„Dies ist ein freudiger Tag für Volkratshofen und Dickenreishausen. Durch den Erweiterungsbau kann die 120-jährige Schulgeschichte hier fortgeschrieben werden“, so Schulleiter Hermann Eckner bei der Einweihung des neuen Gebäudes der Grundschule Volksschule Memmingen-Dickenreishausen in Dickenreishausen. In Rekordzeit von elf Wochen entstand ein neuer Schulanbau mit zeitgemäßer Ausstattung für rund eine Million Euro. Zwei Klassenräume, ein Mehrzweckraum, Sanitärräume und die Schulleitung finden nun Platz im Neubau, der an das alte Schulgebäude im Zentrum des Ortes angeschlossen wurde.
Die Stadt habe der Schule einen „Mercedes“ gebaut, meinte Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger symbolisch mit Blick auf die schöne Ausstattung. Er sei überzeugt, dass es in Dickenreishausen als selbstständiger Gemeinde keine Schule geben würde. Durch die vorbildliche Absprache zwischen Dickenreishausen und Volkratshofen konnte die Schule vor Ort erhalten bleiben und sie könne positiv in die Zukunft blicken. Dies untermauern auch die Schülerzahlen: 140 Schulkinder besuchen derzeit die Schule an ihren beiden Standorten in Volkratshofen und Dickenreishausen. Dass die Schülerzahlen steigen, zumindest aber gehalten werden, davon geht Schulleiter Eckner fest aus. „Die Schule vor Ort ist sehr wichtig für die Wohn- und Lebensqualität in den Stadtteilen“, so Eckner weiter.
Staatsminister Josef Miller, der die bayerische Staatsregierung vertrat, zählt sich zu den Befürwortern kleiner Schulen auf dem Lande. Kleine Beine, kleine Wege - dieses Prinzip stellten diese Grundschulen sicher. Daneben würden sie die Heimatbindung fördern. Der Freistaat bezuschusste die Baumaßnahmen mit 282 000 Euro.
Schulrat Werner Habereder zeigte sich gleichsam erfreut über eine so gut ausgestattete Schule in der speziellen ländlichen Idylle Dickenreishausens. „Memmingen hat ein Herz für Schulen“, hob Habereder hervor. Dies zeige ihm immer wieder der Vergleich unter den Städten, den er durch seine Tätigkeit erhalte.
Die Elternbeiratsvorsitzende Susanne Blaser ließ in ihrem Grußwort die Etappen bis hin zur Einweihung Revue passieren. Besonderen Dank richtete sie an den Christlichen Verein Junger Menschen (CVJM) Volkratshofen, der seine Räumlichkeiten als Übergangsklassenzimmer während den Umbaumaßnahmen zur Verfügung stellte und so half, eine Auslagerung der Klassen nach Memmingen zu vermeiden.
Wolfgang Zettler vom Generalunternehmen Zettler Bau übergab im Anschluss den symbolischen Schlüssel, den Schülerinnen und Schüler der Schule gebastelt hatten, Oberbürgermeister Dr. Holzinger und Schulleiter Eckner. Die Planung des Erweiterungsbaus lag in Händen des städtischen Hochbauamtes.
Die kirchliche Segnung des Anbaus übernahmen der katholische Dekan Siegbert Schindele und der evangelische Ortspfarrer Berthold Kreile.
Die Schulspielgruppe, die Flötengruppe und der Schülerchor bewiesen den Gästen in Theater- und Musikdarbietungen ihr Können. In Sketchen wurde der Schulalltag auf ironische Weise nachgezeichnet.
