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Klinikum jetzt akademisches Lehrkrankenhaus

Erstellt von Pressestelle |

Ab dem Sommersemester 2005 werden Medizinstudenten im Rahmen ihres praktischen Jahres im Klinikum Memmingen theoretisch und praktisch ausgebildet. Die dafür erforderliche Ernennung zum Akademischen Lehrkrankenhaus der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) in München wurde am Dienstag, 14. Dezember, im heimischen Rathaus beurkundet. Allgemeiner Tenor bei den Ansprachen im Rahmen des Festaktes: Patienten, Klinikum und Studenten partizipieren gleichermaßen positiv von der Ernennung.

Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger bezeichnete die Feier im Rathaus als eine „historische Stunde“. Mit der Ernennung zum Lehrkrankenhaus werde auf medizinischem Gebiet eine Achse München-Memmingen gebildet. Das sei auch ein Zeichen dafür, dass die Weichen für ein modernes, funktionsfähiges Krankenhaus in der Vergangenheit durch den früheren Ärztlichen Direktor Dr. Rudolf Parhofer und Referatsleiter Rudolf Jurczok richtig gestellt worden seien. Mit 516 Betten sei das Memminger Klinikum heute das zweitgrößte Akutkrankenhaus in Schwaben. Engagierter Motor für die jetzige Ernennung sei der ehemalige Ärztliche Direktor, Professor Dr. Peter Faul gewesen, der 1999 einen entsprechenden Antrag gestellt habe.

Staatsminister Josef Miller freute sich in seinem Grußwort, dass die große Ludwig-Maximilians-Universität ihren Blick nach Schwaben richte. Die Ernennung stärke die Position des Klinikums. Zwar arbeite es seit 30 Jahren ohne finanzielle Defizite, doch müssten sich die Krankenhäuser verstärkt dem allgemeinen Wettbewerb stellen. Das vor Ort gebotene große Leistungsspektrum werde künftig noch erfolgreicher und effizienter eingesetzt werden können. Miller wünschte dem Klinikum viel Erfolg bei der Ausbildung der angehenden Mediziner, zum Wohle aller Patienten.

Die Ludwig-Maximilians-Universität fühle sich ihrerseits geehrt, künftig mit dem Klinikum Memmingen zusammenarbeiten zu können, so LMU-Prorektor Dr. phil. Werner Schubö. Man stehe am Anfang einer fruchtbaren, kooperativen Zusammenarbeit.

Der Dekan der medizinischen Fakultät, Professor Dr. Dr. h.c. Klaus Peter skizzierte Zukunftsperspektiven und den damit verbundenen Wandel in der Medizin. Leider stehe für Forschung und praktische Arbeit immer weniger Geld zur Verfügung. „Das bedeutet, dass wir Emotionales zurücknehmen und Rationales in den Vordergrund rücken müssen“, so Peter. Notwendig sei deshalb auch eine Umorganisation der zwei in München vorhandenen medizinischen Fakultäten, durch Konzentration und Verkleinerungen - allerdings ohne eine Verringerung der Studentenzahlen. Um das zu erreichen, brauche man Partner wie das Klinikum Memmingen, das über die entsprechenden Voraussetzungen verfüge. Unter den vielen Bewerbern zum Lehrkrankenhaus habe das Klinikum ganz vorne gelegen.

Für die Heraushebung dankte auch der Ärztliche Leiter, Chefarzt Privatdozent Dr. Axel Götz. Besonders stolz sei er, weil die LMU eine der erfolgreichsten in Deutschland sei. Die dem Klinikum zuteil gewordene Ehre bedeute aber auch Verpflichtung. Man werde engagiert junge Menschen ausbilden und das vorhandene Wissen weitergeben.

Als Mitglied des Lehrkörpers der LMU freue er sich, in Memmingen als Kursleiter fungieren zu dürfen, so Chefarzt Privatdozent Dr. Peter Schneede. Die Neuorientierung der LMU in der Studentenausbildung (kleinere Gruppen und früher Kontakt mit Patienten) bedeute einen hohen Aufwand, den man in Memmingen aber zu leisten bereit sei. Die hier gebotene freie Kost und Logis für die Studenten sei nichts anderes als ein Wettbewerbsausgleich, den man brauche, um mit den nahe an München gelegenen Lehrkrankenhäusern konkurrieren zu können. „Wir werden die Studenten in Memmingen so gut betreuen, dass sie hier gar nicht mehr fort möchten“, so Schneede. Das sei aber auch Selbstzweck, denn so könne man eine Verjüngung des örtlichen Ärztekollegiums mit hochqualifizierten Kräften erreichen.
 

LMU-Prorektor Dr. phil. Werner Schubö bei seinen Grußworten, die er an Staatsminister Josef Miller, Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger, Vertreter der Ärzteschaft, der Klinikumsverwaltung sowie an die Mitglieder des Stadtrates und der Stadtverwaltung richtete.
Urkundlich besiegelt wurde die Ernennung des Klinikums Memmingen zum Akademischen Lehrkrankenhaus der LMU-München vom Dekan der medizinischen Fakultät, Professor Dr. Dr. h.c. Klaus Peter (sitzend im Vordergrund) und Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger (mit Amtskette). Im Hintergrund dabei von links: Ärztlicher Direktor, Chefarzt Privatdozent Dr. Axel Götz, Staatsminister Josef Miller und LMU-Prorektor Dr. phil. Werner Schubö. Fotos: Pressestelle der Stadt Memmingen