"Wenn Frauen nach der Elternzeit wieder in den Beruf einsteigen möchten, müssen sie oft einen Karriereknick in Kauf nehmen", sagte Martina Weinmüller, Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt, bei einer Diskussionsveranstaltung anlässlich des Internationalen Frauentages in der Agentur für Arbeit in Memmingen. Um diese Problematik geht es auch den Autorinnen Sonja Liebsch und Nives Mestrovic in ihrem Roman "Muttertier an Rabenmutter", den Liebsch auf Einladung von Martina Weinmüller und der städtischen Gleichstellungsbeauftragten Claudia Fuchs nun einem interessierten Publikum vorstellte.
"Der Roman ist nicht autobiografisch, aber es gibt doch einige Parallelen zu den Erfahrungen, die wir nach der Babypause machen mussten", sagte Sonja Liebsch. Kurzweilig und unterhaltsam schildert sie die Schwierigkeiten der Mutter "Maxi", die sich nach der Elternzeit zurück in den Arbeitsmarkt kämpft. Die ehemalige Produktmanagerin eines Pharmakonzerns muss jedoch ernüchtert feststellen, dass sie keine adäquate Stelle findet und macht sich schließlich als Organisatorin von Kindergeburtstagen selbstständig.
Zwischen Haushalt, vollem Terminkalender der Kinder mit musikalischer Früherziehung, Kinderturnen, Logopädin und den holprigen ersten Schritten als professionelle Partyplanerin scheint das Selbstbewusstsein des "Muttertiers Maxi" langsam auf der Strecke zu bleiben. "Bei all den familiären und beruflichen Verpflichtungen darf man sich nicht selbst verlieren und sollte die eigenen Interessen, Hobbies und Fähigkeiten im Auge behalten", so Liebsch.
Die humorvolle Herangehensweise der zwei Autorinnen eröffnet einen neuen Blickwinkel auf ein eigentlich ernstes Thema. "Bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie bei der Gleichberechtigung von Frauen und Männern auf dem Arbeitsmarkt gibt es immer noch Verbesserungsbedarf", stellte Martina Weinmüller abschließend fest.
Info: Sonja Liebsch und Nives Mestrovic: "Muttertier @n Rabenmutter", 280 Seiten, Gmeiner Verlag 2011, 9.90 €.