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Dr. Gyula Horn erhält "Memminger Freiheitspreis 1525"

Erstellt von Pressestelle |

Preisverleihung am 5. Oktober - Laudator ist der Präsident des Deutschen Bundestages, Wolfgang Thierse

Der "Memminger Freiheitspreis 1525" wird an Dr. Gyula Horn, den ehemaligen Außenminister der Volksrepublik Ungarn und späteren Ministerpräsident der Republik Ungarn verliehen. Die feierliche Preisverleihung findet am Mittwoch, 5. Oktober, um 11:30 Uhr in der Kirche St. Martin in Memmingen statt. Die Laudatio hält der Präsi-dent des Deutschen Bundestages, Wolfgang Thierse. Die Öffentlichkeit ist hierzu herzlich eingeladen.

In Erinnerung an die im Jahr 1525 in Memmingen verfassten zwölf Bauernartikel wird der mit 15 000 Euro dotierte "Memminger Freiheitspreis" von der Stadt Memmingen und dem Kuratorium "Memminger Freiheitspreis 1525" für Verdienste um die Freiheit, Recht und Gerechtigkeit verliehen.

Bei der Gedenkfeier im Jahre 2000 wurde die "Beschwerdeschrift der zwölf Artikel" der oberschwäbischen Bauern vom damaligen Bundespräsidenten Dr. h.c. Johannes Rau als die erste demokratische Verfassungsurkunde auf deutschem Boden gewür-digt.

Im Rahmen einer Pressekonferenz stellte Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger mit Dr. Gyula Horn den erste Preisträger der Öffentlichkeit vor. Der ungarische Außen-minister und sein österreichischer Amtskollege Dr. Alois Mock durchschnitten am 27. Juni 1989 den Grenzzaun. Danach kam der Stein ins Rollen und viele DDR-Bürgerinnen und -Bürger nutzten so ihre Chance, in den Westen zu gelangen.

"Dr. Gyula Horn war gerne bereit, die Ehrung anzunehmen", so Dr. Holzinger bei der Erläuterung der Entscheidung des Auswahlgremiums, einer mit der Bundesfamilien-ministerin Renate Schmidt, dem früheren Finanzminister Theo Waigel und dem E-vang.-Luth. Landesbischof Johannes Friedrich und dem Historiker und Bauernkriegs-forscher Prof. Dr. Peter Blickle, Universität Bern, hochkarätig besetzten Jury.

"Mit dem Freiheitspreis wird die Ideologie der Bauernartikel in die Zukunft weitergetragen, erläuterte der Vorsitzende des Kuratoriums und Landtagsabgeordnete Herbert Müller. Der Evang.-Luth. Dekan Kurt Kräß zeigte auf, dass 1525 einfache Leute sich die Freiheit des Wortes zu Nutze machten und so ihre "Grenzen" überschritten haben. Gulya Horn habe 1989 nicht nur im übertragenen Sinn eine Grenze geöffnet.

Zu dem Festakt am 5. Oktober um 11:30 Uhr in der Kirche St. Martin sind zahlreiche Ehrengäste aus Kirche und Politik geladen. Oberbürgermeister Dr. Holzinger betonte zum Abschluss der Pressekonferenz, dass die Preisverleihung eine öffentliche Veranstaltung ist, zu der alle Bürgerinnen und Bürger herzlich eingeladen sind.

Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger (Mitte), der Vorsitzende des Kuratoriums "Memminger Freiheitspreis 1525" und Landtagsabgeordnete Herbert Müller (rechts) sowie das Kuratoriumsmitglied Dekan Kurt Kräß bei der Pressekonferenz im Memminger Rathaus.

Weitere Informationen finden Sie auf den Seiten des Kulturamtes.

Foto: Pressestelle Stadt Memmingen