Das Kulturamt der Stadt Memmingen wurde in Anerkennung seiner Bemühungen um Barrierefreiheit und Inklusion beim städtischen Kulturfestival "Memminger Meile 2011" mit dem 2. Preis des Caritas-Teilhabewettbewerbs ausgezeichnet. In Vertretung von Kulturamtsleiter Dr. Hans-Wolfgang Bayer nahm Julia Mayer vom Kulturamt der Stadt Memmingen die mit 1500 Euro dotierte Auszeichnung aus den Händen des Diözesan-Caritasdirektors Pfarrer Dr. Andreas Magg in Augsburg entgegen.
"Wir freuen uns riesig, dass wir mit unserem Ziel, Menschen mit Behinderungen im Publikum, auf der Bühne und hinter den Kulissen stärker zu beteiligen, die Jury überzeugen konnten", sagte Julia Mayer bei der feierlichen Preisverleihung mit rund 100 Gästen im Haus St. Ulrich in Augsburg. Die Kooperation mit dem Behindertenbeirat der Stadt Memmingen und die Teilnahme am Wettbewerb der Caritas hätten die Aufmerksamkeit des gesamten Meile-Teams stärker als bisher auf die Bedürfnisse und Fähigkeiten behinderter Menschen gelenkt. "In unseren Köpfen hat sich etwas bewegt", so Mayer. Die Auszeichnung sei ein weiterer Ansporn, auch bei der nächsten "Memminger Meile" behinderte Menschen in die Programmgestaltung einzubeziehen.
Besonderes Lob fand Caritasdirektor Magg im Namen der Jury für das barrierefrei umgebaute ehemalige Union-Kino und für das Konzert des Saxofonisten Klaus Kreuzeder. Das städtische Kulturfestival hatte mit 20 Veranstaltungen im alten Lichtspielhaus und unter freiem Himmel insgesamt mehr als 10.000 Besucher angelockt. Die Veranstaltungen wurden von einem Bewertungsteam der Memminger Einrichtung "Regens Wagner Offene Hilfen" unter der Leitung von Regina Sproll beurteilt.
Für den Caritas-Teilhabewettbewerb wurden insgesamt 27 Bewerbungen aus der gesamten Diözese Augsburg eingereicht. Zur fünfköpfigen Jury gehörten die ehemalige Skirennläuferin Dr. Irene Epple-Waigel, die Silbermedaillengewinnerin bei den Paralympics 2008 Natalie Simanowski, der Behindertenbeauftragte des Bezirks Schwaben, Wolfgang Bähner, der Diözesan-Caritasdirektor Pfarrer Dr. Andreas Magg und Mathias Foryschowski, Mitglied des Behindertenbeirats der Stadt Augsburg. Bewertet wurden unterschiedliche Kriterien der Barrierefreiheit und die Inklusion von Menschen mit Behinderungen. "Sie sollen nicht am Katzentisch wie bei einer Wohltätigkeitsveranstaltung passiv dabeisitzen, sondern mit dem, was sie können und wollen, teilhaben und teilgeben, also von Anfang an dabeisein und mitmachen", sagte Magg.
Der erste Preis mit 3.000 Euro ging an das "Sammersee-Festival" in Schondorf am Ammersee, den dritten Preis erzielte die Augsburger "Tanzschule Kalila".
