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„Geldflut und Nullzinsen ohne Ende?“

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Prof. Dr. Friedrich Heinemann über die Politik der Europäischen Zentralbank unter Mario Draghi

Auf Einladung des städtischen Europabüros, in Kooperation mit der Europäischen Kommission, Vertretung Deutschland, sprach der Wirtschaftsexperte vom Mannheimer Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung im gut gefüllten Sitzungssaal des Rathauses zu diesem höchstaktuellen Thema.

Im Rahmen seiner Begrüßung nahm Oberbürgermeister Manfred Schilder ebenfalls zur Gelpolitik der EZB Stellung. So stellt das Stadtoberhaupt fest, dass die Menschen in Deutschland zunehmend aufgebracht seien und wenig Verständnis zeigten, für diese in ihren Augen sparerunfreundliche Geldpolitik. Oftmals sei deshalb zu hören „die Nullzinspolitik enteignet die Deutschen Sparer“. Sowohl die ausbleibenden Zinsen auf den Sparbüchern, als auch die jahrelang angesparten Lebensversicherungen werfen zu wenig Rendite ab. Unter diesen Rahmenbedingungen lohne sich das Sparen fürs Alter nicht mehr. Auf 436 Milliarden Euro bezeichnet Schilder die Summe der Zinseinbußen seit dem Jahr 2010 in Deutschland. Prof. Dr. Heinemann sieht die Schuld allerdings nicht ausschließlich bei der EZB. „Das Handeln der EZB war 2012 vertretbar, hohe Zinsen wie in den Neunzigern sind nicht mehr absehbar“. Die EZB Politik habe maßgeblichen Anteil am aktuellen Wirtschaftsaufschwung der Euro Zone geleistet. Mit der EZB Politik meint er die „ungewöhnlichen Instrumente“, zu der sie gegriffen habe: Ein Leitzins der bei null ist und zum Teil sogar in den negativen Bereich abgesenkt wurde, der Kauf im großen Stile von öffentlichen und privaten Anleihen etc.. Trotz allem habe Deutschland aber weder ein Inflations- noch ein Deflationsproblem. Dennoch hält Heinemann eine kommende Vermögensinflation nicht für ausgeschlossen. „Die EZB agiert hier zu langsam. Eine Einleitung der Normalisierung der Geldpolitik ist überfällig. Einen realistischen Zeitpunkt für eine moderate Zinserhöhung sieht Heinemann aber erst zum Ende des Jahres 2019.  

Burkhard Arnold, Vorsitzender der Europa Union, Alexandra Störl, die Leiterin des Europabüros, Referent Prof. Dr. Friedrich Heinemann und Oberbürgermeister Manfred Schilder. Heinemann referierte auf Einladung des Europabüros über die Geldpolitik der EZB. Foto: Madlener/Stadt Memmingen