Niemand will der Leiterin der Kindertagesstätte „Im Mitteresch“ Brigitte Linder am Mittwoch Vormittag die Hand schütteln. „Keiner mag uns heute“, sagt die Leiterin der Einrichtung schmunzelnd und meint damit sich selbst und die Vorschulkinder der Einrichtung. Kein Wunder, denn alle sind von oben bis unten mit Lehm verschmiert und auch Nasenspitzen und Ohren sind nicht verschont geblieben.
Der Grund für diese „Lehm-Schlacht“ war eine Idee der Bündnispartnerin Andrea Fischer, die „Kunst für und mit Kindern“ realisieren wollte. Zur Umsetzung der Projektidee hat sich die ehrenamtliche Mitarbeiterin der Galerie Seidenlicht im vergangenen Herbst an das Memminger „Bündnis für Familien“ gewandt und ist bei den Bündnispartner/innen auf offene Ohren gestoßen. „Über schöne Ideen, von denen Memminger Familien profitieren, freuen wir uns immer“, so die Bündniskoordinatorin der Stadt Memmingen Claudia Fuchs.
Als „Projekt-Pate“ fungierte der Kindergartenfachberater Otto David, der auch den Kontakt zum Kindergarten „Im Mitteresch“ herstellte. Im Garten der Kindertagesstätte wurde dann am vergangenen Mittwoch mit der Herstellung der „Zaubertiere“ begonnen. Bei herrlichem Sonnenschein durften die Kinder unter Anleitung des Künstlers Josef Bichlmair nach Herzenslust im Lehm- und Strohgemisch stampfen und matschen.
Mit ein bisschen Fantasie waren am Ende des Vormittags so zauberhafte Tiere wie ein Drache, ein „Wild“-Schwein und ein Elefant zu erkennen. Wer es nicht so „schmotzig“ mochte, war für die Anlieferung des Materials zuständig. „Die Berührung und das Arbeiten mit diesem Naturmaterial ist für die Kinder eine wichtige und besondere Erfahrung“, sind sich Linder und Bichlmair einig. Und Drache und Co. sind eine Bereicherung für den Garten.
Vielleicht hilft der Zauber-Drache ja auch beim WM-Sieg gegen Spanien, darauf hofften jedenfalls die fußball-begeisterten Vorschulkinder und der Referatsleiter für Soziales bei der Stadt Memmingen Manfred Mäuerle.
Weitere Projekte der „Kunst für Kinder“ sind angedacht, „ich habe noch viele Ideen“, so die Initiatorin Andrea Fischer.