Hohen Besuch hatte der Fröbelkindergarten bei seiner 100-Jahr-Feier: Mit Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger gratulierte auch Generalissimus Wallenstein mit seinem Gefolge zum Jubiläum. „Schon hier im Kindergarten lernen die Kinder Zusammenhalt. Das ist das, worauf es später in der Gesellschaft ankommt“, erklärte Wallenstein. Einige Kinder hielten ehrfurchtsvoll das Zepter des Feldherrn.
Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger und Kindergartenleiterin Karin Lyra erinnerten an die Gründerin und langjährige Leiterin des Fröbelkindergartens, Lydia Kleyer. Im Alter von 20 Jahren hatte Tante Lydia den Kindergarten 1916 gegründet und gab die Leitung erst mit 75 Jahren ab. Damals befand sich der Kindergarten noch an der Stelle, wo heute das Bonhoefferhaus steht. 1973 zog die Einrichtung in die Maierhofgasse um.
Einen Vorgeschmack auf die baldige Wallenstein-Festwoche bekamen Kinder und Eltern beim Auftritt der Fanfarenbläser und der Dänen. Die Kindergartenkinder trugen gemeinsam ein fröhliches Lied vor, und jeder Ehrengast bekam von einem Kind eine Rose überreicht.
Das Fröbel-Team hatte Bilder aus den vergangenen 100 Jahren gesammelt und mehrere Stellwände gestaltet, die von Interessierten umringt waren. Unter den Gästen waren auch einige frühere Kindergartenkinder und Kindergärtnerinnen. Ehrengast Charlotte Guschewski, die vor über 85 Jahren Fröbel-Kindergartenkind war, zeigte auf ein Foto von sich mit anderen Kindern an langen Tischen sitzend. „Das war ich, ich hatte mir damals die Haare zu Hause selbst abgeschnitten“, erinnerte sich die heute 91-Jährige. Auch Elisabeth Vogt entdeckte sich auf den Fotos - in Kindergärtnerinnen-Tracht am Klavier sitzend und im Hochzeitskleid mit ihren Kolleginnen. Sie hat von 1946 bis 1954 im Fröbelkindergarten gearbeitet. „Ich wurde Tante Lisbeth genannt. Wir hatten damals 140 Kinder in einem Saal“, erzählte sie. Kinder, Eltern, das Kindergartenteam und die Ehrengäste feierten das Jubiläum gemeinsam mit einem bunten Sommerfest.