Zur besseren Koordination der Hilfe für die Partnerstadt Tschernihiw und der Unterstützung ukrainischer Flüchtlinge hat die Stadt Memmingen einen Krisenstab eingerichtet. „Als „Stadt der Freiheitsrechte“ sieht sich die Stadt Memmingen und ihre Bürgerschaft in einer besonderen Verantwortung zur Wahrung von Frieden und Freiheit. Wir verurteilen den völkerrechtswidrigen Angriff auf die Ukraine aufs Schärfste und wollen speziell für die Menschen in unserer Partnerstadt Tschernihiw Hilfe leisten“, umreißt Oberbürgermeister Manfred Schilder die notwendigen Schritte.
Täglich erreichen die Stadt Memmingen zahlreiche Anfragen von Menschen und Organisationen, die helfen wollen. Neben dem eingerichteten Spendenkonto der Stadt, sollen nun über eine Koordinierungsstelle die Hilfsangebote gebündelt werden. Die Koordinierungsstelle ist beim Büro für die Städtepartnerschaft unter der Telefonnummer 08331/850-700 oder per Mail an MMhilft@memmingen.de zu erreichen.
“Gemeinsam mit Hilfsorganisationen und Ehrenamtlichen wollen wir ergänzend auch Sachspenden sammeln. Da es gegenwärtig keine Möglichkeit für Hilfstransporte in die Ukraine gibt und wir auch nicht genau wissen, welche Hilfsgüter im Krisengebiet am dringendsten gebraucht werden, werden wir in einem gesonderten Aufruf um Sachspenden bitten“, berichtet Oberbürgermeister Manfred Schilder.
Die Verbindungen nach Tschernihiw bestehen seit vielen Jahrzehnten. Deshalb soll die Hilfe primär dorthin gelangen. Durch die Lage der Stadt im Nordosten und den vielen zerstörten Brücken und Straßen ist Tschernihiw jedoch so gut wie abgeschnitten vom Westen. Außerdem berichten viele Quellen von derzeit andauerndem Beschuss der Stadt. Deshalb kann weder über internationale noch über ukrainische Hilfsorganisationen im Moment konkrete Hilfe vor Ort geleistet werden.
Auch über die kurzfristige Unterbringung einer großen Zahl Geflüchteter, die eventuell über die Regierung von Schwaben zugewiesen werden könnte, wurde gesprochen. Diese ist gesichert über Sammelunterkünfte. Die Kapazitäten hierfür seien da und könnten in kürzester Zeit aktiviert werden, so die Aussage der Verantwortlichen.
Der Krisenstab umfasst Verantwortliche aus dem Amt für Brand- und Katastrophenschutz, dem Ordnungsamt, dem Ausländeramt, des Malteser Hilfsdiensts, der Stabstelle Städtepartnerschaft sowie dem Büro des Oberbürgermeisters.