Im Kreise von Bürgermeisterin Margareta Böckh, Bürgermeister Dr. Hans-Martin Steiger, dem stellvertretenden Heimatpfleger Dr. Wolfram Arlart und Vertretern der Verwaltung gratulierte Oberbürgermeister Manfred Schilder dem langjährigen Heimatpfleger Günther Bayer zum 80. Geburtstag. In Begleitung seiner Frau Ingeborg nahm der Jubilar die Glückwünsche freudig entgegen und dankte für den ehrenden Empfang im Rathaus.
Der Oberbürgermeister hob in seiner Laudatio hervor, dass Günther Bayer sich seit 28 Jahren als Heimatpfleger im Bereich Baudenkmalpflege und Stadtbildgestaltung für einen konsequenten Denkmalschutz engagiere, aktuelle Bauprojekte kritisch begleite und sich mit Nachdruck für den Erhalt der historischen Bausubstanz in Memmingen einsetze. "Dafür gebührt Ihnen großer Dank und hohe Anerkennung", sagte Schilder und ließ einige Lebensstationen des Jubilars Revue passieren.
Günther Bayer wurde am 14. Juli 1937 im Haus Kramerstraße 16 geboren und lebt noch heute in seinem Elternhaus. Nach der Ausbildung in einer Kaufbeurer Kürschnerwerkstatt übernahm er das Pelz- und Lederfachgeschäft seiner Eltern. Im Jahr 1975 erwarb er das Weinhaus zum Goldenen Löwen am Schrannenplatz und führte die älteste Weinstube Memmingens 24 Jahre lang in eigener Regie, davon 14 Jahre parallel zu seiner kaufmännischen Tätigkeit im Pelzhaus.
"Günther Bayer hat dreimal den Fassadenpreis der Stadt Memmingen erhalten, für die Sanierung des Elternhauses in der Kramerstraße 16, für die Sanierung des Weinhauses zum Goldenen Löwen und zuletzt im Jahr 2013 für die Sanierung des ehemaligen Ökonomiegebäudes des Löwen", erinnerte der Oberbürgermeister.
Darüber hinaus habe Günther Bayer eine beachtliche Sammlung mit historischen Ansichten, Plänen, Karten und Kupferstichen zusammengetragen, die zunächst in einem "Museum für topographische Kunst" im Obergeschoss des Weinhauses zu sehen war und seit 2012 im Parishaus ausgestellt ist. "Mit der Herausgabe von drei Bänden zu 'Memmingen in alten Ansichten' hat Günther Bayer in den 80er Jahren ein wichtiges Nachschlagewerk für die Geschichte Memmingens geschaffen", betonte Schilder.
Auch für die Beschaffung einer neuen Orgel in St. Martin habe sich der Jubilar unermüdlich eingesetzt, ebenso für die Restaurierung bedeutender Kunstwerke aus der Barockzeit, die seither im Kreuzherrnsaal zu sehen seien. "Nach mehrjähriger Forschungsarbeit in Archiven hat Günther Bayer das Buch 'Die Malerfamilie Sichelbein 1580 bis 1758' publiziert und damit neben Strigel und Heiss dem dritten großen Namen der Memminger Kunstgeschichte ein bis heute aktuell gebliebenes Gedenken gesichert." Zudem habe der Jubilar das Buch "Memminger Maler zur Zeit des Barock" veröffentlicht.
Bayer dankte dem Oberbürgermeister für die Glückwünsche und lobenden Worte. Sein Interesse für Kunstgeschichte, Baugeschichte und Denkmalpflege rühre aus früher Jugend. Schon mit 16 Jahren habe er einen Artikel über eine Fresken-Restauration in der Frauenkirche geschrieben. Er werde sich auch in Zukunft für den Erhalt der Altstadt und die Bewahrung von Kunst und Kultur in Memmingen einsetzen, sagte Bayer und dankte seiner Frau Ingeborg für die Unterstützung.
