Mit dem Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten für Verdienste von im Ehrenamt tätigen Frauen und Männern zeichnete Oberbürgermeister Manfred Schilder jetzt die Vereinsgründerin Edeltraud Zwirner aus.
Das fahnengeschmückte Rathaus bot den richtigen Rahmen für den Feierlichen Verleihungsfestakt. „Seien Sie mir recht herzlich Willkommen“, begrüßte Oberbürgermeister Schilder Edeltraud Zwirner im Kreise ihrer Familie und die Ehrengäste mit den Bürgermeistern.
Der Rathauschef blickte in seiner Laudatio auf den Beginn ihrer
ehrenamtlichen Tätigkeit zurück: „Begonnen hat alles als aktives Vereinsmitglied des Katholischen Vereins für soziale Dienste in Memmingen und Unterallgäu e. V. (SKM). Dort haben Sie sich als Betreuerin in der Wärmestube des Obdachlosencafés eingebracht, fungierten im Gebrauchtwarenladen und waren in der Gefangenenbetreuung tätig“, betonte Schilder.
Doch dies sei nicht genug gewesen. Edeltraud Zwirner gründete mit ihrem mittlerweile verstorbenen Ehemann Eberhard und weiteren Weggefährten im Jahr 1999 den Verein „Die Sache – die Hilfe für Sozialschwache e. V.“, so Schilder weiter. Viele Bürgerinnen und Bürgern unterstützen den Verein mit Sach- und Geldspenden. Sehr bald schon musste die Vorsitzende in der Schwesternstraße einen Raum für den Second-Hand-Laden anmieten. Der große Erfolg ließ nicht lange auf sich warten.
Im September 2005 wurde die Verschmelzung mit dem Memminger Frauenhaus besiegelt. Seit der Verschmelzung ist Zwirner im Vorstand tätig. Auch heute mit über 82 Jahren unterstützt sie noch immer aktiv die Organisation des Ladens und hilft bei personellen Engpässen als Springerin im Verkauf aus.
In den Jahren 2006 und 2007 hatte Zwirner einen Weihnachtsmarkt zugunsten des Memminger Frauenhauses initiiert. 2007 eröffnete sie einen Gebrauchtbuchladen, mit dem Ziel „Literatur jedem zugänglich zu machen“. Mit dem Erlös der verkauften Bücher werden bedürftige Frauen und Kinder, die im Frauenhaus Zuflucht finden, unterstützt. In der Folge, so Schilder weiter, gelang der Umzug in ein neues Frauenhaus und auch ein Teil der Einrichtung wurde so finanziert.
„Auch für das Memminger Obdachlosenheim haben Sie sich eingesetzt“, betonte Schilder und stellte am Schluss seiner Laudatio fest, dass durch den Einsatz der ehrenamtlichen Helfer des Vereins vielen Menschen, die in Not geraten sind, unbürokratisch geholfen werden könne.
Das Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten wird seit 1994 als ehrende Anerkennung für langjährige hervorragende ehrenamtliche Tätigkeit verliehen. Es erhalten Personen, die sich durch aktive Tätigkeit in Vereinen, Organisationen und sonstigen Gemeinschaften mit kulturellen, sportlichen, sozialen oder anderen gemeinnützigen Zielen hervorragende Verdienste erworben haben. Die Verdienste sollen vorrangig im örtlichen Bereich erbracht worden sein und in der Regel mindestens 15 Jahre umfassen. Das Ehrenzeichen wird vom Ministerpräsidenten verliehen. Vorschlagsberechtigt sind die Mitglieder der Staatsregierung, die Regierungspräsidenten, Landräte und die Oberbürgermeister der kreisfreien Städte. Jedermann kann bei den Kreisverwaltungsbehörden, Regierungen, Bayerischen Staatsministerien und der Bayerischen Staatskanzlei Anregungen auf Verleihung eines Ordens formlos einreichen.
