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Mitunter kontroverse Diskussionen

Erstellt von Pressestelle |

Gestaltungsbeirat mit Kritik und Lob – nicht nur gewerbliche Projekte besprochen

Mitunter kontroverse Diskussionen gab es zu den Projekten, die bei der zweiten Sitzung des Memminger Gestaltungsbeirats auf der Tagesordnung standen. Wie schon bei der ersten Sitzung wurden gewerbliche und private Bauvorhaben aus Memmingen und den Stadtteilen besprochen. Nach der Besichtigung der Grundstücke vor Ort am Vormittag, folgte die Besprechung mit den Planern am Nachmittag.
Der erste Punkt war hier gleich ein Großprojekt der Firma Dachser, die im Memminger Norden ein automatisches Hochregallager mit 32 Metern Höhe errichten wollen. Um das 120 Meter lange Gebäude nicht zu übermächtig erscheinen zu lassen, werden fast 100 hochstämmige Bäume und dazu 500 Büsche rund um das Gebäude gepflanzt. Das Dach wird zusätzlich mit Photovoltaik-Platten bestückt um den Strom für das Gebäude auch vor Ort produzieren zu können. Zum einen sorgte die Höhe für Diskussionen unter den Mitgliedern des Beirats, zum anderen die Gestaltung der Außenwände. „Bei einem Gebäude in dieser Größe sollte vielleicht über eine komplette Begrünung der Fassade nachgedacht oder eine andere Farbgestaltung gewählt werden“, schlug Beirätin Katja Aufermann vor.
Bei einem geplanten Projekt in der Lessingstraße wünschten sich die Gremiumsmitglieder, dass der Entwurf sich mehr an der bestehenden Architektur mit den Reihenhäusern orientiere. Angeregt wurde zudem, dass Stellplätze und Tiefgarageneinfahrt so gestaltet werden könnten, dass die versiegelte Fläche nicht allzu groß wäre. Dies war auch ein Kritikpunkt an den Plänen für zwei Wohngebäude an der Buxheimer Straße. Da hier zuerst nur ein Grundstück für die Bebauung bereit stand, mittlerweile jedoch zwei bebaut werden dürfen, sind extrem breite Zufahrten und Stellflächen entstanden. Beirat Werner Binotto regte an, die Planung nicht an der Genehmigung für den Teilbereich fest zu machen, sondern vielleicht nochmal das gesamte Grundstück neu zu überplanen.
Viel Freude gab es bei den Planern eines Umbaus in der Altstadt. Hier betonte Binotto, dass im Gremium sehr kontrovers diskutiert wurde, ob eine Flach- oder Satteldachvariante sich besser neben das bestehende Haus einfügen würde, auch wenn dieses dann von der Trauf- und Firsthöhe des angrenzenden Gebäudes abweichen würde. Dass nun die Satteldachvariante den Vorzug bekam, gefiel dem Architekten und der Bauherrschaft sichtlich.
Lob und Anerkennung bekamen die Architekten des Hotelbauprojekts am Tiroler Ring. Sie hatten die Anregungen und Ratschläge für den Neubau mustergültig umgesetzt und einen interessanten Entwurf mitgebracht, der mit begrünten Dachflächen und einer Lärchenholzfassade Qualität ausstrahle, so Binotto. Bürgermeisterin Margareta Böckh, die die Sitzung leitete, betonte noch einmal das gelungene Konzept und sah der weiteren Planung wohlwollend entgegen.

Der Memminger Gestaltungsbeirat besteht aus:
• Diplom Architekt Werner Binotto, ehemaliger Kantonsbaumeister in St. Gallen, bis 2019 Vorsitzender des Gestaltungsbeirats Kempten
• Professor Diplom-Ingenieur Florian Burgstaller, seit 2001 Professur an der Hochschule Karlsruhe, FB Architektur und Bauwesen, Preisrichtertätigkeit bei diversen Architektur- und Städtebauwettbewerben
• Magistra Architektin Marina Hämmerle, 2017-2019 Mitglied des Fachbeirats Architektur und Design des Bundeskanzleramts in Wien, Gestaltungsbeiratsmitglied in Salzburg (A) und Landsberg am Lech
• Diplom-Ingenieurin und Landschaftsarchitektin (FH) Katja Aufermann. seit 2017 Lehrauftrag an der FH-Weihenstephan, bis 2019 Gestaltungsbeiratsmitglied in Kempten

Der geplante Hotelneubau vom Tiroler Ring aus. (Copyright Grimbacher Nogales Architekten GmbH)