaus der Familie am Siechenreuteweg 22 in Amendingen samt einem großen, dazugehörigen Garten soll entsprechend einer testamentarischen Verfügung in eine Kindertageseinrichtung umgewandelt werden. Darüber informierte nun der Stiftungsvorstand. Das geplante Vorhaben wurde im Kultur- und Stiftungsausschuss des Stadtrats vorgestellt, und die Stadträtinnen und Stadträte erteilten dem Projekt einstimmig ihre Zustimmung. 

Oberbürgermeister Dr. Holzinger zeigte sich sehr erfreut und erklärte die Bereitschaft der Stadt Memmingen, das Gebäude als Kindertageseinrichtung zu nutzen. „Der Bedarf an Krippen- und Kindergartenplätzen in den Ortsteilen Amendingen, Steinheim und Eisenburg wird in Zukunft noch weiter steigen. Deshalb freuen wir uns sehr über das Vorhaben der Alois Goldhofer-Stiftung“, erläuterte der Oberbürgermeister.

Sozialreferatsleiter Manfred Mäuerle kann sich vorstellen, in dem großen Haus am Siechenreuteweg eine dreigruppige Kindertageseinrichtung zu betreiben, voraussichtlich mit einer Krippengruppe und zwei Kindergartengruppen.

Die Alois Goldhofer Stiftung lässt derzeit drei einschlägig erfahrene Architekturbüros in einem Planungswettbewerb Vorentwürfe für den Umbau bzw., falls bei gleicher Zweckmäßigkeit kostengünstiger, einen Neubau entwerfen. Es sollen optimale räumliche Voraussetzungen für eine Kindertageseinrichtung geschaffen werden. Die Bau- bzw. Umbaukosten trägt gemäß Testament die Alois Goldhofer-Stiftung.

Nach Abschluss der Bauarbeiten wird die Stiftung die Kita und den umgebenden Garten der Stadt Memmingen miet-, bzw. pachtfrei zur Verfügung stellen. Auch an den Unterhaltskosten von Dach und Fach des Hauses wird sich die Stiftung beteiligen.

Ziel der Stiftung sei laut Vorstandsmitglied Dr. Robert Bachfischer, die geplante Kindertageseinrichtung nach den Prinzipien der so genannten Reggio-Pädagogik zu betreiben. Diese stellt besondere Anforderungen an die Räumlichkeiten aber auch an die Erzieherinnen und Erzieher. Deshalb finanziert die Stiftung auch die dafür notwendige Aus- und Weiterbildung des Personals.

Die Eröffnung der Einrichtung wird zum Kita-Jahr 2017/18 angestrebt.

 

Reggio-Pädagogik

Die Reggio-Pädagogik ist nach dem Zweiten Weltkrieg in den kommunalen Kindertageseinrichtungen in der norditalienischen Stadt Reggio Emilia entwickelt worden. Im Mittelpunkt des reggianischen Erziehungsmodells stehen der Forschergeist und die Entdeckungsfreude der Kinder, die die „Welt“ erforschen und erkunden und dabei lernen wollen - eingebunden in das soziale Gefüge der Kitagruppe mit den anderen Kindern, den ErzieherInnen und den Eltern. Die Erzieherinnen und Erzieher verstehen sich als partnerschaftliche Wegbegleiter der Kinder, unterstützen diese in ihren Selbstlernprozessen, geben Anregungen, bringen Ideen ein, stellen geeignete Materialien zur Verfügung und geben Nähe und Zuwendung. Sie zeigen nicht, wie das Leben funktioniert, sondern gehen mit dem Kind dessen „Lernwege“. Projektarbeit ist das Herzstück der Reggio-Pädagogik. Die Projekte entstehen zum größten Teil aus den Gedanken, Fragen oder Gesprächen, die die Kinder mitbringen. Der Raum in der Kindertageseinrichtung wird als „dritter Erzieher“ gesehen. Er soll die Kinder anregen, beschützen und/oder auffordern gemeinsam mit anderen etwas zu tun bzw. zu entdecken.
1991 wurde die Reggio-Pädagogik von der UNESCO als weltbeste Vorschulpädagogik ausgezeichnet. Nicht nur in Skandinavien ist sie sehr verbreitet, auch in Deutschland arbeiten zunehmend mehr Kindertageseirichtung nach dieser Pädagogik.

 

 

 

 

 

 

Zwei kleine Kinder lächeln in die Kamera und strecken ihre Daumen als Zeichen der Zustimmung nach oben.
Eine neue Kindertageseinrichtung soll in der ehemaligen Villa der Familie Goldhofer in Amendingen eingerichtet werden. (Foto: Fotalia)