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Holzbänke zum Internationalen Jahr der Wälder

Erstellt von Pressestelle |

Auf dem Schmiedplatz und auf dem Weinmarkt laden neue Holzbänke zum Verweilen ein

Die Vereinten Nationen haben 2011 zum Internationalen Jahr der Wälder erklärt, um einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Wälder weltweit zu leisten. "Als Teil der überregionalen Aktion Holzbänke zum Jahr der Wälder werden von der Stadt Memmingen pünktlich zum Wochenende von 'Memmingen blüht' in der Innenstadt zwei große Holzsitzbänke aufgestellt", sagte Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger bei der öffentlichen Präsentation der Sitzmöbel. Auf dem Schmiedplatz und auf dem Weinmarkt laden die Holzbänke die Besucher der Stadt nun zum Verweilen ein.

"Durch vielfältige Aktivitäten auf der ganzen Welt soll uns bewusst werden, dass die Wälder wichtiger natürlicher Lebensraum, wertvolles Naturerbe und unverzichtbare Ressource für die Menschen sind", erklärte Georg Jutz, Leiter der Städtischen Forstverwaltung, bei der Vorstellung der Aktion Holzbänke. In vielen Mythen und Märchen sei der Wald Teil unserer Kultur geworden. "Auch die Wälder in anderen Regionen der Erde, in Sibirien, am Amazonas, auf den indonesischen Inseln oder im Kongobecken sind auf vielfältige Weise untrennbar mit uns, unserer Umwelt, unserem Klima und unserer Lebensqualität verbunden." Das Logo zum Internationalen Jahr der Wälder, das auch auf der Fahne zu sehen sei, solle die Botschaft von der Bedeutung des Waldes für die Lebensqualität des Einzelnen in allen Regionen transportieren, erläuterte Jutz.

Die fünf Meter langen Holzsitzbänke wurden eigens für diese Aktion gestaltet. Im städtischen Umfeld aufgestellt, sollen sie daran erinnern, welche Bedeutung Holz als nachwachsender und umweltfreundlicher Rohstoff hat. Gefertigt wurden die zwei markanten Holzsitzbänke im Auftrag und mit dem Holz der Stadt Memmingen von Jugendlichen des Kolping-Bildungszentrums Memmingen unter der Leitung von Schreinermeister Hannes Boneberger. Im Rahmen der von der Agentur für Arbeit Memmingen finanzierten Aktivierungshilfe haben die Jugendlichen die Kanthölzer bearbeitet, verschraubt und beschriftet. "Das Eichenholz stammt aus einer Durchforstungspflegemaßnahme im Unterhospitalstiftungswald Memmingen", stellte Georg Jutz fest.

Oberbürgermeister Dr. Holzinger dankte Beate Maier-Graf, Leiterin des Kolping-Bildungszentrums Memmingen, ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie den Jugendlichen für ihren Einsatz. Worte des Dankes richtete der Rathauschef auch an Helmut Lauber, Leiter der Berufsberatung der Agentur für Arbeit Memmingen, und an die Vertreter der Städtischen Forstverwaltung. Es sei wichtig, mit dieser Aktion die Aufmerksamkeit der Bürgerinnen und Bürger auf die ökonomischen, ökologischen und sozialen Leistungen der Wälder zu lenken.

"Der Wald prägt ganze Landschaften, ungezählten Tieren und Pflanzen ist er Heimat und Refugium", sagte Jutz. Allein 71 Baumarten zähle man in deutschen Wäldern. "Und neben Fuchs, Specht oder Spinne finden auch gefährdete Tierarten wie Luchs, Wildkatze, Schwarzstorch und Uhu hier eine Heimat." Die Wälder produzierten den wichtigsten nachwachsenden Rohstoff Holz und böten mehr als 1,2 Millionen Menschen Arbeit in der deutschen Forst- und Holzwirtschaft. "In jeder Tonne frischen Holzes wird eine Tonne klimaschädliches Kohlendioxid langfristig gebunden und unsere Umgebungsluft dabei mit 0,8 Tonnen Sauerstoff angereichert", führte Jutz aus. Der Wald sorge als leistungsstarke Klimaanlage für eine gesunde Atmosphäre. Er schütze Klima und Boden, reinige Wasser und Luft und biete auf elf Millionen Hektar Fläche in Deutschland die Grundlage für Erholung, Sport und Entspannung.

"Holz ist Baustoff, Grundbestandteil für viele Möbel und Verpackungsträger und auch bei uns zunehmend wieder wichtiger Brennstoff als Scheit, Hackschnitzel oder Pellet", sagte der Leiter der Städtischen Forstverwaltung. Auch in jedem der 226 Kilogramm Papier, die ein Bundesbürger durchschnittlich pro Jahr verbrauche, stecke eine Menge Holz, gab Jutz zu bedenken.

Seit über 200 Jahren sei "Nachhaltigkeit" das Markenzeichen deutscher Forstwirtschaft. "Das bedeutet, im Wald den langfristigen, generationenübergreifenden Nutzen im Blick zu behalten und im Durchschnitt jedes Jahr nur so viel Holz zu nutzen, wie hinzu wächst", betonte Georg Jutz.


Wussten Sie,  dass ... ?

... die Stadt Memmingen mit ihrer Städtischen Forstverwaltung rd. 1.240 Hektar Stadt- und Stiftungswaldung bewirtschaftet und damit nach Augsburg den zweitgrößten Kommunalen Waldbesitz in Schwaben verwaltet

... auf dieser Fläche jährlich ca. 15.000 Festmeter Vorrat Holz nachwachsen, das ist ca. alle halbe Stunde ein dreiviertel Kubikmeter Holz - soviel wie dieser Sitzbank-Quader umfasst

... von dieser Fläche jährlich nachhaltig, d.h. ohne den Vorrat abzubauen, je nach Jahr durchschnittlich ca. 13.500 Erntefestmeter Holz genutzt werden

... davon ca. 10.600 Festmeter Stammholz an unsere heimischen Sägewerke verkauft und zu Balken und Bretter verarbeitet werden

... davon ca. 700 Festmeter = 1.000 Raummeter (Ster) als Faserholz an die Papierfabrik zur Papierherstellung verkauft werden

... davon rd. 1.500 Festmeter = rd. 2200 Raummeter (Ster) als Brennholz an Einzelkunden abgegeben werden

... der Rest, ca. 700 Festmeter =  rd. 2000 Schüttraummeter (mit Reisig) als Hackgut für die Belieferung der Hackschnitzelheizung im Berufsbildungszentrum Jakob Küner Memmingen verkauft werden

... alle Verjüngungsnutzungshiebsflächen, soweit sie nicht mit Naturverjüngung bestockt sind, jedes Jahr wieder unverzüglich aufgeforstet werden (fünf bis sieben Hektar/Jahr)

... von den bis zu 45.000 jährlich gepflanzten Jungpflanzen rd. 75 % Laubbäume (Buchen, Eichen, Erlen, Ahorn, Eschen, Linden, Hainbuchen und Wildkirschen) und rund 25 % Nadelbäume (Fichten, Weißtannen, Lärchen und Douglasien) sind. Ein erheblicher Nadelbaumanteil kommt aus der Naturverjüngung.

... Waldumbau nur langsam über Jahrzehnte möglich ist und unser Wald immer noch aus 78 % Nadelbäumen (71 % Fichten, 4 % Weißtannen, 3 % Kiefern, Lärchen, Douglasien) und 22 % Laubbäumen (11% Buchen, 2 % Eichen, 8 % Edellaubbäume wie Esche und Ahorn, 1 % sonstige Laubhölzer wie Erle und Birke) besteht

... fast 40 % der städtischen Waldfläche in der Waldfunktionskarte als Wald mit besonderer Bedeutung für die Erholung ausgewiesen sind und rd. 64 Kilometer Waldwege auch für die Erholungssuchenden zur Verfügung stehen


Kontakt:
Städtische Forstverwaltung
Georg Jutz
Ulmer Str. 2
87700 Memmingen
Tel.: 08331-850-151
Fax: 08331-850-616

Aktion Holzbänke
Die neue Holzbank auf dem Schmiedplatz ist fünf Meter lang und besteht aus rund einem dreiviertel Kubikmeter Holz - eine Holzmenge, die alle halbe Stunde auf den insgesamt rund 1240 Hektar Memminger Stadt- und Stiftungswäldern nachwächst. (Fotos: Mayer/Pressestelle Stadt Memmingen)
Aktion Holzbänke
Sitzen auf der neuen Holzbank Probe (v.li.): Georg Jutz, Leiter der Städtischen Forstverwaltung, Schreinermeister Hannes Boneberger, Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger, Waldreferentin Sabine Rogg und Jugendliche des Kolping-Bildungszentrums Memmingen. Dahinter (v.re.) Ulrich Thiel, Beate Maier-Graf, Leiterin des Kolping-Bildungszentrums, Sozialpädagogin Katharina Cogiel, Helmut Lauber, Leiter der Berufsberatung der Agentur für Arbeit Memmingen, Rainer Schmid, stellv. Leiter des Kolping-Bildungszentrums, und Jugendliche der Einrichtung.