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Kinder und Smartphone – Tipps für Eltern

Erstellt von Pressestelle |

Das Stadtjugendamt Memmingen informiert

Ab wieviel Jahren ist ein Smartphone für mein Kind sinnvoll? Wieviel Zeit sollte es überhaupt mit digitalen Spielen am Tag verbringen? Das Stadtjugendamt Memmingen berät und informiert Kinder, Jugendliche und Eltern in sämtlichen Fragen der Erziehung. "Insbesondere das Thema Smartphone- und App-Nutzung durch Kinder beschäftigt nahezu alle Familien und ist ständig präsent", stellt Jugendamtsleiter Jörg Haldenmayr fest. Eltern können sich mit ihren Fragen unter anderem an den Stadtjugendpfleger Andreas Kerler wenden und auch die weiteren Angebote der Jugendhilfe nutzen. Eine kostenlose Infoveranstaltung des Jugendamts für Eltern von Grundschulkindern findet am Dienstag, 22. Januar 2019, um 19 Uhr zum Thema "Medien in der Familie – Schwerpunkt Handy und Smartphone" im kleinen Saal der Stadthalle statt. "Wir wollen Eltern von Grundschulkindern bei dieser schwierigen Alltagsfrage begleiten und unterstützen, ohne jedoch die neuen Medien dabei zu verteufeln", so Kerler.

Ein Smartphone zu besitzen bedeute heutzutage für Kinder und Jugendliche, in ihrer Altersgruppe dazuzugehören, stellt Stadtjugendpfleger Andreas Kerler fest. Es sei ein wichtiges Hilfsmittel, um sich mit Gleichaltrigen auszutauschen oder zu verabreden. Ob das eigene Kind reif für ein Smartphone inklusive Internetzugang sei, könne nicht pauschal am Alter des Kindes festgemacht werden. Eltern sollten daher prüfen, ob ihr Kind vereinbarte Regeln wie zum Beispiel "kein Smartphone am Esstisch" oder "nach 20 Uhr Handy aus" verstehen und akzeptieren könne, rät Kerler.

Der Umgang mit persönlichen Daten im Internet (Was darf ich in Chats von mir preisgeben?), aber auch der Umgang mit Daten von anderen (Fotos, Recht am eigenen Bild) müsse beherrscht werden. Die EU-Initiative für mehr Sicherheit im Netz "klicksafe.de" biete im Internet eine Checkliste für Eltern als Hilfestellung zum Download an, um besser einschätzen zu können, ob das eigene Kind fit für das erste Smartphone sei.

Mit Hilfe der Installation von Jugendschutz-Apps könnten Eltern ihre Kinder besser vor problematischen Inhalten im Internet schützen und Einstellungen bezüglich der Nutzungsdauer vornehmen, so der Jugendpfleger. Die notwendige Begleitung durch die Eltern könnten Filterprogramme oder Kindersuchmaschinen dennoch nicht ersetzen. "Eine verantwortungsvolle und auf Vertrauen basierende Begleitung ist für Kinder der beste Schutz." Zudem sollten Eltern nicht mit Handyverboten drohen, da Kinder sonst aus Angst versuchen könnten, künftige Internetprobleme alleine zu lösen. Eltern müssten dabei keine Experten im Bereich der Sozialen Medien oder Apps sein, jedoch empfiehlt Stadtjugendpfleger Andreas Kerler allen Eltern, "sich Apps und Spiele von ihren Kindern erklären zu lassen und Interesse zu zeigen".

Wichtig sei auch, dass die Erwachsenen ihr eigenes Nutzungsverhalten reflektierten und sich ihrer Vorbildfunktion bewusst seien. "Denn Kinder lernen den Umgang mit Medien vor allem in der Familie und schauen sich das Verhalten und den Medienkonsum von Eltern, Oma, Opa, Tante oder Onkel ab." Experten empfehlen daher Müttern und Vätern dringend, während der gemeinsamen Zeit mit den Kindern das Handy in der Tasche zu lassen. Diese Empfehlung gelte auch im Umgang mit Kleinkindern, denn diese lernen das Sprechen nicht nur durch hören, sondern auch durch sehen und das Beobachten der Mimik. Letzteres werde deutlich erschwert, wenn die Eltern bereits beim Schieben des Kinderwagens vorrangig in das Smartphone blicken würden.

Als Orientierung zur Vereinbarung von Spielzeiten an Smartphone, Tablet und Co. empfiehlt die Arbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz je nach Alter eine tägliche Spieldauer als Richtwert von 20 bis 120 Minuten.  Unter Berücksichtigung der individuellen Entwicklung des Kindes können folgende ungefähre Richtwerte Eltern Orientierung geben:

  • bis 7 Jahre: 20 bis 30 Minuten (unter Aufsicht)
  • 8 bis 10 Jahre: 60 Minuten
  • 10 bis 12 Jahre: 75 Minuten
  • ab 12 Jahre: 90 bis 120 Minuten (je älter, desto flexibler)

Falls Eltern an ihrem Kind negative Trends beobachten, etwa Kopfschmerzen, Gereiztheit, Vernachlässigung von sozialen Kontakten und häuslichen Pflichten, Nervosität, Antriebslosigkeit, ausschließliche Beschäftigung mit Computer- und Videospielen oder abfallende schulische Leistungen, sollte die vereinbarte Nutzungsdauer korrigiert werden. 

Persönliche Beratung in Fragen der Erziehung und Mediennutzung:

Hilfreiche Links zur Mediennutzung für Eltern und Kinder/Jugendliche: