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Gedenkstunde zum Luftangriff vor 60 Jahren

Erstellt von Pressestelle |

Mehr als 300 Tote und eine in wesentlichen Teilen zerstörte Südstadt waren die Folge eines Luftangriffes der Alliierten, der vor genau 60. Jahren das damals rund 15.000 Einwohner große Memmingen erschütterte. Der  schwere Angriff kurz vor Kriegsende war jetzt Anlass einer Gedenkfeier in der Frauenkirche.

Da der Fliegerhorst in Memmingerberg am 20. April 1945 bereits funktionsunfähig war, galt der Angriff dem Memminger Bahnhof, doch fiel ihm die gesamte Südstadt zum Opfer.

Im Gedenken an die Toten legte Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger im Namen der Stadt an der Gedenktafel im Bereich des Südportals der Frauenkirche einen Kranz nieder. Die Mahnwache wurde von der Feuerwehr gestellt.

Bei der anschließenden Gedenkfeier wies Dr. Holzinger auf den „hohen Blutzoll der damaligen kleinen schwäbischen Mittelsstadt“ hin. Über 630 Memminger hätten in diesem Krieg ihr Leben verloren.

Das Gedenken gelte aber nicht nur den Bombenopfern. Abermillionen Menschen hätten in diesen Jahren ihr Leben gelassen – sei es als Opfer der nationalsozialistischer Gewaltherrschaft oder als Opfer der Vertreibung.
Trotz der militärischen Fragwürdigkeit des Bombenangriffs in den letzten Tagen des Krieges dürfen Ursache und Wirkung nicht verwechselt werden. Ursprung allen Übels sei die nationalsozialistische Gewaltherrschaft gewesen.

Die Gedenkstunde diene daher auch als Appell für Frieden und Freiheit. Der eingeschlagene Weg der Versöhnung und Freundschaft müsse mit ganzer Kraft fortgesetzt werden. Hierzu gebe es keine Alternative „eingedenk der leidvollen Geschichte unseres Volkes und ganz Europas“

Pfarrer Stephan Ranke (Gemeinde Unser Frauen) von der Frauenkirche sah das Gedenken  aus der Sicht seiner Generation. Jetzt, wo der Ruf nach einem Schlussstrich immer lauter werde, sei die Zeit des verantwortungsvollen Gedenkens gekommen, die betroffene Zerknirschung müsse ein Ende haben. Wichtig sei der Wille zur Versöhnung unter dem Blickwinkel der Taten beider Seiten.

Umrahmt wurde die Gedenkstunde vom Kammerchor Memmingen unter der Leitung von Ulrike Neidhart.

Anschließend wurden im Rahmen einer Fotoausstellung im Pfarrsaal der Gemeinde „Unser Frauen“ Bilder von den Zerstörungen vor 60 Jahren gezeigt. Sie sind noch bis zum 29. April in der Rathaushalle zu sehen. Eine Auswahl davon sehen Sie auf den Seiten des Stadtarchivs.

Öffnungszeiten:

Montag bis Donnerstag von 8 bis 17 Uhr, Freitag von 8 bis 13 Uhr.

Mahnwache zum Gedenken an die Toten am Südportal der Frauenkirche