Zum ersten Mal kam im Memminger Rathaus die Steuerungsgruppe der Unterallgäu-Memmingen zusammen. Das Gremium, dem Landrat Alex Eder im Wechsel mit Oberbürgermeister Manfred Schilder vorsteht, wird die Ausrichtung der Gesundheitsregionplus mitprägen. „Es gibt einige Bereiche in unserer Gesundheitsversorgung, die ein besonderes Augenmerk brauchen, und ich bin sehr froh, dass die Gesundheitsregionplus gestartet ist“, betonte Landrat Alex Eder zum Auftakt. Oberbürgermeister Manfred Schilder nannte etwa die vakanten Arztsitze in der Stadt und im Landkreis oder fehlendes Fachpersonal in der Pflege als Probleme, die durch eine enge Vernetzung in der Gesundheitsregionplus angegangen werden müssen.
Seit Oktober 2021 leitet Nicola Galm die Geschäftsstelle der Gesundheitsregionplus Unterallgäu-Memmingen. In Kooperation mit dem Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit baut sie die Stelle neu auf und hat in den ersten Monaten bereits viele Akteurinnen und Akteure im Gesundheitswesen in Memmingen und im Unterallgäu kontaktiert. Ziel ist, durch enge Vernetzung und effektive Zusammenarbeit zahlreicher Einrichtungen die Gesundheitsvorsorge, Gesundheitsversorgung und Pflege in der Region zu optimieren. „Erste Gespräche hatte ich beispielsweise mit einer sehr engagierten Ärzteschaft. Vieles ist hier gemeinsam möglich. Auf der zukünftigen Homepage der Gesundheitsregionplus könnten wir beispielsweise ein Stellenportal für alle medizinischen Berufe einrichten und dieses an den Hochschulen bekannt machen“, beschrieb Nicola Galm eine von mehreren Ideen, die im Austausch mit den Medizinern aufgekommen waren. Gemeinsam mit der Steuerungsgruppe, der Vertreterinnen und Vertreter der Gesundheitsämter und der Verwaltung angehören, wurden die nächsten Schritte der Gesundheitsregionplus entschieden. Als Grundlage steht zunächst eine Bestands- und Bedarfsanalyse für das Gesundheitswesen in Stadt und Landkreis an. Wo liegen Problemfelder, was kann eine Verbesserung bringen, welche Ziele sollen erreicht werden? Nicola Galm wird einen Fragebogen entwickeln und gezielt einen weiten Kreis von Akteuren ansprechen. Dazu zählen etwa Fachstellen für Pflege- und Behinderteneinrichtungen, die Sozial- und Jugendhilfe, Berufsfachschulen für Pflege und andere Bildungseinrichtungen, der Ärztliche Kreisverband, Kliniken, das Hebammen Netzwerk, Vertreter der Seniorenwohnheime, Wohlfahrtverbände, Sozialversicherungsträger und viele andere.
Im Sommer ist eine Veranstaltung geplant, auf der die zahlreichen Einrichtungen zu einem Austausch und zur Bildung von konkreten Arbeitsgruppen eingeladen werden. Das „Gesundheitsforum“ soll eine jährlich stattfindende Plattform werden, ein Plenum, das das Netzwerk verdichtet. „Der Einladungskreis für das erste Gesundheitsforum wird sehr umfassend sein, denn jede und jeder, der mitwirken möchte, ist herzlich willkommen“, betont Nicola Galm.
Wer sich für die Gesundheitsregionplus interessiert, Fragen hat oder Themen einbringen möchte, kann sich per Mail an Nicola Galm unter gesundheitsregionplus(at)memmingen.de wenden.