Stadt Memmingen:SingleNews (Archiv)

AAA
Zum Hauptinhalt

Kontakt Pressestelle

Stadt Memmingen
Pressestelle
Marktplatz 1
87700 Memmingen

Tel.: 08331/850-167
pressestelle(at)memmingen.de

Rathausinformation (Archiv)

Zur Übersicht Archiv

Empfang zum Tag der Arbeit

Erstellt von Pressestelle |

Oberbürgermeister lädt Teilnehmer der Gewerkschaftskundgebung in das Rathaus

Traditionell lud Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger die Teilnehmer der Kundgebung am Tag der Arbeit zu einem Stehempfang in das Rathaus. Dort dankte er den Gewerkschaften und ihren Betriebs- und Personalräten für ihre Arbeit. Zuvor artikulierten die Gewerkschaften bei ihrer Kundgebung im Foyer der Stadthalle ihre Forderungen. DGB-Regionalvorsitzender Werner Gloning prangerte als Hauptredner Fehlentwicklungen im Arbeitsmarkt sowie eine „Skelettierung“ des Sozialstaates an. Die Veranstaltung stand in diesem Jahr bundesweit unter dem Motto: Das ist das Mindeste! Gute Arbeit – faire Löhne – soziale Sicherheit.

Auf das diesjährige Motto Bezug nahm Heinz-Peter Kaltenbrunner, örtliches DGB-Vorstandsmitglied, in seiner Begrüßungsrede. Gerade faire Löhne hätten für alle, die hier arbeiteten, zu gelten, sagte er mit Blick auf das Inkrafttreten der Freizügigkeit für osteuropäische Arbeitnehmer. Nachdem es die Freizügigkeit des Kapitals schon lange gebe, mache ihm diese für „ausländische Kolleginnen und Kollegen keine Angst“, so Kaltenbrunner. Oberbürgermeister Dr. Holzinger lenkte in seiner Ansprache den Blick auf die guten Arbeitsmarktzahlen in Memmingen, konnte sich jedoch einen Seitenhieb nicht verkneifen: Er würde sich wünschen, dass soviel wie derzeit für ökologische Themen auf die Straße gegangen wird, auch „für die Integration der Menschen in die Gesellschaft, die soziale Gerechtigkeit, auf die Straße gegangen wird“.

„Die Arbeitsmarktzahlen sind gut, aber die Statistik sagt nur die halbe Wahrheit“, kritisierte Gloning. Nicht alle Arbeitssuchenden, wie Ein-Euro-Jobber oder Personen in Trainingsmaßnahmen seien in der Statistik verzeichnet. Noch harscher die Kritik an den Bedingungen auf dem Arbeitsmarkt. Dieser „verlottert immer mehr zur Börse“, so Gloning. Oft wurden die Einkommen nicht mehr zum Leben reichen. So habe der Staat 2009 elf Milliarden Euro für Aufstocker ausgegeben. „Mehr als 30 Prozent aller unter 30-jährigen befinden sich in prekären Arbeitsverhältnissen“, warnte Gloning und stellte klar, dass dies auch Hochqualifizierte – Stichwort Generation Praktikum – treffe. Für die Gewerkschaften ist klar: An einem gesetzlichen Mindestlohn führe kein Weg vorbei. Eine weitere Forderung ist die gleiche Entlohung und eine zeitliche Begrenzung der Leiharbeit. Britta Brum sprach für den VdK Bayern und mahnte „Soziale Gerechtigkeit geht jeden an!“. Dekan Kurt Kräß beobachtet mit Sorge, dass die Gemeinschaft immer mehr zu ‚Interessengemeinschaften eigener Interessen’ verkomme. Die Gemeinschaft schwinde, „der Ast sei von innen krank“, so der evangelische Dekan. Der Vorsitzende der Katholischen Arbeitnehmerbewegung (KAB) in Memmingen, Gerd Zettler, zitierte im Bezug auf zunehmendes Lohnungleichgewicht Franz Müntefering: „Kein Bankmanager ist so gut wie 500 Krankenschwestern“, so Zettler.

Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger und Bürgermeisterin Margareta Böckh begrüßten die Teilnehmer der Maikundgebung zu einem Stehempfang im Rathaus. Foto: Pressestelle der Stadt Memmingen.