Einst hätte man von Kaiserwetter gesprochen: Strahlender Sonnenschein Ende November hielt auf der Baustelle der künftigen städtischen Sebastian-Lotzer-Realschule Einzug, als Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger mit Realschuldirektor Harald Rehklau, Architekt Klemens Herrle und Bauunternehmer Georg Filgis als Vertreter der Handwerkerschaft sowie Vertretern aus Politik und Verwaltung den Grundstein für den Realschulneubau legte. Im nächsten Sommer soll das Richtfest gefeiert werden, damit das Bauwerk im Sommer 2013 fertiggestellt werden kann. Dann kann die städtische Sebastian-Lotzer-Realschule von der Buxacher Straße hierher umziehen.
Als „freudvolles Ereignis“ bezeichnete Oberbürgermeister Dr. Holzinger die Grundsteinlegung für das derzeit bedeutendste Bauprojekt der Stadt. Seine Botschaft an die Nachwelt, die er in einem verschlossenen Umschlag in die Zeitkapsel steckte, wollte er nicht verraten, erinnerte jedoch daran, dass bei den Sanierungsarbeiten des Kreuzherrnklosters vom schlechten Miteinander zwischen Katholiken und Protestanten in der Stadt die Rede war. Architekt Herrle, der Übersichtspläne zur neuen Schule in die Kapsel legte, gab den einen solchen Akt ständig begleitenden Gedanken wieder: „Welche Archäologen werden in 2 000 Jahren diesen Grundstein wohl ausgraben?“. Passend zum Euro-Münzensatz, den er in den Grundstein gab, dankte Filgis im Namen der Handwerker für die „kontinuierliche Auftragslage“, für die die Stadt Memmingen sorge. Realschuldirektor Rehklau gab mit Vertretern seiner Schule einen Jahresbericht, die Schulchronik, die diesjährigen Abschlussaufgaben und eine von seinen Schülern zusammengestellte Statistik über aktuelle Kaufpreise in die Kapsel. Rehklau hob die guten Rahmenbedingungen hervor, die der „schöne Bau“ künftig biete. Durch den Neubau entstehe „ Raum, ein Lebensraum und ein Lernort. Ein Raum für die Zukunft.“ Bislang gehört dazu noch viel Vorstellungskraft. Die Wände des Erdgeschosses ragen erst teilweise in die Höhe. Jetzt, wo das Fundament steht und die Zukunftskapsel in einer Einsparung unter der Aula verschwunden ist, geht es jedoch mit schnellen Schritten bei dem 17, 7 Millionen Euro teuren Projekt voran.
