Seit 1994 gibt es in Memmingen und im westlichen Unterallgäu die Möglichkeit, bei Einsätzen der Rettungsdienste, Feuerwehren und der Polizei die Unterstützung eines Notfallseelsorgers anzufordern. Damit war der heimische Bereich unter den ersten in Bayern, in dem die Notfallseelsorge flächendeckend ermöglicht wurde. Der Dienst hat sich seitdem bei vielen „kleinen“ häuslichen Einsätzen, wie auch bei größeren Unglücken oder Massenunfällen bewährt. Die Notfallseelsorge begleitet Menschen bei häuslichen Unfällen und Todesfällen, aber auch bei schweren Unfällen, Bränden, Vermisstensuchen, Suiziden oder etwa der Überbringung von Todesnachrichten. Das Angebot wendet sich zunächst an Betroffene, Angehörige und weitere Beteiligte eines Notfalls, aber auch an die Mitarbeiter der Rettungsdienste und der Hilfsorganisationen.
Anlässlich der mehr als zehnjährigen diesbezüglichen Aktivitäten hatten jetzt die Stadt Memmingen, der Landkreis Unterallgäu, das Bayerische Rote Kreuz sowie das evangelische und das katholische Dekanat zur Vorstellung der Kooperation „Notfallseelsorge und Krisenintervention“ in das Memminger Rathaus eingeladen.
Da es seit Jahren vonseiten der Rettungsdienste, der Behörden und von einzelnen engagierten Mitarbeitern eine Zusammenarbeit im Rahmen der sogenannten „Krisenintervention“ gibt, wurde bei diesem Treffen vorrangig die Kooperation „Notfallseelsorge und Krisenintervention Memmingen/Unterallgäu von Herrn Pfarrer Ingo Zwinkau vorgestellt. Mit dieser Einrichtung ist eine Plattform entstanden, in deren Rahmen allen entsprechend ausgebildeten Mitgliedern anderer Hilfsorganisationen eine Mitarbeit offen steht. Es gehe darum, dass man gemeinsam für Menschen in Notfällen und Krisensituationen da sei, hieß es bei dem Treffen. Neben Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger (Stadt Memmingen), Ulrike Klotz (Landkreis Unterallgäu) und dem Regionaldekan Martin Maurer, den Dekanen Kurt Kräß (evangelisches Dekanat) und Siegbert Schindele (katholisches Dekanat) nahmen auch zahlreiche Pfarrer, Vertreter des BRK, der Polizei, des THW und der Feuerwehr teil.