Mit einem ganz neuen musikalischen Konzept stellte sich Oberstleutnant Karl Kriner, der neue Stabführer des Luftwaffenmusikkorps 1 aus München, in Memmingen vor. Und es kam an. Dies bestätigte das Publikum mit einem lang anhaltenden Applaus am Ende eines gelungenem Benefizkonzertabends in der vollbesetzten Stadthalle.
Seit Jahren organisiert die Stadt Memmingen in enger Zusammenarbeit mit der Traditionsgemeinschaft Jagdbombergeschwader 34 „Allgäu“ ein Benefizkonzert mit dem Luftwaffenmusikkorps 1 München. Der Erlös des Konzerts wird für soziale Projekte in den Partnerstädten der Stadt Memmingen verwendet.
Im vergangenen Jahr verabschiedete sich nach 14 erfolgreichen Konzerten Oberstleutnant Hans Orterer in den Ruhestand. Orterer hatte die Messlatte in Sachen Blasmusik sehr hoch gelegt und die Gäste kamen mit großen Erwartungen zum Benefizkonzert in die Stadthalle.
Nach der Begrüßung durch Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger und einem Willkommensgruß an das Orchester stellte der neue Chef des Musikkorps klar, „dass es in diesem Jahr ganz anders wird“.
„Vor 50 Jahren wurde die britische Rockband „The Beatles“ gegründet“, brachte Kriner die erfolgreichste Band des 20. Jahrhundert in Erinnerung. Auch habe ihn ein Besuch in Schottland dazu bewogen, ein ganz „britisches Konzertprogramm“ für den Abend zusammen zu stellen, so Kriner weiter. “Luftwaffenmusikkorps 1 goes British” hieß das Programm und der Leitfaden, der sich durch den ganzen Abend zog.
Nach dem ersten und einzigen Traditionsmarsch der britischen Luftwaffe „Royal Air Force March Past“ präsentierte das Musikkorps mit „Suite from Hymn of the Highlands“ eine Komposition von Philip Sparke in drei Sätzen. Das Stück handle, so Kriner, von dem zwiespältigen Verhältnis der Schotten zu den Engländern und Kriner gelang es, die Scharmützel der schottischen Clans, die Landschaft der Highlands sowie den Erfolg der Schotten in der Schlacht gegen die Engländer im 14. Jahrhundert musikalisch auf die Bühne zu bringen.
„River Dance“ und ein zehnminütiges Medley mit zwölf weltbekannten Werken der „Beatles“ fehlten im Programm ebenso wenig wie „Pomp and Circumstance Nr. 1“ von Edward Elgar. Mit diesem Stück verstand es das Luftwaffenmusikkorps am Schluss eines erfolgreichen Konzertabends die gesamte Würde des britischen Königshauses in den Saal zu zaubern.
Ein großer Applaus begleitete den traditionell am Ende eines jeden Konzerts des Luftwaffenmusikkorps gespielten „Fliegermarsch“ und die Gäste waren sich schnell einig, dass man mit Oberstleutnant Karl Kriner einen würdigen Nachfolger für Hans Orterer gefunden habe.
