Nach 11 Jahren, davon 10 Jahre als Dekan, verlässt Pfarrer Siegbert G. Schindele Memmingen. Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger verlieh dem katholischen Geistlichen mit dem „Kasimir“ eine der höchsten Auszeichnungen der Stadt. Schindele wechselt zum 1. September nach Murnau und wird dort Leiter einer Pfarreiengemeinschaft.
Nicht im Rathaus, sondern, ganz wie es sich für einen Pfarrer gebührt, in der Kirche St. Josef in Memmingen fand der Festakt statt. Im Rahmen des Pfarrfestes hatte Dekan Schindele zur seiner Abschiedsfeier geladen. „Wissen sie eigentlich auf was sie sich eingelassen haben“, fragte Oberbürgermeister Dr. Holzinger schmunzelnd im Hinblick auf die vielen zu betreuenden Pfarrgemeinden in und um Murnau.
Der Rathauschef würdigte in seiner Laudatio Schindeles Engagement in Sachen Ökumene: „Ihre aufgeschlossene und im Glauben ruhende Art war ein wichtiger Bestandteil im gesellschaftlichen Leben der Stadt. Dr. Holzinger dankte dem scheidenden Geistlichen auch für den Dialog mit den muslimischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern. Sebahatin Kasimfirtina, der Vorsitzende der türkisch islamischen Union, bezeichnete Dekan Schindele als „guten Freund und Partner“. Der evangelische Dekan Kurt Kräß sprach von einem „respektvollen Umgang miteinander“ und Landtagsabgeordneter und Staatsminister a. D. Josef Miller lobte Schindeles Wirken „über die Grenzen der Pfarrei hinaus“.
Viele Gruppen der Pfarrgemeinde verabschiedeten sich von Schindele, angefangen von den Kleinkindern, über den Pfarrgemeinderat und die Kirchenverwaltung bis hin zu den Senioren und den Ministranten. Letztere lagen dem Dekan besonders am Herzen. Dies kam auch besonders beim Dankgottesdienst am Vormittag zum Ausdruck: fast 80 Ministranten zogen mit ihrem Pfarrer in die Kirche ein.