Eine entsprechende Vereinbarung wurde jetzt mit der Allgemeinen Ortskrankenkasse (AOK) unterzeichnet. Mit dem neuen, strukturierten Behandlungsprogramm kann sich das heimische Krankenhaus nun als Brustzentrum bezeichnen. Es ist das vierte seiner Art in Schwaben nach Kempten, Donauwörth und Augsburg. Das DMP ist vom Gesetzgeber für solche Kliniken vorgesehen, die entsprechende Anforderungen erfüllen. Dazu gehören:
- Eine bestimmte Anzahl von primären Mammakarzinom-Operationen.
- Optimale Anbindung zur Pathologie, Radiologie, Strahlentherapie usw.
- Verpflichtung zur Teilnahme an Fortbildungsveranstaltungen.
- Erstellung eines individuell auf die Bedürfnisse der Patientin abgestimmten Behandlungsplanes.
- Verpflichtung zur Zusammenarbeit mit den koordinierenden niedergelassenen Ärzten.
- Einhaltung von Teilzielen für die Abklärung der Diagnostik.
- Zusammenarbeit mit Beratungs- und Selbsthilfeeinrichtungen.
- Möglichkeit der Chemotherapie.
- Durchführung von Hormontherapien.
All dies, so der Ärztliche Direktor des Klinikums, Privatdozent Dr. Axel Götz, erfülle das Memminger Krankenhaus in exzellenter Weise. Bereits seit zehn Jahren arbeite man gezielt auf die Anerkennung als Brustzentrum hin und deshalb sei seine Freude groß, das Ziel jetzt erreicht zu haben. „Wir sind in der Lage, unsere Patientinnen nach modernsten internationalen Gesichtspunkten zu behandeln“, so Götz.
Jeder betroffenen Frau sei zu empfehlen, sich in das strukturierte Behandlungsprogramm einzuschreiben. Damit sei gesichert, dass sie nach dem neuesten Stand der Medizin therapiert werde, so Memmingens AOK-Direktorin Christine Kuhn bei der Vertragsunterzeichnung.
Wolfram Firnhaber, Verwaltungsleiter des Klinikums, strich heraus, dass niedergelassene Ärzte selbstverständlich in das Gesamtkonzept einbezogen seien. Das Brustzentrum sei deshalb nicht als Konkurrenz anzusehen.
Jährlich erkranken rund 53.000 Frauen an Brustkrebs; etwa 20.000 sterben daran.