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Friedrich Brey erhält das Bundesverdienstkreuz am Bande

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Feierliche Verleihung im Memminger Rathaus

„Eine Anerkennung Ihrer herausragenden außergewöhnlichen Leistungen!“ – Mit diesen Worten händigte Finanzstaatssekretär Franz Josef Pschierer die Ordensinsignien des Verdienstkreuzes am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland an den Unternehmer Friedrich Brey aus Memmingen aus. Pschierer und Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger gratulierten bei der Feierstunde im Memminger Rathaus dem Geehrten herzlich zu dieser vom Bundespräsidenten verliehenen hohen Auszeichnung für Verdienste um das Gemeinwohl.

„Mit der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes werden die vielfältigen Aktivitäten von Friedrich Brey nachhaltig gewürdigt,“ begrüßte Oberbürgermeister Dr. Holzinger den künftigen Ordensträger mit seiner Familie und Freuden sowie die geladenen Ehrengäste. Gerne habe er den Sitzungssaal im Rathaus als repräsentativen Rahmen für die Ordensverleihung zur Verfügung gestellt. Der Memminger Unternehmer habe sich um seine Heimatstadt verdient gemacht. So gehöre Brey als Stifter dem Beirat und dem Kuratorium des „Memminger Freiheitspreises 1525“ an, dankte der Rathauschef zu Beginn des Festaktes.

Friedrich Brey hat sich, wie Staatssekretär Pschierer in seiner Laudatio würdigte, durch Unternehmergeist und sein großes Gespür für Zukunftstrends, aber auch durch sein Engagement für kulturelle und gesellschaftliche Anliegen hohes Ansehen erworben.
Aus einer alteingesessenen Memminger Handelsfamilie stammend, verlor er schon als Jugendlicher seinen Vater, musste vorzeitig das Gymnasium verlassen und in den elterlichen Betrieb eintreten. Im Alter von 25 Jahren gründete er ein Viehhandelsunternehmen, das er zu einem florierenden Betrieb mit großem Bekanntheitsgrad und hervorragendem Ruf formte. Er entwickelte neue Geschäftsfelder, verschaffte dadurch der Vieh- und Fleischbranche Zugang zu neuen Märkten und führte als einer der ersten Lieferungen nach Italien durch. Dem Warenaustausch mit dem europäischen Ausland verlieh er wesentliche Impulse und schuf neue Vermarktungsformen, wodurch viele mittelständische Betriebe an den Importgeschäften teilhaben konnten und die Einfuhr von Nutzrindern fest in deren Hand verblieb.
Schon in den 1950er Jahren setzte er sich mit der Einführung des Streckengeschäfts im Lebendhandel für eine Tierschützende Transportweise ein und war damit den späteren Diskussionen und daraus resultierenden Vorschriften um Jahre voraus. Der Geehrte ist seit 1971 Mitglied im Vieh- und Fleischhandelsverband Württemberg-Hohenzollern e.V. und setzte sich von Anfang an für dessen Erhalt und Selbständigkeit ein. Von 1991 bis 2007 übernahm er das Amt des zweiten Vorsitzenden und vertrat mit großem Erfolg die Interessen der Viehwirtschaft in allen Fragen des Imports und Exports von Zucht- und Nutzvieh auf Bundes- und europäischer Ebene, beispielsweise im Gesamtvorstand oder bei den Delegiertentagungen des Deutschen Vieh- und Fleischhandelsbundes e.V. (DVFB) in Bonn, bei der Arbeitsgemeinschaft Freie Vieh- und Fleischwirtschaft und bei der Europäischen Vieh- und Fleischhandelsunion, hier insbesondere bei den Sitzungen des Importausschusses in Brüssel sowie den diversen Bundes- und Landesministerien. Dank seines immensen Fachwissens und Verhandlungsgeschickes gelang es ihm, auch auf europäischer Ebene viele für seinen Berufsstand wichtige Kontakte zu knüpfen und zu pflegen.
Als Reaktion auf die BSE-Krise hat er im Jahr 2002 zur Qualitätssicherung im Bereich Fleisch und Fleischwaren die Firma QS – Freie Vereinigung Landwirtschaft und Handel Verwaltungs-GmbH mitbegründet, deren Ziel u. a. die durchgängige Rückverfolgbarkeit der Waren vom Handel bis zum Futtermittellieferanten ist. Er begleitete auch die Zusammenlegung der Geschäftsstelle und -führung des DVFB mit der Arbeitsgemeinschaft Freie Vieh- und Fleischwirtschaft e.V. in Niebüll im Jahr 2004. Ganz besonders bemühte er sich um die Nachwuchsförderung. Als erster Vorsitzender des Deutschen Schulvereins für Vieh und Fleisch e.V. (2001 bis 2006) gelangen ihm bahnbrechende Leistungen in der Aus- und Weiterbildung des Viehhändlernachwuchses und eine Neustrukturierung der Bundesfachschule Vieh und Fleisch. Im Jahr 2009 wurde ihm als Erstem der Hermann-Daniel-Innovationspreis der vfz-Handelszeitung verliehen.
Über seine branchenspezifischen Tätigkeiten hinaus fördert er das kulturelle Leben in Memmingen. Seit 2002 gehört Brey dem Kuratorium und dem Beirat des „Memminger Freiheitspreises 1525“ an, der alle vier Jahre vom Oberbürgermeister der Stadt Memmingen für besondere Verdienste um Freiheit, Recht und Gerechtigkeit verliehen wird, und hat schon mehrmals bedeutende Summen für den hoch dotierten Geldpreis zur Verfügung gestellt. Er kam immer wieder für die Sanierung der im Memminger Waldfriedhof stehenden Engel-Statue des Künstlers Max Pöppel auf, die von Unbekannten schwer beschädigt worden war.“

Staatssekretär Pschierer betonte am Ende seiner Laudatio, dass sich Brey so um seine Heimatstadt und seinen Berufsstand besonders verdient gemacht habe. Es sei ihm eine Ehre und Freude, das Bundesverdienstkreuz an Brey verleihen zu dürfen.

Nach der Verleihung brachte der Ordensträger seinen Dank zum Ausdruck: „Ich wurde als junger Mann von meinem Großvater angelernt. Seine vorgelebte Disziplin, sein Fleiß und die Lebenshaltung haben mich beflügelt und begeistert“. Besonders dankte Brey dem Laudator Pschierer für „seine schmeichelhaften Worte“ und den Ordensanreger, Prof. Karl Kling.

Die Ordensverleihung wurde von einem Bläserquintett unter der Leitung von Stadtkapellmeister Johnny Ekkelboom musikalisch gestaltet.

Staatssekretär Pschierer steckt Friedrich Brey den Orden an
Finanzstaatssekretär Franz Josef Pschierer bei der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes an Friedrich Brey (rechts)
Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger gratuliert dem neuen Ordensträger
Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger (links) gehörte zu den ersten Gratulanten. Fotos: Pressestelle Stadt Memmingen