Als einen Quantensprung in der Radiologie des Klinikums Memmingen bezeichnete Chefarzt Dr. med. Eduard Wetzel die Anschaffung eines 32-Detektorreihen-Computertomographen (CT). Er ist der zweite im Regierungsbezirk Schwaben und erleichtert vielen Patienten künftig fundierte Untersuchungen sowie den Ärzten die Diagnose.
Wetzels Dank ging an Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger, zumal die Stadt für die 800.000-Euro-Investition verantwortlich zeichnet. „Künftig können wir schneller und komplikationsloser behandeln und auf die Patienten kommen 40 bis 60 Prozent geringere Strahlenbelastungen zu“, so der Chefarzt. Auch das potenzielle Infarktrisiko bei Katheteruntersuchungen falle künftig fort. Die Untersuchung eines Körpers von 1,80 Meter Größe dauert künftig nur noch 25 Sekunden. Durch eine ausgefeilte Rekonstruktionstechnik können dabei Bildpunkte bis 0,35 Millimeter detailgetreu und hoch auflösend dargestellt werden. Über spezielle Rechner gelingt es, in wenigen Minuten ein vollständiges Bild des Körpers in unterschiedlichen Darstellungsformen bis hin zur farbigen dreidimensionalen Rekonstruktion anzufertigen und dem behandelnden Arzt zur Verfügung zu stellen.
Durch die sehr kurze Untersuchungszeit und durch die hohe Auflösung von unter einem Millimeter ist es mit diesem Gerät nun möglich, schon kleinste krankhafte Veränderungen, wie haarfeine Knochenbrüche oder kleinste Ablagerungen in den Blutgefäßen bis hin zu den Koronararterien zu erkennen. Hierdurch werden zum Teil aufwändige Zusatzuntersuchungen überflüssig. Durch die kurze zeitliche und hohe räumliche Auflösung können erstmalig Herzkranzgefäße bis in feinste Verästelungen dargestellt werden. Im Gegensatz zu vielen anderen Geräten sind hier jedoch keine herzschlagsenkenden Medikamente notwendig.
Man geht davon aus, dass damit diagnostische Herzkatheteruntersuchungen künftig überflüssig werden.
