In einer begehbaren Höhle wiehert das Wildpferd und kreischt die Höhlenhyäne. Längst ausgestorbene Tiere wie Steppenbison und Mammut lassen etwas von ihrer gewaltigen Statur erahnen. Kleine Tablet-Computer zeigen die Anfänge der figürlichen Kunst von Jägern und Sammlern. Die Rede ist von einer exklusiven Wanderausstellung im Memminger Vöhlin-Gymnasium, die der interessierten Öffentlichkeit die Steinzeit mit allen Sinnen näher brachte.
Moderne Touchpads halten kurze Hörgeschichten über die Eiszeit parat. An einer Riechstation der begehbaren Höhle werden in wiederverschließbaren Reagenzglaskolben Gerüche zum Schnüffeln angeboten. Ein Film zeigt das Schnitzen von Mammutelfenbein mit steinzeitlichen Werkzeugen. Und mit ihren eigenen oder geliehenen i-pods können die Besucher noch intensiver auf Spurensuche gehen, indem sie Tierspuren, die sie auf dem Boden der begehbaren Höhle entdecken, fotografieren und mit Hilfe einer App weitere Informationen dazu abrufen.
Die gedankliche Reise in die Steinzeit, die jetzt im Bewegungsraum des Gymnasiums am Memminger Kaisergraben zu sehen war, wurde von der Stadt Niederstotzingen (Landkreis Heidenheim) entworfen.
„Denn unsere Gemeinde ist bekannt für ihre nahegelegene Vogelherdhöhle auf der Schwäbischen Alp, in der Kunstwerke aus der Steinzeit gefunden wurden, die zu den ältesten der Menschheit zählen“, erklärt Niederstotzingens Bürgermeister Gerhard Kieninger.
„Für die Besucher war diese modern konzipierte Ausstellung sehr inspirierend“, freut sich Memmingens zweite Bürgermeisterin Margareta Böckh. „Denn sie konnten eintauchen in eine längst vergangene Zeit mit ganz anderen Lebensumständen“, ergänzt Vöhlin-Schulleiter Burkhard Arnold.
Informationen: Die Wanderausstellung ist über die Stadt Niederstotzingen buchbar (www.niederstotzingen.de). Am ersten Mai wird in der kleinen Gemeinde auf der Schwäbischen Alp der „Archäopark Vogelherd“ eröffnet, ein Erlebniszentrum über die Steinzeitwelt.