Wenn man von einer Tradition sprechen kann, dann ist es der Mai-Empfang des Oberbürgermeisters Dr. Ivo Holzinger. Zahlreiche „Arbeitnehmervertreter“, Gewerkschafter, Politiker und Behördenleiter waren der Einladung des Stadtoberhauptes gefolgt. In seiner Begrüßung sprach der Oberbürgermeister die unlängst gegründete Business School Memmingen als Institut der Steinbeis-Hochschule an. „Auch in Sachen Ausbildung legt die Stadt Memmingen großen Wert darauf, dass die Jugendlichen nach Beendigung ihrer Lehrzeit übernommen werden können“, so Dr. Holzinger. Der Vorsitzende der DGB-Region Allgäu-Donau-Iller, Werner Gloning, dankte im Namen der Gäste für die Einladung und bezeichnete den Maiempfang als „Anerkennung der Arbeitnehmerbewegung“.
Begonnen hatte der Tag mit einem ökumenischen Gottesdienst zum Tag der Arbeit im Foyer der Agentur für Arbeit in Memmingen. Im Anschluss fand dann im vollbesetzten Foyer der Stadthalle die Kundgebung des Deutschen Gewerkschaftsbundes zum 1. Mai unter dem Motto „Deine Würde ist unser Maß“ statt.
Moderiert vom örtlichen KAB-Sekretär Kai Kaiser sprachen nach der Begrüßung durch DGB-Orstkartellvorsitzenden Gerd Hörger und Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger der Vorsitzende der DGB-Region Allgäu-Donau-Iller, Werner Gloning, der evangelische Dekan Kurt Kräß und der Bundespräses der Katholischen Arbeitnehmerbewegung Pfarrer Albin Krämer aus Köln zu diesem Thema. Während Gloning sich dafür aussprach, dass in Deutschland eine Vollbeschäftigung zur Existenzsicherung ausreichen muss, führte Dekan Kräß als „Beispiel“ der Menschenwürde die Verfassung der Zwölf Bauernartikel in Memmingen an. Bundespräses Krämer sprach sich für die Einführung eines Mindestlohnes aus, um den immer zunehmenden Niedriglohngruppen entgegenzuwirken.
Im Anschluss wurde die Möglichkeit zum Gespräch und zur Diskussion angeboten. Beispielsweise wurde die „Rente mit 67“ – gerade in der Baubranche - thematisiert.