Der Umbau des Gruppenklärwerks (GKW) Memmingen schreitet in großen Zügen voran. Die Gesamtmaßnahme ist seit Jahren die größte und kostenaufwendigste Baustelle der Stadt in Zusammenarbeit mit dem Abwasserzweckverband. Nun konnte ein weiterer gewaltiger Teilabschnitt fertig gestellt werden. Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger nahm zusammen mit dem Leiter des Amts für Technischen Umweltschutz, Raimund Rau das neu errichtete Zentralbecken in Betrieb. Im Anschluss fand eine Führung durch die Großbaustelle statt.
Beim Umbau des Gruppenklärwerks Memmingen handelt es sich zur Zeit um die größte Baustelle, welche durch die Stadt Memmingen betreut wird. Nach Fertigstellung der Gesamtmaßnahme 2009, werden circa 40 Millionen Euro von Seiten der Stadt und der angeschlossenen Abwasserverbände investiert worden sein. „Es freut mich sehr, mit dem Zentralbecken einen weiteren großen Teilabschnitt in Betrieb nehmen zu können“, betonte der Oberbürgermeister. Eine besondere Schwierigkeit sei die Tatsache, dass während der einzelnen Bauphasen die Reinigung der Kläranlage weiterhin aufrecht erhalten werden muss. So können immer nur einzelne Bereiche saniert und umgebaut werden. „Diese Kombination aus Betrieb und Neubau stellt die eigentliche Herausforderung dar“, erläuterte der Rathauschef weiter.
„Auf rund fünf Millionen Euro belaufen sich die Kosten für das 6 600 Kubikmeter große Zentralbecken“, erklärte Raimund Rau Leiter des Amts für Technischen Umweltschutz. Nach einer Bauzeit von knapp einem Jahr für dieses Becken, zähle das GKW nun zu einem der modernsten Kläranlagen des Landes, erläuterte der Amtsleiter. Die Kosten für das Gesamtprojekt werden zu rund 70 Prozent von der Stadt Memmingen getragen, der Rest wird durch den Abwasserverband Memmingen-Land finanziert.
Das bestehende Gruppenklärwerk wurde im Oktober 1974 seiner Bestimmung übergeben. Bedingt durch Gesetzesänderungen, höhere Anforderungen bei der Mischwasserbehandlung, Alter und fortschreitender Technik war ein Umbau und eine Ertüchtigung des GKW notwendig. Im Jahre 2001 konnte mit der Modernisierung begonnen werden und nach der Schlammtrocknung, der Mechanik (Hebewerk, Rechen, Sandfang), dem Betriebsgebäude und der Werkstatt konnte nun das große Zentralbecken fertig gestellt werden. „Auch das neue Nachklärbecken mit einem Durchmesser von rund 60 Metern steht kurz vor der Fertigstellung“, berichtete Rau. Mit Blick in die Zukunft, müssen noch zwei weitere Bauphasen abgeschlossen werden. Die Fertigstellung des gesamten Projekt ist bis Mitte 2009 geplant. Nach Abschluss der Umbaumaßnahme könnte das Gruppenklärwerk die Abwässer von rund 275 000 Einwohnern reinigen, erklärt Rau abschließend.