Nach einstimmigem Beschluss des Memminger Stadtrats wird das Rosenviertel auf Grundlage des Entwurfs von F64 Architekten (Kempten), LARS Consult (Memmingen) und Rainer Schmidt Landschaftsarchitekten (München) weiterentwickelt. Die Büros werden nun beauftragt, ihren städtebaulichen Entwurf weiter zu überarbeiten und damit einen Rahmenplan zu schaffen als Grundlage für das anschließende Bebauungsplanverfahren.
Die drei Büros wurden im städtebaulichen Realisierungswettbewerb mit anschließender Mehrfachbeauftragung Ende Januar 2024 mit dem 1. Platz ausgezeichnet. Uwe Weißfloch, Leiter des Stadtplanungsamts, stellte ihre Planung für das rund zwei Hektar große Areal zwischen Bahnhofstraße, Maximilianstraße, Heidengasse und Kalchstraße vor:
• Die ehemalige Stadtmauerlinie wird aufgegriffen und entlang der Bahnhofstraße ist viel Freifläche geplant.
• Gut 50 Wohnungen sollen entstehen
• Die für die Altstadt typischen „Memminger Stöcke“ (Wohnquartiere mit Innenhof) werden sehr gut weiterentwickelt
• Konzentration auf gut eingebundenes öffentliches Wegenetz. Im Kontrast dazu private bis halböffentliche Bereiche, die dem Wohnen bzw. Hotel dienen.
• Nachweis des Schwammstadtsystems sehr gut ausgearbeitet und umsetzbar, zusammenhängende bepflanzbare Tiefgaragen (Überdeckung ca. 1,20m) und versickerungsfähiger Bereich außerhalb der Tiefgaragen
• Lage der Einfahrt zur Tiefgarage ist von der Rosengasse gut abgerückt
• Hotelgröße aus touristischer Sicht gut vermarktbar, ca. 160 Betten sind geplant
• Attraktive Positionierung der Gewerbeflächen
• Verträgliche Dichte des Quartiers
Für den Rahmenplan sollen unter anderem im Innenhof laufende Laubengänge auf Brandschutz und Nutzbarkeit geprüft werden. Eine stärkere Differenzierung der sehr einheitlichen Fassadenabwicklungen wird angestrebt, auch soll mehr flächiges Grün unter den geplanten Bäumen entlang der Bahnhofstraße entstehen.
Die Beteiligung der Bürgerschaft an der Entwicklung des Rosenviertels durch mehrere Online-Formate und Präsenz-Veranstaltungen wurde durch den Stadtrat einhellig als gelungen bezeichnet. Ebenso wurden zahlreiche Anregungen von Investoren in den Entwicklungsprozess eingebracht.
Nach der Entscheidung des Preisgerichts über den Siegerentwurf Ende Januar haben sich bereits mehrere interessierte regionale und überregionale Investoren mit der Stadtplanung in Verbindung gesetzt, informierte Uwe Weißfloch. „Das Interesse ist trotz der derzeitig schwierigen Lage im Bausektor nicht abgebrochen.“