Mit stolzen 97 Jahren gibt Eva Funke nun ihr vielfältiges ehrenamtliches Engagement ab. Knapp 20 Jahre hat sie im Stadtmuseum ehrenamtlich Aufsicht geführt. „Wir haben uns im Team um Museumsleiterin Ute Perlitz immer gut verstanden und ich habe das Ambiente des Museums im Hermansbau sehr geliebt“, erklärt die fröhliche Seniorin ihre Motivation für das langjährige Engagement.
„Sie waren immer da, auch an Wochenenden und Feiertagen, haben Aufsicht geführt und waren Ansprechpartnerin für die Besucherinnen und Besucher. Sie werden uns fehlen“, würdigte Oberbürgermeister Manfred Schilder die ehrenamtliche Leistung von Eva Funke. Bei einer Feierstunde im Amtszimmer des Oberbürgermeisters erhielt die gebürtige Dresdenerin einen Wechter-Stich zum Dank für ihre langjährigen Verdienste um das kulturelle und soziale Leben in Memmingen. Eva Funke engagierte sich in der Diakonie, gab Hausaufgabenhilfe, führte in der St. Martinskirche Aufsicht und zählte viele Jahre zum Aufsichtsteam des Kreuzherrnklosters und des Stadtmuseums.
1954 flüchtete Eva Funke mit ihrer Familie aus der ehemaligen DDR nach Westdeutschland. Seit 1956 lebt sie in Memmingen. „Die ersten zwei Jahre haben wir in einer Unterkunft am Flughafen gelebt. Zu viert hatten wir zwei Stockbetten, zwei Militärspinde, einen Tisch und vier Stühle. Wir waren froh und dankbar, ein Dach über dem Kopf zu haben“, erinnert sie sich an die erste Zeit in Memmingen. Kurz vor der Bombardierung der Dresdener Frauenkirche am Ende des Zweiten Weltkriegs im Februar 1945 zählte Eva Funke zu den letzten Kirchenbesuchern. Und sie war unter den ersten Besuchern bei der Eröffnung der Kirche im Jahr 2005 nach dem umfangreichen Wiederaufbau.