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„Meilenstein zum Erhalt der Lebensqualität“

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Gruppenklärwerk mit einem Festakt in Betrieb genommen – 4 000 Besucher beim Tag der offenen Tür

Nach neunjähriger Bauzeit mit einem Kostenvolumen von 42 Mio. Euro wurde das Gruppenklärwerk Memmingen in Anwesenheit von Staatsminister Dr. Markus Söder mit einem Festakt in Betrieb genommen. Tags darauf nutzten bis zu 4 000 Besucherinnen und Besucher die Möglichkeit, sich bei einem Tag der offenen Tür über die moderne Kläranlagentechnik zu informieren.

„Es ist ein historischer Augenblick für die Stadt Memmingen und die an das Gruppenklärwerk angeschlossenen Gemeinden“, begrüßte Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger die zahlreich zum Festakt geladenen Vertretern des öffentlichen Lebens. Vorausblickend habe man bereits 1974 mit der Inbetriebnahme des Gruppenklärwerks konsequent den Weg der Abwasserreinigung beschritten. Die Investitionen der letzten neun Jahre in Höhe von 42 Mio. Euro in die Ertüchtigung der Klärwerkstechnik seien ein „wichtiger Beitrag zum Schutz der Umwelt“, betonte Memmingens Rathauschef. Dr. Holzinger dankte allen am Bau beteiligten Behörden, Firmen und den Abwasserverbänden sowie dem Freistaat Bayern für einen Zuschuss von 2,4 Mio. Euro. Rund 4,3 Mio. Euro habe das Land Baden-Württemberg im Zuge der Verrechnung der Abwasserabgabe für die Sanierung des Klärwerkes erstattet, nachdem das gereinigte Abwasser über den Illerkanal nach Baden-Württemberg „eingeleitet“ werde, erläuterte Dr. Holzinger.

Staatsminister Dr. Markus Söder lobte die „hervorragende interkommunale und länderübergreifende Zusammenarbeit“. Bayerns Umweltminister betonte, dass es gerade dem Ausbau der Kläranlagen zu verdanken sei, dass sich die Wasserqualität der Flüsse und Seen in den letzten Jahrzehnten spürbar verbessert habe. „Die Ertüchtigung des Klärwerkes stellt einen Meilenstein zum Erhalt der Lebensqualität, gerade für das zukünftige Lebensumfeld unserer Kinder dar“, brachte es Dr. Söder auf den Punkt. Im Anschluss an die Rede trug sich der Staatsminister in das Goldene Buch der Stadt Memmingen ein.

Für das Land Baden-Württemberg überbrachte Hans-Joachim Vogel vom Regierungspräsidium Tübingen die besten Grüße. Vogel dankte für die unkomplizierte und vertrauensvolle Zusammenarbeit im Rahmen des Genehmigungsverfahrens, „denn die Wassergüte mache an der Landesgrenze nicht halt“. Landrat Hans-Joachim Weirather sprach von einem „inkommunalen Kraftakt“ und wies darauf hin, dass es vielleicht künftig wieder möglich sein werde, „in der Iller baden zu können“. Frei nach dem Sprichwort, dass eine „schwere Geburt, schöne Kinder bringe“ stellte Bürgermeister Bernhard Kerler fest, dass es sich beim Gruppenklärwerk jetzt um ein „Prachtexemplar“ handle. Der Vorsitzende des Abwasserverbands Memmingen-Land machte für alle einleitenden Gemeinden deutlich, dass die Reinigung des Abwassers mittlerweile ein großer Kostenfaktor für die Gemeinden und so die Bürgerschaft darstelle.

Nach der kirchlichen Segnung der Anlage durch die Pfarrer Dr. Martin Burkhardt und Hanspeter Milz bedankte sich der Leiter des Amtes für Technischen Umweltschutzes bei allen am Bau Beteiligten, insbesondere bei seiner Klärwerksmannschaft.

Die musikalische Gestaltung des Festaktes übernahm das Saxophonquartett der städtischen Sing- und Musikschule mit Quirin Strahl, Maraike John, Silvia Keeß und Marion Riedmiller.

Zusammen mit Staatsminister Dr. Markus Söder und Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger enthüllten die Ehrengäste in der Mitte des von den Mitgliedsgemeinden fahnenumrahmten Betriebsgeländes einen Schriftzug. Nach einem Sektempfang wurde mit dem Start der Schneckenpumpen das Klärwerk offiziell in Betrieb genommen.

Großer Andrang herrschte beim Tag der offenen Tür. Rund 4 000 interessierte Bürgerinnen und Bürger nutzten die Gelegenheit, einen Blick hinter die Kulissen einer modernen Klärwerkstechnik werfen. Die Wolfertschwendener Musikanten spielten auf und bei einer Rundfahrt mit dem „Legauer Bähnle“ oder einem „Flug“ mittels Autokran machten sich Jung und Alt einen Überblick über das Gelände.

Das 14 ha große Betriebsgelände des Gruppenklärwerkes Memmingen befindet sich auf der Gemarkung der Gemeinde Heimertingen im Landkreis Unterallgäu. Das Klärwerk wurde von 1971 bis 1974 erbaut und seit 2001 saniert und ertüchtigt. Das Klärwerk ist auf eine Ausbaugröße von 230 000 EW (Einwohnerwerte) ausgelegt und es befindet sich zusätzlich noch eine Teilstromkläranlage für circa 45 000 EW auf dem Gelände. Jährlich werden rund zwölf Millionen Kubikmeter Abwasser der Stadt Memmingen, vom Abwasserverband Memmingen-Land, einem Zusammenschluss von elf Gemeinden im Landkreis Unterallgäu und den Abwasserverbänden Boos-Niederrieden und Fellheim-Pleß sowie der Gemeinde Buxheim aufbereitet.

Der Schriftzug „Gruppenklärwerk Memmingen“ wird enthüllt
Bei der Enthüllung des Schriftzuges „Gruppenklärwerk Memmingen“ (v.l.n.r.): Bürgermeisterin Claudia Knoll, Landrat Hans-Joachim Weirather (verdeckt), Staatsminister Dr. Markus Söder, Staatsminister a. D. Josef Miller, Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger, Bürgermeister Bernhard Kerler (Vorsitzender des Abwasserverbandes Memmingen-Land) und Bürgermeister Helmut Börner.
Beim Eintrag in das Goldene Buch der Stadt
Nach seiner Festansprache trug sich Staatsminister Dr. Markus Söder (rechts) in das Goldene Buch der Stadt Memmingen ein. Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger überreichte dem Umweltminister neben einem Bildband der Stadt ein hochprozentiges „Klärwässerle“ zur Erinnerung an die Eröffnungsveranstaltung.
Die Schneckenpumpen gehen in Betrieb
Mit dem Start der Schneckenpumpen nahm das Klärwerk die Arbeit auf. Beim obligatorischen „Knopfdruck“ (v.l.n.r.): Bürgermeister Bernhard Kerler (Vorsitzender des Abwasserverbandes Memmingen-Land), Bürgermeister Helmut Börner, Bürgermeisterin Claudia Knoll, Landrat Hans-Joachim Weirather, Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger, Staatsminister a. D. Josef Miller, Stadtrat Giorgio d'Ignazio aus der Partnerstadt Teramo in Italien, Bürgermeister Hans-Jürgen Neumann (Vorsitzender des Abwasserverbandes Boos-Niederrieden), Bürgermeister Werner Birkle, Buxheim, und der zuständige Referent des Memminger Stadtrates, Wolfgang Nieder.
Beim Tag der offenen Tür – Infostände auf dem Betriebsgelände
Rund 4 000 interessierte Besucherinnen und Besucher nutzen den Tag der offenen Tür, um sich auf dem Gelände des Gruppenklärwerkes über eine moderne Klärwerkstechnik zu informieren. Auf dem Bild einer von vielen Informationsständen.
Die Kinderbetreuung war ein voller Erfolg
Ein buntes Rahmenprogramm aus Information und Unterhaltung prästentierte das Team des Gruppenklärwerkes Memmingen zum Tag der offenen Tür. Mit dem „Legauer Bähnle“ (im Hintergrund) oder einem Kranflug über das Betriebsgelände war es leicht, sich einen Überblick zu verschaffen. Aber auch für die Kleinsten war so einiges geboten – im Bild die Kinderbetreuung. Fotos: Pressestelle Stadt