Rund 30 Mitglieder des „Antoniterforums e. V.“, darunter auch Teilnehmer aus Frankreich, kamen zu der im zweijährigen Turnus in Memmingen stattfindenden Jahresversammlung zusammen. Die Mitglieder erwartete ein umfangreiches Programm.
Unter der Leitung von Kulturamtsleiter Dr. Hans-Wolfgang Bayer und Stadtplaner Mathias Rothdach besichtigten die Teilnehmer das neu gestaltete Elstbethenareal mit dem Kreuzgang des ehemaligen Elsbethenklosters. Unter dem Titel „Ein Wanderer in Europa – der Präzeptor Balthasar Bermond“ referierte der Ehrenvorsitzende des Antoniterforums, Dr. Adalbert Mischlewski, über den Vorstand der Memminger Niederlassung des Hospitalsordens der Antoniter im 15. Jahrhundert. Zusammen mit den beiden Dekanen Kurt Kräß und Ludwig Waldmüller wurde ein ökumenischer Gottesdienst in der Kinderlehrkirche gefeiert.
Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger ließ es sich nicht nehmen, die „Antoniter“ am Ende ihres Treffens im Rathaus zu empfangen. Dabei warf das Stadtoberhaupt einen Blick auf das neugestaltete Elsbethenareal mit den Geschäftshäusern der „Neuen Schranne“ und dem erweiterten Landestheater Schwaben. Vorsitzender Dieter Sprich dankte Dr. Holzinger: „Wir fühlen uns mit Memmingen sehr verbunden und gut aufgehoben“.
Der seit 1991 bestehende Forscherkreis des „Antoniterforums e. V.“ widmet sich der historischen Aufarbeitung des im 18. Jahrhundert untergegangenen Hospitalordens der Antoniter. Neben dem Mutterhaus im französischen St. Antoine gilt das Memminger Antonierhaus als der größte erhaltene Gebäudekomplex des Ordens in ganz Europa. Über 300 Jahre bis zur Reformationszeit war das Hospital der Antoniter fester Bestandteil der Krankenfürsorge in Memmingen.